2018 – Neuseeland — Taupo, Rotorua

17.12.2018 Zurück auf die Nordinsel:

Es lief in der Früh alles wie am Schnürchen, und so effizient wie heute im Abbau unserer Zelte waren wir kaum noch. Wir haben gleich sicherheitshalber im Auto übernachtet, um mit dem Zeltabbau keine Zeit zu verlieren, darum ging es darum heute morgens Bett wegzuräumen, Innenleben des Van aufzuräumen, einen Tee zu trinken, Morgentoilette zu machen, noch eine Abschiedszigarette zu rauchen – UND um 5:50 waren wir auf dem Weg (alles erledigt in 30 Minuten) !

Da wir so früh dran waren, gingen die Durchfahrten durch die grösseren Orte und Städte, wie z.B. Nelson noch sehr problemlos, und wir waren gegen 9:30 an der Interislander Ferry in Picton beim Check In angekommen. Wir mussten dort auch nicht besonders lange warten, um weitergereicht zu werden. Überraschenderweise, da wir mittlerweile TOP 10 Member sind, bekommen wir schon wieder Geld diesmal für die Fähre zurück – dieses Neuseeland zahlt sich wirklich aus !
Nachdem wir und unser Vehikel eingeladen und geparkt waren (die Fähre war vielleicht max. zur Hälfte voll), ergatterten wir wieder einen Sitz in der ersten Reihe fußfrei, und um 11:15 pünktlich ging es von Picton in Richtung Wellington los.

 

 

 

Die Ausfahrt aus dem Marlborough Sound dauert fast eine Stunde, und obwohl wir die angekündigten Orcas nicht zu Gesicht bekamen, war die Ausfahrt aus dem Sound aufgrund des Wetters ein tolles Erlebnis.

Endlich konnten wir das sehr verzweigte Fjordsystem bei guter Sicht und angenehmen Wetter geniessen. Ausserdem konnte man sowohl die Nord- als auch die Südinsel gleichzeitig sehen, was auch nicht alltäglich ist.

Die Fahrt über die Cook Strait war zwar ein wenig verwackelt, da eine steife Brise wehte, aber man wurde nicht viel mehr als angenehm geschaukelt.

 

 

 

 

 

 

 

Gegen 14:00 Uhr bogen wir bei Wellington um die Kurve, und um 14:45 legten wir mit Blick auf die Skyline dann an. Das Ausladen dauerte aufgrund des uns unverständlichen Schlichtungssystems der Interislander zwar ein wenig länger, aber so gegen 15:30 waren wir wieder auf dem uns mittlerweile wohlbekannten Highway Nr. 1.

 

 

Das Tagesziel heute, dass wir ohne Muß ansteuerten, ist Whanganui – also noch ca. 200 km nach Nord-Westen. Durch endlose landwirtschaftliche Anbauflächen und wieder mal gut Seitenwind war die Fahrt zwar ein wenig anstrengend und gleichzeitig eintönig, aber so gegen 18:30 hatten wir es dann geschafft auf unserem Campground an den Ufern des Whanganui Rivers anzukommen. Ein kurzer Abstecher zum Countdown bremste uns nur minimal.

Da wir heute eine Effizienzmedaille verdienen und der Tag noch nicht fertig war, wurde hurtig das Schlafzimmer aufgebaut, eine Maschine Schmutzwäsche zusammengestellt und in die Maschine und danach in den Trockner geworfen, dazwischen wurden Zwiebel geschnitten, das Haschee für unsere Haschee-Nudeln zum Abendessen vorbereitet, Nudeln gekocht, der Kühlschrank ausgemistet, gegessen, abgewaschen, abgetrocknet, Fotos konvertiert, Panoramas gerechnet, Fotos beurteilt und Noten vergeben, der Text den man gerade liest geschrieben, eine Melone ermordet, Buchhaltung gemacht – und jetzt reicht es schön langsam.

Morgen sollten wir sehr schnell in den Urlaubsmodus zurückkehren – weil so geht das ja wohl wirklich nicht – ABER wir haben erreicht was wir wollten; in manchen Dingen sind die Holland-Hermänner einfach kaum zu schlagen; UND JETZT: Gute Nacht !

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18.12.2018 Im Berg geirrt:

Diesmal haben wir wohl auf dem stillsten und diszipliniertesten Campground (Whanganui River Top 10) unserer Reise unsere Nacht verbracht. Um 21:45 waren nicht nur die Gehsteige hochgeklappt, nein es waren schon alle in den Federn und alle Lichter waren abgedreht – sehr vorbildlich.

Nach dem langen gestrigen Tag, stand erst einmal ausschlafen und ein umfassendes Frühstück auf dem Programm, um nach einem kurzen Tankstop und Einkauf in Whanganui die Whanganui River Science Road in Angriff zu nehmen.
Eine nach unseren Begriffen malerische Wegstrecke von ca 60 km dem Whanganui River entlang nach oben bis nach Pipiriki. Malerisch vor allem auch aus dem Grund, da die Strasse nicht auf der Prioritätenliste der Strassenrenovierungen steht, Löcher hat und sehr schmal ist – und dementsprechend für Touristenbusse nicht geeignet ist. Nur einige untentwegte Radtouristen und einheimische Farmer kreuzten unseren Weg.

Das Whanganui River Tal ist wunderschön, teilweise sehr tief eingegraben in Schluchten, mit Sandinseln, viel angeschwämtem Holz das erahnen lässt wieviel Kraft dieser Fluss hat und vor allem mit sehr viel Farnwald umgeben.

 

 

 

Durch das Sandgestein ist er braun gefärbt, und schlägelt sich durch noch sehr unberührte Natur am Fluss selbst, und ist im Tal selber von vielen, vielen Farmen umgeben. Der obligatorische Halt wegen Cow-Crossing war auch wieder einmal dabei.

Die Fahrt führte uns durch namentlich malerische Orte wie Athen und Jerusalem, die allerdings fast ausschliesslich durch ihre Ortseingangsschilder zu erkennen waren, und endete dann in Pipiriki, wo uns der Weg wieder langsam in die Zivilisation zurückführte.

Auf dem Weg hinaus um eine Kurve an einer unübersichtlichen Stelle einer Kuppe tauchte er dann plötzlich auf – der Mt. Ruapehu – schneebedeckt und ein Vulkan noch dazu.

In unserem unerschütterlichen Glauben hielten wir ihn allerdings für den Mt. Tongariro, den wir eigentlich für die morgentliche Wanderung vorgesehen hatten. Aber egal, etwas später wurden wir ohnehin eines besseren belehrt.

Ausserdem meinten wir auch sofort den Mt. Ngauruhoe erkannt zu haben (man erinnert sich vielleicht noch an die Geschichte, dass diese Dame den Mt. Sagbauer verschmäht hatte, und dieser sich deswegen ans Meer abgesetzt hat) – wir sind uns allerdings auch nicht mehr ganz so sicher.

Auf dem Weg zum Campground in Tokaanu bei Turangi, machten wir noch einen Abstecher ins Touristen-Informations-Center des Mt. Tongariro National Parks, um zu erfragen, ob das Crossing überhaupt möglich ist, da wir einen schneebedeckten Vulkan vor uns hatten, der immerhin auch noch um die 1.900 Meter hoch sein sollte.

Hier erfuhren wir, dass wir einem ultimativen Unfug (eher Unwissenheit) auf den Leim gegangen sind, und der von uns bestaunte Berg in Wahrheit der Mt. Ruapehu ist, und sich die beiden anderen irgendwo dahinter verstecken.
Das Mt. Tongariro Crossing wäre also frei begehbar (also schneefrei), die nette Dame von der Information hielt uns allerdings an, uns vorab noch das Crossing Video anzusehen, um dann zu entscheiden ob wir diese Wanderung wirklich machen wollen.

Recht hatte sie, wir werden morgen die Tama Lakes Tour machen, die auch sehr anspruchsvoll, allerdings bei weitem nicht so überlaufen, einfacher zu organisieren und v.a. nicht so unberechenbar ist. Immerhin ist für den Red Crater (der höchste Punkt der Crossing Wanderung) morgen Wind bis ca. 50 km/h angesagt.

 

Also haben wir uns jetzt mal niedergelassen, auf einem anscheinend noch verwaisteren Campground (Oasis Motel & Camping), um morgen mit frischem Elan und ausgeschlafen die 5 – 6 Stunden-Alternativ-Wanderung anzugehen.

Übrigens, es ist jetzt so gegen 18:30, hat um die 18-20 Grad und strahlenden Sonnenschein – bissl windig, aber ansonsten umfassend grauslich.

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19.12.2018 Flucht vor dem Sturm:

Dieser Tag war so wunderbar geplant, aber wie es einmal so ist, ….. – begonnen hat es schon mal so gegen 22:00 am Abend davor, wo der Eigentümer des Oasis Campground‘s seinen Rundgang machte, und uns bereits im Schlafsack im Zelt eingerollt doch sehr ans Herz legte, entweder das Camp-Mobil vor dem Zelt als Windschutz aufzustellen, oder noch besser vielleicht im Auto zu übernachten. Wir entschieden uns für die Autoübernachtung, und bauten auch noch gleich in unfassbarer Geschwindigkeit im Sturm das Zelt ab – ohne Worte. Das hat nichts mit altem Ehepaar sondern mit eingespieltem Team etwas zu tun.

In jedem Fall irgendwann in der Nacht schlief der Wind komplett ein, und wir hörten nur mehr ab und an die permanent streitenden Nachbarn aus dem Motel, und Türen und Autotüren fliegen, wobei sie sich ständig gegenseitig aus dem Motel-Zimmer warfen.

Am Morgen war es kurzfristig ruhig, und beim ersten Geschrei waren wir schon auf dem Weg in Richtung Tama Lakes Walk, mit einem Abstecher zu den Taranaki Falls.
Um 8:00 Uhr waren wir am Visitor Center und bereit für die 17 km Wanderung. Der Weg zu den Falls war mehr als Spaziergang durch die Hochebene zu bezeichnen mit ein bissl Wald dazwischen und einigen Stufen. Der Wasserfall war nach ca. 3 km erreicht, und zeigte sich bei leichter Bewölkung am frühen Morgen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim Aufstieg aus dem Wasserfall-Bereich hat es Doris dann leider ein bissl mit dem Knie erwischt (afoch botschat woars) und darum wurde bei der Abzweigung zu den Tama Lakes beschlossen, dass sich unsere Wege trennen.

Doris retour ins Base-Camp, also zum Parkplatz und Gerhard nahm den Rest der Etappe selbst in die Hand/Füsse.

 

 

 

 

Der Weg zu den Seen ging über eine Hochebene (ca. 1200 MüM), die Vegetation ist aber wie bei uns auf 2000 m, nur mehr Gras, Flechten, Moos und Niedergebüsch. Der Lower Tama Lake ist wunderbar blaulich gefärbt, mit den Vulkanen als traumhaften Hintergrund. Der Aufstieg zum Upper Tama Lake wurde nochmal ziemlich steil und oben wehte ein kräftiger, kalter Wind.

 

Nach Rückkehr des Ehemannes und nach einem Blick nach oben und den Wind in unseren Haaren, beschlossen wir nicht zuletzt auch aufgrund der Camping-Platz Erfahrungen der letzten Nacht, wieder einmal kurzfristig unseren Plan umzuwerfen, und dort einfach nicht mehr hin zu fahren. Doris hatte sich mittlerweile schlau gemacht, was denn so rund um Taupo so alles los ist, und kurzentschlossen nahmen wir den Highway N 1 nach Taupo, um dort eine Unterkunft zu suchen.
Ein sehr nettes Städtchen erwartete uns nach einer ca. 70 km kurzen Fahrt am Lake Taupo entlang, und die netten Damen bei der Touristeninformation waren auch sehr hilfreich – einerseits mit der Suche nach einer geeigneten Unterkunft und andererseits mit dem Geschäft mit den besten Taupo Muffins die zu finden waren.

Also mieteten wir uns im Lake Taupo Holiday Resort ein – mit angegliederten Thermal-Swimmingpool – 35 Grad inkl. Grotte und Whirlpool. Da gefällt es den zwei Alten von der Muppet-Show wieder, und das ganze Angebot wurde auch gleich in Anspruch genommen.

So ist die Welt wieder in Ordnung, und der Tagesplan mit diversesten Thermal-Spielereien und Wasserfällen steht auch schon, bevor wir als nächstes in Rotorua einlaufen werden.

 

 

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20.12.2018 Feuer und Wasser:

Wie begann wohl der Morgen im Zelt: nass wie meistens, da es wieder über Nacht geregnet hat, aber irgendwann wird auch hier ein Gewöhnungseffekt eintreten.
Wir lassen uns durch so was nicht beirren, denn der Tag hat ein straffes Programm für uns vorgesehen oder umgekehrt, wie man es eben sieht.
Also nach einen ausgiebigen Frühstück und dem Abbruch der Zelte, ging es erst mal zu den Craters of the Moon.

Aufgesperrt wird der kleine Park um 8:30 und genau zu diesem Zeitpunkt waren wir auch schon dort – und auch noch die ersten, was natürlich den Vorteil hatte, dass uns dieser ganz allein gehörte, für die meiste Zeit zumindest.
Craters of the Moon ist ein Rundwanderweg von ca. 1 Stunde vorbei an diversen dampfenden Löchern, Büschen, Wegen und Erdspalten.
Wenn man genau hinhört, hört man es auch an manchen Ecken fauchen und zischen, und man kann die Wärme aus manchen Ritzen direkt spüren.
Von einem kleinen Lookout hat man einen gesamten Überblick über das gesamte Areal, und das nicht so besondere Wetter tat den Eindrücken keinen Abbruch – ganz im Gegenteil es passte einfach irgendwie dazu.

zum Video I, Video II

Nach Thermenlandschaft Nr. 1 an diesem Tag trieb uns ein wenig der Stress weiter, nämlich zu den Aratiatia Rapids. Die berechtigte Frage ist natürlich, was an diesen so besonderes ist: der Waikato River wird zur Energiegewinnung in 2 Staustufen aufgestaut, und bildet no-na einen Stausee; jeden Tag um jeweils 10, 12, 2 und 4 Uhr werden den West-Schleusen auf 15 Minuten geöffnet und Wasser abgelassen.

Dieses Spektakel ergibt dann die Aratiatia Rapids, wo innerhalb kürzester Zeit der vorher sehr ruhige und kleine Waikato River geflutet wird, und über viele Kaskaden und Fälle weiterbewegt.
Das Schauspiel ist natürlich bei den Touristen wohl bekannt, und so strömen viele, viele Autos und Wohnmobile kurz vor 10 Uhr in Richtung der Staustufe. Auch hier war es wieder mal ein feuchtes Vergnügen, dass die Neugier der Angereisten relativ kurz hielt und der befürchtete Paparazzi Stau doch sehr klein war.
Zu beobachten, wie das Wasser mit unglaublicher Kraft sich den Weg von den offenen Schleusen durch die doch sehr enge folgende Schlucht bahnt, ist schon etwas besonderes.

Nun hatten wir dann so gegen 10:30 einmal Thermal und einmal Wasserfall, also musste dem Gesetz der Serie nach wieder Termal auf die Tagesordnung gesetzt werden.
Zu diesem Zweck fuhren wir wieder ein Stück des Weges zurück (wir fuhren heute vorwiegend zick-zack), um beim Wairakai Thermal Walk abzubieten.
Dort erwartete uns nach 2 km Gravel-Road ein sehr lustiger Kiwi, der sich einen Spass daraus macht, Touristinnen zu erschrecken, und einen Besucher-Bauernhof sein Eigen nennt. Neben Lamas, Pfaue und diverse komische Hühner kann man auch Perlhühner und dergleichen mal kurz ansehen.
Danach begibt man sich auf einen ca 30 minütigen Walk – anscheinend über sein Grundstück – um dort teilweise durchs Unterholz gebückt diverse brodelnde und rauchende Erdspalten- und Löcher zu erkunden.

 

Also Thermal, Wasserfall, Thermal: also wieder Wasserfall. Unser nächste Weg führte uns zu den Huka Falls, einer der meistgepriesenen Wasserfälle in der Gegend. Wahrscheinlich allerdings nur weil man mit dem Auto bis 2 Minuten zu Fuss hinfahren kann. Kann man gesehen haben, muss aber nicht.

 

 

 

 

 

 

 

Damit sollte eigentlich unser Wissens- und Forscherdrang für diesen Tag erledigt sein, und wir machten uns auf den Weg nach Rotorua, wo wir die nächsten 3 Tage verbringen.

Zufällig fuhren wir allerdings noch bei der Abzweigung zur Thermal Wonderland (Wai-O-Tapu) vorbei, und konnten nicht anders als diese auch zu nehmen.
Und mit diesem Abstecher wurde es ultimativ: 25 verschiedene Pools, Sinta-Terrassen, blubbernde Löcher und Crater auf einem Rundwanderweg von ca. 3 km.

Namentlich haben die meisten Crater etwas mit dem Devil zu tun, aber auch das berühmte Champagne Pool, den Rainbow Crater oder Artist‘s Palette kann man bestauen, hören und auch riechen.
Hier hat sich Schwefel schon mal ausreichend an die Oberfläche getraut, und man kann auch überall an Steinen, Bäumen und Büschen unterschiedlichste mineralische Ablagerungen sehen.

 


Der Besucherandrang war entgegen der Massen auf dem Parkplatz relativ überschaubar – weil es hat ja mitten im Spaziergang wieder einmal angefangen zu schütten. Der Stimmung der bunten Pools mit dem teilweise dunkelgrauen Himmel war allerdings atemberaubend (neben dem Schwefel).

Dann war es aber einmal genug: in Rotorua angekommen und nachdem wir noch kurz über den uns zugewiesenen Campground gefeilscht haben, wollten wir nur mehr den Nightmarket on Rotorua besuchen, kurz mal unsere Homepage überarbeiten, und dann mit all den vielen Eindrücken verzückt einschlafen. Leider war der Besuch des Nightmakets ein nicht notwendiger kleiner Ausflug, da es sich ausschliesslich um einen Streetfood Markt handelt als das was eigentlich zu lesen war, aber der Rest des zufriedenen Ausklingens kriegen wir auf jeden Fall hin.

Für den heutigen Tag kann man nur sagen: Bilder anschauen lohnt sich, weil wir haben uns wirklich Mühe gegeben !

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21.12.2018 Kultur:

Nachdem wir gestern ja die Thermenlandschaft Nordinsel begonnen haben zu erkunden, wollten wir es heute „ruhiger“ angehen, und uns eigentlich ausschliesslich der Maori‘s widmen.
Aus diesem Grund haben wir gestern noch schnell eine Tageskarte inkl. Performance in Te Puia gebucht, und standen um 9:00 auf der Matte. Diesmal waren wir allerdings nicht allein, wie man sich vorstellen kann.

Wir hatten das Glück mit Paul, einem grossartigen Guide durch das Anwesen geführt zu werden. Beginnend ist die Führung mit einem Besuch der Maori-Handwerks-Werkstätten, wo heute noch Meister für Schnitz-Kunst, Jade-Be- und Verarbeitung und Flechten ausgebildet werden. Dort konnte man den Maori‘s bei der Arbeit hautnah zusehen. Auch ein traditioneller Tätowierer war vor Ort – nur für alle Fälle, dass einem plötzlich Maori-Blut einschiesst.

 

 

Danach ging es weiter zum Kiwi-Haus, das vollkommen im Dunkeln zu „besichtigen“ ist, da diese Vögel nachtaktiv sind – und wie erwartet, haben wir natürlich nichts gesehen.
Weiter führte uns der Weg zu den Geysiren der Gegend; diese sind ihrer 2, ein kleiner der immer Vorbote des Ausbruchs des Grösseren ist und natürlich der Grosse. Der Grosse, der auch einen Namen hat den wir vergessen haben, ist der höchste in der südlichen Hemisphäre und kann bis zu 30 Meter hoch spucken. Die Ausbrüche der beiden sind natürlich nicht vorhersehbar, man weiss nur wenn der Kleinere loslegt, folgt der Grosse innerhalb der nächsten 1/2 Stunde – generell passiert das schon mehrmals pro Tag.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir haben uns auch eingebildet dann vom Lookout in Whakarewarewa ein Ausbruch beider gesehen zu haben, allerdings dampft und raucht es dermassen, dass man es nicht genau sagen kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zum Video

In jedem Fall endete unser Besuch in Te Puia mit einer Maori-Performance, die vom Ablauf her, jener in Whaitangi sehr ähnlich gestaltet war, aber natürlich auch ihre eigenen Elemente hatte.

 

 

 

 

 

 

 

zum Video I, Video II, Video III, Video IV

Diesmal durften auch die Zuschauer ein wenig mitspielen und wurden in die Show mit einbezogen.
Nach einem unvermeidlichen Rundgang im Souvenirgeschäft am Ausgang hatten wir mal die erste Etappe unseres Kulturtages hinter uns.

Gleich 2 Querstrassen weiter ist allerdings gleich mal Whakarewarewa – dort mussten wir natürlich auch noch unbedingt hin. Whakarewarewa isst ein lebendes Thermaldorf, wo auch tatsächlich noch Maori leben – die sich wie Erwarten ausschliesslich mit Touristen ihr Geld verdienen, aber nichts desto Trotz kann man durchaus erkennen, dass man in diesem Dorf auch wirklich noch wohnt und lebt.
Die Häuser werden aus den unter- und irdischen Heisswasserreserven nicht nur geheizt, sondern es wird auch damit gekocht. Aus allen Ecken strömt irgendwie Dampf, egal ob es ein Schornstein, ein Pflasterstein, ein Gebüsch, ein Baum oder einfach nur ein Erdloch ist. Sogar am örtlichen Friedhof brodelt es.

Genug von Folklore: aber ein, auch hier mussten wir noch einen Abstecher ins Gemeindehaus machen, wo wieder eine Performance statt fand, die wir aus auch noch reinzogen. Die zweite an diesem Tag und insgesamt die dritte seit unserem Aufenthalt bei den Kiwis.
Jetzt reichte es dann aber mal – weil wir es doch eigentlich gemütlich angehen wollten an diesem Kulturtag.

Was allerdings noch gefehlt hat, war Rotorua selbst – die Altstadt; Gerhard hat noch Fotos von vor 24 Jahren bezüglich Rathaus und britischen Backstein-Gebäuden, also machten wir uns dann auch gleich am Nachmittag auf die Suche nach der Altstadt.
Das Rathaus konnten wir noch identifizieren, und unsere Wanderung weiter durch den Government Garden führte uns auch noch am Rotorua Museum vorbei. Und, welch Überraschung, schon wieder rauchte es hier an jeder zweiten Ecke aus irgendeiner Ritze.

Das wars dann aber am heutigen Tag, und wir beschlossen den Nachmittag im 40 Grad warmen Pool am Campground ausklingen zu lassen. Das macht dann ganz besonders viel Spass, wenn es wieder mal wie aus Kübeln schüttet, und man sitzt im wohlig warmen Wasser, und denkt gar nicht dran rauszugehen, bevor nicht wieder die Sonne scheint.

Also für Nichts- oder wenig tun, war ganz schön viel los; ABER morgen wird des ganz gemütlich, da fahren wir nur ins Volcanic Valley und zu den Redwoods, wo wir den Versuch eines Treewalks ins Auge gefasst haben.

See you, …. Kia Ora

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22.12.2018 Redwoods Made in NZ:

ACHTUNG: weiter vorne in den Berichten sind LINKS zu VIDEOS

Heute haben wir es wirklich auch einmal umgesetzt: einen gemütlichen aber nicht langweiligen Tag zu haben.
Ausgeschlafen und gut befrühstückt, dachten wir einmal wir werden der Markt-Kultur in Rotorua nochmals eine Chance geben, und sind auf den lokalen Samtstagsmarkt gepilgert. Das ist ein Treffpunkt für Einheimische mit ein paar versprengten Touristen, die dort vorwiegend zum schwätzen und gemeinsamen Frühstücken zusammenkommen. Mit ein bissl Musik im Hintergrund, bilden sich nicht bei den lokalen Leckereien sondern eigenartigerweise bei den Dumpling Ständen die längsten Schlagen – man muss ja nicht alles verstehen, aber die Kiwis scheinen sie zu lieben.

 

 

 

 

Danach ging es kurz zurück, und wir machten uns fertig den kurzen Weg zum Waimangu Volcanic Valley zu fahren. Dort soll es die jüngsten Vulkankrater der neuseeländischen Geschichte geben.
Na gut, also los gings einmal einen kurzen Weg bergab, um in das Tal zu gelangen – wobei uns zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, ob dieser Ausflug überhaupt etwas hergibt, weil diese Strecke war relativ langweilig.
Aber das sollte sich dann doch noch gewaltig ändern. In dem Tal findet man viele Crater-Seen, die auch noch lustig vor sich hin aktiv sind, sowie rauschende und rauchende Bäche.
Ausserdem gibt es Sinta-Terrassen, und farblich sind die Tümpel und Steine aufgrund der Ablagerungen nur schwer schlagbar.
Wir sind also das Tal rauf und runter gewandert um dann nach ca. 5 km mit dem Bus wieder zum Ausgangspunkt gebracht zu werden.

 

 

 

 

 

 

 

Danach ging es wieder retour in Richtung Rotorua und zwar in den Redwood Forrest von Whakarewarewa um genau zu sein. Den dortigen Treewalk haben wir aufgrund der langen angestellten Schlange zum Aufstieg in den Klettergarten gleich mal verworfen, und sind eine Runde durch den Park gewandert (nur eine kleine, weil wir hatten in unserer Gemütlichkeit am Nachmittag noch einiges vor).
Die dortigen Redwoods stehen ihren grossen Brüdern in Kalifornien in nichts nach, mit der Ausnahme, dass sie wesentlich dichter zusammenstehen und anscheinend noch nicht ganz so alt sind die die überm Teich.

Beeindruckend sind sie trotzdem in gleicher Art und Weise und wunderschön anzusehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So, fast fertig mit dem offiziellen Teil, ging es nach einem kurzen Supermarkt-Besuch, wieder zurück, weil unser 40 Grad warmes Thermal-Pool noch auf uns wartete.
Obwohl die Aussentemperatur heute durchaus beeindruckend heiss ist, kann ein kleines Bad in den heilenden Wassern von Rotorua nicht schaden – und genauso haben wir es auch gehalten.

Toller gemütlicher Tag kann man nur sagen, und wir müssen uns ohnehin langsam aber doch auf unsere letzte Etappe mit Camping am Coromandel vorbereiten – wo es morgen früh dann hin geht, um dort Weihnachten zu verbringen.

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