Heute Nacht hat es wirklich gestürmt, und darum war unser grünes zu Hause auch extra verspannt, damit wir nicht weg fliegen. Ausserdem haben wir den Van strategisch günstig als Windschutz platziert, damit ja nichts passiert.
So gewappnet hatten wir eine sehr ruhige Nacht, allerdings haben wir die Fotos weggelassen, die für um 2:00 Uhr morgens und Sternenhimmel geplant waren.
Nach ausreichendem, und vor allem stärkendem Frühstück trafen wir um 8:30 Uhr unseren Campground-Besitzer, Timmy, den wir für eine Buggy Fahrt angeheuert hatten. Wir hatten so zu sagen einen Privat-Fahrer, da wir mit ihm allein unterwegs sein sollten.
Der Fahrt sollte ca. 60 Minuten dauern, und führte uns zuerst am Strand entlang (immer noch sehr aber nicht super windig) um dann gleich einmal in die Dünen abzubiegen.
Dort ging es rauf und runter durchs Gelände bis zum ersten Aussichtspunkt auf den Pink Lake.
Dazwischen gab es viele Geschichten über Port Gregory und die Umgebung, dass früher da mal eine Walfangstation beherbergt war und gleich eine Dosenfabrik daneben. Dass man durch eine Einfahrt in die Lagune relativ geschützt ankern kann, wobei man das Riff deutlich draussen auf dem Meer sehen konnte.
Ausserdem hat Port Gregory 30 permanente Einwohner, keine Polizeistation, weil sich ohnehin alle kennen, und in der Hochsaison bis zu 1.500 Gäste. Früher wurde einmal eine Eisenbahn bis hier hin gelegt, da allerdings der Versuch die Schienen über den Salzsee zu leiten fehlgeschlagen ist, und eine Lok im Schlamm versunken ist, hat man es wieder aufgegeben. Und so ist auch Port Gregory im Laufe der Zeit im Tiefschlaf versunken.
Aber zurück zum Pink Lake: dieser wird aktiv bewirtschaftet und Mineralien werden abgebaut. Das hat zur Konsequenz, dass er auch zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres mehr oder weniger Wasser führt, und die Wasserstände auch reguliert werden.
Aussehen tut er allemal immer grossartig, wie man auf den Bildern diesmal mit Niedrigwasser sieht, kann aber so wie Timmy erzählte je nach Wolkenhimmel, Luftdruck, Wärme/Kälte und Wind immer wieder überraschende Schattierungen von blass rosa, rosa bis hin zu magenta haben.
Nach zwei weiteren Stops am See entlang und einigen spannenden Sandstrecken in den Dünen endete die Reise mit einer Rundfahrt durch den Ort (kurze Rundfahrt, wie man sich vorstellen kann).
Da wir allerdings immer noch nicht genug hatten, beschlossen wir auch noch zu Fuss die Dünen und den See zu erkunden und haben uns auf den Weg gemacht. In den Dünen selbst muss man ein wenig aufpassen, da diese natürlich ein Spielplatz für Quarts, 4 WD und Cross Fahrer – klein und gross – ist.
Bis zum Lookout an der Strasse geht man allerdings gemütlich am See entlang und kann sich die verschiedenen Farbschattierungen aus der Nähe ansehen. Zusätzlich sieht man auch hie und da einige kleine Vögel, die es anscheinend geniessen im rosa Salz herumzustochern in der Hoffnung irgendetwas zu finden.
Dann irgendwann am frühen Nachmittag war es allerdings genug mit der rosa Phase und wir haben uns zufrieden wieder in unser Camp zurückgezogen, da es auch immer wärmer und stürmischer geworden ist.
Mit Morgen ist die pinke Ära jetzt abgeschlossen, und wir werden uns weitere 500 Kilometer weiter nach Norden begeben – weil dort hat es jetzt dann hoffentlich die „ersehnten“ 40 Grad im Schatten.