2019 – Australien — NSW

27.01.2019 Goodbye Tassie:

Heute war Reisetag, was nichts anderes heisst als um 5:00 Uhr vor dem Wecker wach zu werden und um 6:00 Uhr den Skybus in Richtung Hobart international Airport zu nehmen. Zu bemerken ist, dass wir immer noch nicht das Reisefieber ablegen können, das uns schon Jahre lang begleitet und uns vor Antritt eine unruhige Nacht beschert – wir müssen endlich mit diesem Schwachsinn aufhören aufgeregt zu sein.
In jedem Fall hatten wir jetzt zum 3. Mal die gleiche nette Busfahrerin im Skybus und waren um diese Uhrzeit auch noch die einzigen Fahrgäste – also eine Sonderfahrt nur für uns. Der Flughafen war um diese Zeit so gut wie menschenleer, ausser ein paar weniger Damen am Jetstar Schalter und bei Quantas, und Gott Lob hatte das Bistro bereits für ein Sandwich offen.
Die Abwicklung ging ganz schnell, und wir hatten auch noch genug Zeit die Ankunft des nachfolgenden Jetstar Fliegers zu beobachten, und wieder einmal das Schauspiel, dass das Flugzeug zum Flughafengebäude zurollt, die Stiege herangezogen wird und die Passagiere fröhlich bis zum Hauptgebäude über das Flughafengelände gelaufen kamen.
Wir machten das dann dementsprechend in die andere Richtung; der Flug war sehr angenehm, mehr als pünktlich, und aus welchen Gründen auch immer bekamen wir auch noch einen Toast, weil wir AUD 10,— pro Person Voucher hatten, wir wissen allerdings immer noch nicht warum (auf dem Hinflug war es auch schon so).

Neben der wunderbaren Stimmung über Hobart beim Abflug bescherte uns der Pilot beim Anflug auf Sydney auch noch eine Runde über Down Town und den Hafen inklusive der Harbour Bridge natürlich.

Leicht ärgerlich wurde es erst danach. Erstens trafen wir auf einen sehr renitenten Taxifahrer, der uns Stein und Bein erklären wollte, dass Britz nur 300 Meter zu Fuss weg ist, und wir dementsprechend laufen sollten.
Fakt allerdings war, dass es 5,5 Kilometer sind, er uns aber partout nicht mitnehmen wollte. Ein anderer, sehr netter pakistanischer Taxler übernahm das dann, und lieferte uns bei Britz ab.
Damit aber noch nicht genug mit dem bis dahin leichten Ärger, dann begann es erst mit der Autoübernahme bei Britz. Ein derartig chaotischer, unkoordinierter Haufen an Unfähigkeiten ist uns noch selten vorgekommen. Die Mitarbeiter laufen herum wie die aufgescheuchten Hendeln und es geht gar nichts weiter.
Nachdem wir es dann endlich geschafft hatten, einen Teil des nicht gebrauchten gemieteten Equipments dort zu lassen, fuhren wir los.
Nach 5 Kilometern bzw. 10 Minuten waren wir wieder retour, da das Navi einen Wackelkontakt hatte und sich immer wieder ausschalten wollte. Also musste das Techniker-Hendl auch noch ran.
Das dauerte wieder ca. 50 Minuten bis wir mit einer professorischen Lösung und jetzt funktionierendem Navi endlich loskamen.
Der Stadt- und Umfeldverkehr von Sydney war heftig. Der Australia Day bewirkte, dass ein langes Wochenende auf dem Programm stand, da der Feiertag wenn er auf ein Wochenende fällt gleich mal auf den Montag verschoben wird.
Dementsprechend war der Drang in die Natur der Stadtmenschen ungebremst, und es dauerte eine ganze Weile bis wir eine einigermassen vernünftige Verkehrsdichte für einen Sonntag Nachmittag hatten. Rund um Syndey (und wir sprechen da von guten 80 – 90 Kilometern) war alles dicht und es ging nur sehr schleppend.
Am Horizont tauchte dann auch noch ein vorhergesagtes heftiges Gewitter auf, und der Sturm blies von Meerseite auch noch ganz heftig, dass die Fahrt nicht wirklich entspannt war. Aber nach in Summe 200 Kilometern haben wir es geschafft, und sind auch dem Gewitter entkommen. Gespült hat es und nach Sussex Inlet auf den Palm Beach Holiday Park (eigentlich nur Dauercamper und 5 Stellplätze). Der war auch der einzige in einigermassen vertretbarer Entfernung der uns für nur eine Nacht aufnimmt, da ansonsten rund um den Australia Day nur länge Buchungen von mind 3 – 7 Tagen angekommen werden.
Erschöpft sind wir gegen 17:30 nach einem General-Einkauf der Basics bei Woolworth aufgeschlagen. Ordnungsgemäß haben wir noch alles verstaut und umgeräumt, noch ein Steak auf den Griller geworfen, und sind rechtschaffend müde bald mal ins grüne Zimmer unterwegs.

 

28.01.2019 David gegen Goliath:

Immer wenn wir einen weiteren Tag berichten, sind wir ganz erstaunt wie schnell denn die Zeit vergeht – schon Ende Jänner !
In jedem Fall sind wir nach dem gestrigen langen und ereignisreichen Tag müde in unsere Kissen gesunken, nachdem wir noch ein wenig die Tatsache zelebriert hatten, dass man doch noch um 1/2 10 Uhr abends kurzärmlig am Campground sitzen kann. Sussex Inlet haben wir uns nicht näher angesehen, und glauben auch nicht wirklich etwas verpasst zu haben, ausser einer sehr grossen Dauercamper Community und einem Altersheim (sorry Altersresidenz) auf der anderen Strassenseite. Darum sind wir putz munter und ausgeschlafen so gegen 8:00 Uhr aufgebrochen um unsere Reise nach Süden fortzusetzen.

Es ging weiter den Princess Highway (A1) durch diverseste kleine Nationalparks hindurch (eben was Aussies unter klein verstehen) und dem guten Gewissen dass wir eindeutig in die richtige Richtung fahren.
Da heute der letzte Tag des verlängerten Wochenendes wegen Australia Days ist, war der Rückreiseverkehr doch sehr, sehr stark in Richtung Sydney unterwegs – auch schon in der Früh, wir waren allerdings fast alleine auf unserer Seite der Strasse.
Nach einem kurzen Zwischenstop in Ulladulla zwecks Geldbeschaffung und Einkauf, gab es noch einen kurzen Halt in Batemans Bay (ursprünglich auch als Übernachtungshalt gedacht, aber jetzt nur mehr zum Durchreisen) um dann nach ca. 200 Kilometern 15 km ab vom Highway in Bermagui zu landen.

Ein schöner verschlafener Ort mit überraschend viel Bootsverkehr im Hafen. Wie sich herausstellen sollte, ist Bermagui einer der Hotspots für Marlin-Fischerei und küstennahes Tiefsee-Fischen, was man an der Anzahl der Boote auch eindeutig sehen konnte.
Bei einem Zwischenstop von nur einer Nacht kann man nicht weiter viel über den Ort sagen, ausser dass die Küstenlinie sehr ansprechend ist, alles an Grundversorgung vorhanden ist und unser Campground nett gelegen ist.
Obwohl auch hier die Abreisewelle heftig eingesetzt hatte füllt er sich gegen Abend wieder ganz schön, allerdings ändert sich das Publikum von Familien mit schulpflichtigen Kindern in Richtung Jungfamilien mit Fraggles und Pensis wie wir.

 

Was auch super auf diesem Campground zu beobachten ist und was in verschiedensten Arten vorhanden ist sind Vögel. Rosa-Kakadus, schwarze Riesen-Kakadus, diverseste See-Vögel wie Reiher und unzähliges Kleinvogel-Vieh.
Den Nachmittag haben wir teilweise damit verbracht den Kakadus mit der Kamera hinterherzulaufen und einen Schnappschuss im Baum zu erhaschen und dem Vogeldrama auf der anderen Strassenseite (vis-a-vis vom Campground) zu beobachten.
Ein beherzter kleiner schwalbenähnlicher Vogel hat es mit 2 Schwarz-Kakadus aufgenommen, die in „seinem“ Baum Platz genommen hatten wo er anscheinend sein Nest hat oder sonstige Besitzansprüche stellt. Es war grossartig zu beobachten, wie er im Flug immer wieder Anlauf nahm und auf die Grossen losging, bis er schliesslich als Sieger vom Platz (Baum) ging.

Im Endeffekt haben wir den gemächlichen Haushaltstag, den wir eigentlich gestern schon hinter uns bringen wollten aber wegen der Verzögerungen nicht konnten, einfach heute eingeschoben, geramschelt und Wäsche gewaschen, einen kleinen Spaziergang gemacht und uns um die Planung und Buchungen für die nächsten Tage gekümmert.
Nichts weiter als am Abend noch einen Topf Miesmuscheln verdrückt und die Füsse hochgelagert und als grauslichen Abschluss gab es noch einen kitschigen Regenbogen – grauslich dieser Ausflug !

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