25.5. – 27.5. Sequoia National Forrest
Hospital Flat Camp Ground – 19
Nach einem Blick in den Wetterbericht noch im KOA Camp, packten wir gleich mal die langen Unterhosen aus (Vorhersage: -1 morgens, 3 Grad Tageshöchswert und Schneefall).
Der Morgen machte uns allerdings wieder etwas besser gelaunt, da nicht nur der Wind weg war, sondern sich die Umgebungstemperatur durchaus verträglich anfühlte.
Nach einem kurzen Einkauf und dem Vorsprechen bei der Fire Brigade von Mountain Messa für ein Fire Permit (leider erfolglos, da wir nach Kernville weitervermittelt wurden), ging es über Kernville den Kern River hinauf bis nach Hospital Flat. Laut Anweisung der Feuerwehr machten wir einen kurzen Zwischenstop beim Office of Chamber in Kernville um besagtes Permit zu erlangen. Eine sehr nette ältere Dame stellte dieses auch ohne weitere Belehrung aus, und Doris ist jetzt ein zertifizierter Camping-Feuermacher, und Gerhard hat den faszinierensten Personalausweis den sie je gesehen hatte.
Ein Campground wieder mal für uns alleine erwartete uns. Nach Ausspähen der Reservierungen vor Ort und Rücksprache mit der Rangerin wurde uns bestätigt, dass am anstehenden Wochenende alles in der Gegend vollends ausgebucht sein wird. Ursache dafür ist der Memorial Day in den USA, der auch gleichzeitig die grossen Ferien einleutet.
Wir genossen die Stille noch sehr, unser Campground liegt genial am Kern River im Wald, und es hat sehr, sehr erträgliche Temperaturen – durchsetzt mit ein wenig Regen am ersten Nachmittag. ABER so soll Camping sein.
Eine besondere Herausforderung wartete allerdings noch auf uns, da wir beschlossen, wieder mal zu speisen, und nicht nur Nahrung zu uns zu nehmen, haben wir uns für eine mit Proscutto, Mozarella, Tomaten und Basilikum gefüllte Hühnerbrust entschieden. Also gingen wir in den lokalen Supermarkt um all dies zu kaufen. Die Hühnerbrust auf die Waage geworfen, ergab diese ein Gewicht von 2.11 Pfund, jetzt frag ich Euch, wenn die Hühnerbrust schon 2.11 Pfund hat, wie gross ist dann das ganze Huhn, oder ist es ein pures Hühnerbrust-Hendl das immer nach vorne fällt? Wir werden es wohl nie erfahren, aber geschmeck hat es hervorragend.
Für den Aktivitiätstag hatten wir einen Ausflug zum Trial of 100 Giants geplant, wo wir die ersten Sequoia Giganten sehen wollten. Leider war der Trail aufgrund des bosartigen Borkenkäfers nicht sicher zu begehen, und deshalb gesperrt. Allerdings erhielten wir auf der Landstrasse selbst bereits den ersten Eindruck was uns für Bäume in Zukunft erwarten werden. Beachtet die kleine, grosse Frau im Baum.
Unserer Pflicht Schuldigkeit getan, und mit grossem Vergnügen machten wir auch noch einen 21 Meilen Umweg für den besten aller Brüder/Schwager. Warum: Bilder sprechen für sich selbst:
Nach dem gescheiterten Ausflug zu den Sequioas verbringen wir noch einen gemütlichen Nachmittag im Camp mit Sonnenschein und angekündigten 80 Grad Fahrenheit, um morgen Richtung Sequoia National Park aufzuberechen.
Der Internet Bericht wird heute live aus dem Cheryls Diner, Kernville, California übertragen !!!
27.5. – 29.5. Sequoia National Park
Lodgepole Camp Ground – 65
Nach einem geplanten Aufbruch um 7:30 vom Sequoia National Forrest standen 147 Meilen über diverse Nebenstrassen auf dem Plan. Von den 147 Meilen waren dann de facto ca. 75 % nur Serpentinen-Strassen zu fahren. Es ging raus aus dem Valley über Porterville und Lindsey zum Einkaufen nach Sequoia National Park.
Holz und Eis wurden noch schnell vor dem Park bei einem mürrischen Chinesen an der Tankstelle besorgt, und dann ging es im _Tempo von 20 Meilen/Stunde die National Park Strasse nach Lodgepole hinauf. Wir starteten in Lindsey bei ca. 800 feet/Seehöhe und endeten beim Campground bei 6700 feet.
Der Campingsplatz ist wunderschön gelegen, v.a. deswegen da er noch unterhalb der Baumgrenze liegt. Er ist zwar sehr frei aber mit allem ausgestattet und was auch sehr wichtig ist flach. Nach Aufbau und Einräumen unseres Food Lockers ging es dann zur ersten kurzen Wanderung den Tokopah Trail ca. 5 km lang, zu einem wunderschönen Wasserfall, der noch von Schneefeldern umgeben war.
Der Nachmittag war grossartig mit einer kleinen Waldwanderung, wobei wir zusätzlich sobald wir im Camp wieder angekommen waren, den ersten Bären zu Gesicht bekamen. Dieser war nur ca. 30 Meter von unserer Bleibe entfernt, aber anscheinend harmlos. Nach Auskunft der Ranger ist diese Bärin wohl bekannt, sie hält sich immer in dieser Gegend auf und hat zwei Junge. Bei einer Entfernung von ca. 100 Fuss soll man doch mal in die Hände klatschen, dann biegt sie wieder in den Wald ab – so die Theorie, die wir Gott sei Dank nicht ausprobieren mussten.
Ausserdem haben wir beschlossen, auf der Jagd nach Rehen uns nicht mehr anzupirschen, die kommen ohnehin von ganz allein im Camp vorbei.
Nach leckerem Abendessen und sinkenden Temperaturen ging es dann allerdings relativ schnell ins Zelt. Natürlich musste vorher der Food Locker mit allem gefüllt werden, was nur einigermassen nach Essen oder Trinken riechen könnte, inklusive der Toilettartikel.
Die Nacht war grossartig und noch relativ allein auf dem Campground – und schweinekalt.
Überlebensregel 1 Doris: Das Überleben im Zelt bei ca. 0 Grad Celsius:
Warme Socken, Unterhose, Unterleibchen, langes Schlaf-T-Shirt, Sweater, eingewickelt in eine Kuscheldecke; das ganze Paket wir dann in einem Seidenschlafsack verpackt, dieser in einem Iglu Schlafsack, und der wieder in einem normalen Doppelschlafsatz. Auf standby daneben noch die lange Unterhose.
Gerhard ist so gesehen nicht so ein Weichei, und hat die eine oder andere Schicht weggelassen.
Erkenntnis 2 Doris: da das Gebiss auch in den Food Locker muss, ist dies in der Früh auch arschkalt.
Wir beschlossen, ganz zeitig in der Früh am nächsten morgen die erste länge Wanderung zu machen; diese ist ca. 5 km vom Campingplatz zum GENERAL SHERMANN tree. Ein gigantisches Stück Baum, und sehr sehr mächtig. Die umliegenden Bäume stehen ihm allerdings in nicht viel nach. In Summe sind wir ungefähr 10 km durch den Wald gehirscht, immer auf der Suche nach weiteren Sequoia Giganten. Es war ein perfekter Vormittag. Mit dem Shuttle Bus fuhren wir wieder retour ins Camp, um uns ein ausgedehntes Wanderfrühstück zu gönnen, noch immer sehr geflasht von den Baumriesen, die wir gerade gesehen hatten.
Der Rest des Nachmittags verlief friedlich, wobei gegen 15 Uhr ein Gebirgsregen über uns hereinbrach. Die Menükarte war bereits geschrieben, muss jetzt gerade allerdings überarbeitet werden, da es noch immer regnet und draussen weder Griller noch Bänke zu gebauchen sind. Wir verbringen jetzt gerade den Nachmittag in unserem Jeep und schauen mal wie es weitergeht.
Eine halbe Stunde später hat sich die Lage wieder stabilisiert, und wir konnten das Auto wieder verlassen. Alle Campingfreunde und Outdoor-Schweine wurden blitzartig wieder aktiv, Grillfeuer gezündet, und alles für das Abendessen im Freien vorbereitet. Ebenso taten es wir. Unserer Berner mit Zwiebelsenf waren wunderbar zu geniessen, allerdings sobald die Sonne hinter dem letzten Bergkamm verschwindet, wird es sehr schnell, sehr kalt. Also wieder mal analog Überlebensregel 1 früh schlafen gehen.
Besonders erwähnt muss natürlich noch einmal die Tierwelt werden. Speziell auf unserem Marsch zum Wasserfall hab es unzählige Murmeltiere ganz nah zu beobachten, und wir bekamen auch ein Haus- und Hof Streifenhörnchen zugedacht, dass zwischen unseren Beinen herumscharwenzelte um doch ab und an ein Kekskrümel abzukriegen.
Den späten Nachmittag und den Abend drehte noch das Bear Management einige Runden über den Campingplatz um zu kontrollieren ob auch alle Lebensmittel bei allen ordnungsgemäss weggesperrt sind, und ob die Camp Feuer nicht unbeobachtet gelassen werden.
Diese letzte Nacht in Sequoia National Park begann zwar sehr früh, endete allerdings auch dementsprechend zeitig. Aus wohl bekannten Blasen-Gründen war das Einmummeln im Schlafsack irgendwann bei Sonnenaufgang vorbei, und wir krochen um 5:45 aus dem Zelt bei gefühlten Minus Graden.
Dementsprechend waren wir mit dem Frühstück und dem Abbau unseres Heimes relativ rasch fertig, und um 7:05 waren wir on the road again.
Nach einem Kurzbesuch bei General Grant auf eine weitere Fotosession ging es dann aus dem Kings Canyon National Park hinaus, und über Fresno inklusive Einkauf nach Yosemite National Park ca. 140 Meilen. Die ersten 135 liefen super, und die letzten 5 Meilen vor dem National Park Entrance kosteten uns 1:30 Stunden. Nun sind wir aber endlich in Yosemite angekommen, aber darüber erzählen wir das nächste Mal ausführlich.
hey ihr beiden,
also vielen dank für die bilder und die super Reisebeschreibungen, ganz toll
und dass ihr die „ponderosa“ besucht habt ist beeindruckend ich hoffe ihr
habt auch die dazugehörigen Eigentümer(Ben, Adam,Hoss und Little Jo)
getroffen!!!!!
außerdem hab ich nicht gewußt, daß „Dürrers “ Feldhasen gefunden habt.
eine echte sesation!!!!!!
Bussi und noch weiterhin viel spaß
Anton
Hallo Brösi und Gerhard ?
Gratuliere zur Feuerzertifizierung ?? aber nicht vergessen nur weil man einen Ausweis hat darf man nicht alles anzünden ?
Zum Glück war der Trail geschloßen weil wenn du überlegst wie groß dort die Hühner sind ? kann man sich schon vorstellen wie riesig erst die fiesen Borkenkäfer sein müssen die dort leben ?
Und zum Abschluss noch ein Besuch auf der Ponderosa Ranch ?
Mann oh Mann hat sich ganz schön verändert ? Ist das auch die echte? Die liegt ja an der Grenze zu Nevada am Lake Thaoe bei Virginia City .
Irgendwelche Cartwright’s gesichtet ?
Ein wichtiger Hinweis ob man an der richtigen Stelle ist (falls man keine Cartwright’s findet) könnte das vermehrte Auftretten der Gelb Kiefer (Lat: Pinus Ponderosa) sein nach der die Ranch ihren Namen hat ?
80 Grad Fahrenheit hört sich brutal an bis man rausfindet das es 26,7 Grad Celsius sind was sich wieder sehr angenehm anhört und so ein Wetter wünschen wir euch für die weiter Reise durch das Land der Riesen Bäume ,Riesen Hühner und natürlich der Riesen Käfer ?
Lg Maxi&Marion ??
Hallo „Mitreisende“,
wir können zu den vielen Recherche nur gratulieren – und jetzt weiss man wieder das Internet bildet;
Abschliessend zu den Cartwrights: wir schrammen auch am Lake Tahoe vorbei, mal schauen ob wir dort auch was finden; wie man erkennen kann hat Ponderosa 64 Einwohner (lt. Ortsschild), also entweder wohnt dort eine Abspaltung oder es ist der letzte verbleibende harte Kern einer einst grossen Dynastie;
LG an zuhause DHH
Hallo Brösi &Gerhard ?
Da habt ihr aber echt Mist gebaut ? ,da sucht ihr das ganze Land nach überlebenden Cartwright’s ab und dann trefft ihr wahrscheinlich einen direkten Nachfahren von Hop Sing und merkt es gar nicht ?
Vielleicht hättet ihr im Zuge der Reisevorbereitungen noch schnell den Revenant im Kino anschauen sollen ? So eine Bärin mit 2 Jungen kann echt böse werden ,ein Wunder das Leo den Oscar stemmen konnte so wie ihn Mamabär hergebeutelt hat ? ,also bitte Abstand halten ?
Und bitte nehmt den armen Rehen nicht den ganzen Spaß in der Saison ? Weil sich anpirschende Mitteleuropäer sind sicher eine der lustigsten Sachen die ein Reh den lieben langen Tag zu sehen bekommt ?
Die Recherche über einen Batteriebetriebenen Gebisswärmer hat leider nur eine Marktlücke ergeben , vielleicht gibt es eine Möglichkeit mit einer Thermokanne ☕️
Tolle Bilder ! Diese Giant Trees sind wahrscheinlich nur in echt in ihrer ganzen Pracht und Größe wahrnehmbar ? Ein Vergleichsbrösi neben dem Baum würde eventuell helfen ?
Lg Maxi&Marion ??
PS: Geheimauftrag für Gerhard ?
Lieber Schwager die geliebte Schwester in Phase 1 würde eine einmalige
Chance ergeben eine 48 Jahre alte Rechnung zu begleichen bei der ich in
ähnlicher Lage Alls Wickelmumie einen Unfall hatte. Nur so ein bisschen
wo runterrollen lassen eh nicht viel , danke im Vorhinein und nicht
Weitersagen ?
Geneigte Lesen – und v.a. Hr Bruder:
Im Internet bleibt nix geheim – gelle !!!
Das giant tree Bild ist ein Suchbild – ich bin da tatsächlich drauf (ganz unten);
LG DHH