29.5. – 2.6. Yosemite
Wawona Camp Ground – 42
Wir verbringen nur in Yosemite 4 Nächte. Über die leicht beschwerliche Anreise haben wir schon berichtet. Wir sind hier im Wawona Camp 5 Meilen nach dem South-Gate des Nationalparks. Bis ins Yosemite Valley, wo sich der Grossteil jener Sachen befindet, sind es ca. 1 Stunde Autofahrt. Aber was sind schon 70 Meilen für einen Durchschnitts-Touristen.
Am ersten Tag, nachdem wir eine wunderbare Nacht ohne Temperaturprobleme verbracht haben, ging es um 6:30 morgens los. Wir trafen so gegen 8 Uhr im Valley ein, und die Parkplätze war noch relativ leer. Dies wird sich im Laufe des Tages ändern, und ab mittags werden sie bereits geschlossen sein, und es werden keine Leute mehr reingelassen. Es gibt ein sehr gut ausgebautes Bus-Shuttleservice, das wir in Anspruch nehmen, um uns zu unseren erwählten Zielen zu bringen.
Gleich morgens begannen wir mit einer Wanderung zum Mirror Lake, in dem sich der Half Dome spiegelt. Eine wunderbarer Alleingang, da alle anderen noch beim Frühstück sassen, und wir dementsprechend so gut wie alleine waren.
Generell ist an dieser Stelle bereits zu sagen, dass die Asiaten und Inder Amerika besetzt haben, zumindest was die Touristen-Gebiete betrifft.Nach ca. 2 Stunden durch den Wald, ging es dann zu einem kurzen Trail zu den Yosemite Falls (mittlerweile war auch die gesamte Meute schon auf den Beinen). Man muss die falls gesehen haben, und sie sind traumhaft in 3 Sektionen, den Almauftrieb kann man sich leider dazu nicht aussuchen.
Retour über das Visitor Center um für die kommenden Tage Informationen einzuholen, und v.a. um zu hinterfragen, wo sich die nächste Dusche befindet, ging es dann zu ebensolcher. Nach 3 Tagen gab es wieder Ganzkörperprogramm, und nix mehr mit Katzenwäsche.
In Summe waren wir einen guten halben Tag im Valley unterwegs und sind in Summe ungefähr 12 km gelaufen, wobei es obwohl auf 5000 feet, doch gegen mittags um die 30 Grad Celsius hatte.
Wir waren dann aber doch irgendwo froh, dem ultimativen Touristenchaos zu entkommen, und zogen uns auf unserem lauschigen Campground 42 in Wawona zurück. Nicht allerdings ohne noch beim zweiten sehr beeindruckenden Hügel – dem EL CAPITAN – einen kurzen Stop einzulegen. Um den Tag abzurunden gibt es zum Abendessen gegrillte Hühnerbrüste (diesmal in für uns bekannten Grössen) mit Specklinsen und Semmel(n)ködel(n).
Tag 2: heute steht der Tioga Pass auf dem Programm, wieder mal eine ganz kurze Wegstrecke von 150 Meilen, die sich im Endeffekt zu 200 Meilen ausgeweitet haben, da wir noch tanken mussten (next Gas-Staion 22 Mi).
Nach ebenfalls wieder einem zeitigen Aufbrauch fuhren wir über das Valley in Richtung Tioga Pass; unser Ziel war genau 6 Meilen vor dem Pass, nach Tuolumne Madows. Nach Auskunft der Rangerin am Tag davor, würde es schwer sein irgendwelche Trails zu finden, die nicht mehr zugeschneit sind, oder vom Schmelzwasser so gatschig, dass man sie kaum begehen kann. Egal, wir wollten es uns auf jeden Fall ansehen.
Hinauf ging es wunderbar über eine Höhenstrasse durch den Wald und über die Baumgrenze nach Tuolumne Meadows. Wir machten Halt beim Lembert Dome, einem sehr beeindruckenden Felsen, wieder mal, und auf der Hochebene vor dem Pass. Dies ist jetzt nun unser höchster erreichter Punkt in der Sierra Nevada, und auf unserer gesamten Tour mit ca. 2.800 m Seehöhe.
Auf dem Weg retour gab es noch ein Picnic am Tenaya Lake, einem wunderbaren Bergsee, und entsprechend warm.
Die unerwartete aber absoute Krönung unseres Ausfluges war aber Olmsted Point. Von dort aus konnte man das Ende bzw. Anfang vom Yosemite Valley inkl. Half Dome von oben in epischer Breite sehen.
Beeindruckend waren vor allem die Felsformationen, die von Gletschern designed wurden, und letztendlich das Yosemite Valley geformt haben.
Allein für diesen Ausblick hat sich der lange Trip auf jeden Fall ausgezahlt.
Retour im Valley (heute wesentlich entspannter und nur mehr „normal“ besucht), mussten wir noch einen kurzen Zwischenstop bei der örtlichen Bibliothek neben dem Girls Club machen, nicht um uns etwas auszuborgen sonder um einen Internet Zugang zu erhaschen (Typ: jede Public Bibliothek hat gratis Internet) – sonst sind wir im Berichts-Rückstand.
Der Tag fand noch seinem Abschluss mit einer zusätzlichen Fahrt von 40 Meilen nach Oakhurst, um zu tanken. Die im National Park wissen nämlich wie man den Leuten Geld ablugst, und da kostet eine Galone Fusel-Benzin gleich mal $ 3.72 9/10, draussen tankten wir schon um $ 2.49 – $ 2.99 – also allemal den Umweg wert. Andererseits da doch am Tag 3 noch weitere Meilen auf den Buckel unseres Jeeps kommen werden, umbedingt notwendig.
Glücklich im Camp wieder angekommen, verbrachte Gerhard neben Fotosortieren seinen Frohndienst mit Holzhacken, und lockte damit gleich einen kleinen Skorpion aus der Reserve, der meinte es sich in unserem Feuerholz gemütlich machen zu wollen. Aber es ist nichts passiert, genauso wie sich die restliche Fauna sehr rar macht im Moment.
Tag 3: nach einer lauschigen Nacht, und frühem Aufbruch, wie immer, widmeten wir uns dem Swinging Bridge Trail in Wawona und dem Wawona Meadow Trail.
Der erstere, wie der Name schon sagt, hatte eine Hängebrücke, über die sich Doris, wie erwartet, wieder mal nicht drüber traute.
Der zweite Trail war als einer mit vielen Tierbeobachtungen beschrieben, aber ausser 2 Squirls haben wir auf den 6 km nichts gesehen, ausser einem wunderschönen Waldwanderweg war nichts weiteres dabei.
Aber zum Aufwärmen in der Früh mal 7 km machen, ist schon ganz anständig.
Dann wieder ins Auto geschwungen und einige Serpentinen genommen, zu unserem nächsten Ziel:
Wir denken, ihr kennt diese Tage: es geht danach gar nichts mehr, man sieht etwas das verarbeitet werden muss, die Festplatte ist voll, und es geht auch nichts mehr drauf; man muss sich zurückziehen, um das gesehene erstmals zu verarbeiten, die Urlaubs-Gehirnzellen sind am Ende ihrer Leistungsfähigkeit – und es bleibt nur sich danach in den Schatten zurück zu ziehen, und nochmals zu versuchen das Gesehene zu begreifen, es braucht auch keiner Worte mehr, denn es kann eigentlich nicht besprochen werden – …… so ging es uns mit dem GLACIER Point.
Man kommt auf ein Aussichtsplateau ca. 700 Meter über dem Yosemite Valley und sieht über eine Steilwand hinunter. Man sieht aus dieser Höhe das Valley selbst, den Yosemite Wasserfall, den Nevada Wasserfall, das little Yosemite Valley, das Takaya Valley, den Mirrorlake, den Half Dome, das Valley Dorf – und das alles auf einmal.
Es lässt sich sehr schwer schon mal in Worte fassen, eigentlich muss man dort gewesen und es mit eigenen Augen gesehen haben. Und wir haben es gesehen. Alle bisherigen Eindrücke dieses National Parks, die unbestritten bereits grossartig waren, wurden durch den Glacier Point noch übertroffen. Wie gesagt, wir sitzen hier jetzt nach diesen Eindrücken bei uns im Camp im Schatten und lassen das Gesehene einfach nachwirken.
Morgen ist es ohnehin schon wieder soweit, und wir verlassen nach 3 sehr beeindruckenden Tagen den Yosemite Nationalpark in Richtung Norden. Wir haben noch einen entspannten Nachmittag vor uns, bevor morgen wieder unser kleiner Jeep gepackt wird, und wir mal sehen werden was wohl als nächstest kommt – beim Stanislaus National Forrest.
Hallo zusammen !!
Es macht richtig gute Laune Euren Reiseberichten zu folgen, irgendwie hab ich das Gefühl richtig dabei zu sein, DANKE ! Alles ist riesig, die Bäume, die Käfer, die Hühnerbrüste … 🙂 🙂 that`s America !
Die gute alte Ponderosa, köstlich, … Hop Sing … ich kann gar nicht mehr aufhören zu lachen !!!
Maxi`s Recherchen sind wirklich äußerst effizient und hilfreich, bestimmt gibt es auch für die „3“ noch eine Lösung 🙂 … ich freu mich auf von Euch allen zu hören (lesen) Bussis Pipi
hallo aus der Heimat,
also bitte wenn ihr schon bei der ranch „bonanza“ vorbeigekommen seid, kann ja „woltons
mountain“ nicht weit weg sein????!!!!
seid so nett und bringt mir ein Autogramm von John Boy jun., der ja in der Zwischenzeit
ein berühmter schriftsteller sein soll, mit!!!!! evt. hat er jetzt einen langen Rauschebart und Schweißfüße, aber ihr erkennt ihn sicher!!!!!
sonst alles ok wunderschöne Fotos und berichte!!!!
bis demnächst und weiterhin viel spaß
Liebe Mitlesen,
nachdem wir einige Rauschebärte gefragt haben (und es laufen hier eine ganze Menge davon herum – auch mit genannten Füssen), hat sich keiner bereit erklärt sich als John Boy zu outen – es tut uns sehr leid; sobald wir allerdings noch auf andere Faktoten stossen, lassen wir es Euch natürlich wissen
DHH