2018 – Neuseeland — Te Anau, Milford Sound, Wanaka

06.12.2018 Der Sonne entgegen:

Gott sei Dank war heute einmal ein Tag ohne besondere Vorkommnisse, und auch ohne wesentliche Abenteuer. Wie geplant haben wir den Osten hinter uns gelassen, auch um unter Anderem vor Regen und Sturm zu flüchten, und haben uns auf den Weg in Richtung Te Anau gemacht, der für uns das Tor zum Milford Sound der nächsten Tage sein wird.

Den Regen haben wir gleich hinter uns gelassen (fast), aber der heftige Seitenwind hat uns noch ein ganzes Stück ins Landesinnere begleitet, was das Fahren mit unserer Kiste relativ anstrengend macht.

Hin und wieder hat es so ausgesehen, dass uns diverse Gewitter wieder einholen, was aber jetzt im Nachhinein sehr wurscht sein kann. Wir sitzen jetzt auf unserem Campground in Te Anau bei strahlendem Sonnenschein und kaum ein Lüftchen weht. Nur der obligatorische Wind der eben am See und in der Nähe des Milford Sound üblich und notwendig ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir haben uns sogar auch noch die Mühe gemacht, uns Te Anau anzusehen, mussten allerdings feststellen, das dies innerhalb von 20 Minuten umfassend erledigt war.
Ausser diversen Travel Agencies, Restaurants, einem Supermarkt und 2 – 3 Kirchen sowie natürlich einer Tankstelle gibt es hier nicht wirklich viel zu sehen – ist auch kein Wunder da dieses Nesterl erst 1953 gegründet wurde.

Soll uns aber auch egal sein, weil wir fühlen uns hier im Moment in kurzer Hose und Leibchen sehr wohl, und freuen uns schon auf unseren morgigen Tagesausflug in den Milford Sound inkl. Observatorium und Kayak Tour.

Also dran bleiben, morgen wird es wieder spannend

 

07.12.2018 Der Sound, der ein Fjord ist:

Der Milford Sound, der eigentlich wie erwähnt ein Fjord ist, ist heute unsere einzige Tagesetappe und ein Tagesausflug. Die Erwartungen sind hier besonders gross, da man einerseits sehr viel davon gelesen hat, und andererseits Gerhard auch einen Vergleich zu vor 24 Jahren anstellen kann.

Pünktlich um 8:20 wurden wir von unserem Operator, Southern Discovery, mit einem Sammelbus abgeholt, um die Fahrt von Te Anau in den Milford Sound anzugehen.
Der Busfahrer, ein durchaus kundiger Mensch, hat viel an Informationen fliessen lassen, und bei der Fahrt durch unterschiedlichste Landschaftstypen wurde einem auch nicht langweilig. Ausserdem wurden mehrere Zwischenstops wie z.B. bei The Chasm auch die ersten Eindrücke der Naturgewalten die bei 5 Eiszeiten dort geherrscht haben, sichtbar.

 

 

 

Milford Sound Ort, ist im wesentlichen eine Anlandestation von Bussen, Booten und Helikoptern, wo die Touristen umgelagert werden. Da wir eine kleine Gruppe waren ging es auch auf ein kleines Boot, und schon begann die Fahrt durch den Sound in Richtung Tasman Sea.

 

 

Mehrere Stops (heisst Motor drosseln) fanden auf dem Weg nach draussen und wieder retour statt, wie z.B. Der Seal-Felsen, xxxxx Wasserfall (wo man angeblich, wenn einem die Gischt erwischt gleich mal um 10 Jahre jünger aussieht) usw. statt. Natürlich extra zu erwähnen ist der Homer Tunnel auf ca. 950 Meter Seehöhe, von dem aus es dann sehr rasant bergab zum Milford Sound auf nur wenigen Kilometern Strecke geht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bis zu diesem Zeitpunkt wo wir beim Unterwasserobservatorium abgeliefert wurden, ging alles noch einen stressfreien gemütlichen Touristen-Gang. Man muss und kann einfach nur die Landschaft geniessen, wie z.B. den Mitra Peak oder die unzähligen meist kleinen Wasserfälle, die sich oftmals mehrere 100 Meter in die Tiefe des Sounds ergiessen. Landschaftlich einfach grossartig.

Ab dem Observatorium, genauer gesagt zuerst mit der gebuchten Kayak-Tour von ca. 1 Stunde wurde es dann aber gewaltig stressiger. Leider konnten wir diese gar nicht geniessen, da wir einfach bei sehr viel Wind einige (3) kleine Buchten das Ufer entlang gepaddelt sind, dazwischen immer wieder einige Geschichten unseres Guides hörten, abgefahren sind.
Aufgrund des zu Beginn Nicht-Beherrschens des Gerätes und der Witterungsbedingungen war dieser Abstecher nicht wirklich ein Genuss.

Danach die Besichtigung des Unterwasserobservatoriums war kurzweilig und kurz, wobei man in einem sehr grossen Zylinder ca. 10 Meter unser die Meeresoberfläche absteigt, und dort die seit mehr als 30 Jahren unberührte Entwicklung des Meeresbodens, der Sedimente und der sich angesiedelten Flora und Fauna beobachten kann.

Da wir im wesentlichen ja Schnell-Besichtiger sind, konnten wir entgegen der anderen Paddel-Kumpels ein früheres Boot zur Rückfahrt zum Ausgangspunkt erwischen. Glücklicherweise erwischten wir demzufolge auch noch einen früheren Bus retour nach Te Anau, was uns eine um 1 Stunde frühere Rückkehr ermöglichte.

Zusammengefasst: super tolle Landschaft, zum Schauen grossartig, Gott sei Dank ist noch nicht Hauptsaison, und ein bissl ein sehr durchgeplantes und durchgezogenes Programm.

Aber in jedem Fall, muss man natürlich hier gewesen sein ! Morgen geht es dann ja auch schon wieder ein Stückchen weiter: nach Wanaka, den 2 grossen Gletschern immer näher.

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08.12.2018 Von Te Anau nach Wanaka:

Nach einer sehr stürmischen Nacht, die den Vorteil hatte, dass unser Schlafzimmer heute staubtrocken abgebaut werden konnte, wurden die Koffer gepackt und uns auf den Weg gemacht.

Die Strecke heute ist nur eine kurze: von Te Anau an Queenstown vorbei, über den Berg (Crown Range Pass der höchsten Bergstrasse Neuseelands) nach Wanaka.
Die Fahrt wurde nur dadurch aufgeheitert, dass wir guten Gewissens feststellen konnten, dass ersten ein Freitag ein guter Tag ist um den Milford Sound zu besuchen und auf keinen Fall ein Wochenend-Trip sein sollte. Zweitens wären wir schon mal daran gescheitert, diesen Ausflug von Queenstown zu starten, da hin und zurück ca. fast 600 km Busfahren in Karavanen von Überland-Bussen der unterschiedlichsten Anbieter in die Richtung unterwegs waren aus der wir gerade gekommen sind. Einfach grauslich, diese Vorstellung.

Wie gesagt, ein ruhiger Tag heute, wobei das überraschende war, dass plötzlich in Wanaka sehr viel los war, nachdem wir bei der Herfahrt fast alleine auf der Strasse waren.
Aber gut, unser Campground ist ca 3 km ausserhalb, und wir haben uns immerhin die Mühe gemacht einen kleinen Beach Walk von 9 km auf uns zu nehmen um uns diese „Metropole“ anzusehen, und um festzustellen nichts verpasst zu haben.

Viel bleibt heute nicht zu tun, ausser uns auf unsere grosse Wanderung morgen auf den 1.578 m hohen Roy‘s Peak vorzubereiten, um uns herum die Tierwelt, die auch gleichzeitig unseren heutigen Camping-Zoo darstellt zu beobachten, und ein bissl Ordnung ins Häuschen zu bringen.

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09.12.2019 Aufi muas I:

Heute ging es aber geplanter weise mit einer richtigen Wanderung los; der Roy Peak bei Wanaka ist angeblich einer der aller, aller schönsten Aussichtsberge in Neuseeland, da sowohl die darunterliegende Seenplatte als auch die noch sehr fern scheinenden, beschneiten Gipfel der Südalpen zu erkennen sind.

Der Aufbruch war um 7:00 morgens, da alle Blogs davor gewarnt haben, dass der Roy Peak Track sehr gerne gegangen wird (ha, ha), und dementsprechend der Andrang gross sein wird – geschadet hat es auf jeden Fall nicht.

Das Wetter war bewölkt, aber warm – also beste Voraussetzungen zum Wandern. Weil es so schön ist, wiederholen wir die Eckdaten natürlich nochmals sehr gerne:

Zeit: Gerhard 2:38:00 Stunden – Doris + 22 Minuten
Strecke: 15,71 km (hin- und retour)
überwundene Höhenmeter auf 7,7 km: 1.303 m

Der erste Kilometer war schon mal einer zum abgewöhnen, da man auf diesem schon mal 202 Höhenmeter macht, und der Weg ging dann spannende fast 7 km so weiter. Nur die Schafe konnten teilweise erkennen, wie wir gelitten haben (aber die sehen das ja öfter).

 

 

 

 

Der Ausblick auf den unterschiedlichen Höhen in die Seenplatte und auf die schneebedeckten Berge am Horizont veränderte sich ständig, und wurde immer beeindruckender. Obwohl sehr viele Wanderer die ersten Anstiege in Angriff nahmen, dünnte es sich je höher man stieg immer weiter aus.
Man kann nur erahnen, wie es hinaufging, wenn man sich dann den Serpentinenweg von Oben ansah.

Ansonsten gibt es zu diesem glorreichen, erfolgreichen und extrem befriedigenden Tag einfach nicht zu sagen – nur die Bilder sagen eigentlich aus, was wir uns im Schweisse unseres Angesichts erarbeitet haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

UND ja, die unzähligen Km im Wienerwald, an der Alten Donau, am Nasenweg, in Payerbach-Reichenau usw. haben sich ausgezahlt, und wir sind erschöpft und glücklich zurück, werden aber nicht die nächsten 14 Tage auf allen 4-ren herumkriechen, weil wir uns nicht mehr bewegen können.

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