2019 – Australien — Monkey Mia

11.03.2019 Ein Fisch für Flipper:

Die Nacht war von der Temperatur her als gut zum schlafen einzustufen, allerdings der permanente Wind, der auch über Nacht nicht einschlafen sollte, machte unseren Zeltwänden durchaus ein wenig zu schaffen.
Zeitig ging es heute los, nämlich schon um 7:00 Uhr morgens nach dem Frühstück, um in das 26 Kilometer entfernte Monkey Mia zu fahren, und um zeitgerecht vor 8:00 Uhr zur Ranger-Instruction dort zu sein.
Ab 8:00 Uhr gibt es nämlich die Fütterung der wilden Delphine von Monkey Mia. Seit 40 Jahren kommen Delphine regelmässig jeden Morgen und Vormittag hier zum Strand um gefüttert zu werden. Das kann natürlich nicht einfach so und unkontrolliert vor sich gehen, denn das würde den Wildtieren gar nicht gut tun, sie würden ihren Jagdinstinkt verlieren, die Delphin Mütter könnten ihr Wissen nicht mehr an den Nachwuchs weitergeben, sie würden zu fett werden, und vom Menschen abhängig.
Daher findet diese Art des Schauspiels unter den gestrengen Augen von Rangern statt. Zuerst bekommt man eine Einweisung, wie man sich verhalten muss und auch nicht verhalten darf. Während dessen versammeln sich schon unzählige Delphine, die natürlich wissen dass Frühstückszeit ist.
Nach der Instruktion geht es an die Wasserlinie des Strandes bzw. an die Mole, wo dann Helferlein mit Fisch gefüllten Kübeln inns knietiefe Wasser steigen.
Selbst die Ranger fassen die Tiere nicht an. Jeder dort lebende Delphin hat einen Namen, und die Erkennung erfolgt über die Rückenflossen und auch über eventuelle Verletzungen, die die Delphine von Auseinandersetzungen mit Haien haben können. Männchen und Jungtiere werden nicht gefüttert, und gefüttert wird auch nur maximal 30 % des Tages-Fischbedarfes, damit sie ihr natürliches. Jagdverhalten nicht verlieren.
Also nachdem die Kübelträger ihre Position eingenommen hatten, und auch Rocky, Gina, Lea, Shina, Piper, ….. und wie sie alle heissen im Wasser das selbe getan haben, werden von den Rangern einzelne Besucher gebeten auch je nur einen Fisch an die Delphine zu verfüttern.
Doris durfte auch mal: man gekommt einen Fisch in die Hand, nimmt ihm am hinteren Ende und hält ihn ins Wasser, und so schnell kann man gar nicht schauen ist es auch schon wieder vorbei und der Fisch ist weg.

Diese Fütterungen werden nur an den Vormittagen maximal 3 Mal wiederholt, und wenn man sich die Zeit nimmt und nicht unbedingt bei der ersten Fütterung dabei sein muss, kann man eine folgende abwarten, die mit wesentlich weniger Leuten von Statten geht. Natürlich kann auch passieren, dass dann auch wesentlich weniger Delphine da sind als gleich in der Früh.
Wir hatten aber Glück und konnten bei ziemlich voller Besetzung uns das Schauspiel nochmals geben.

 

 

 

 

 

 

Super schöne Tiere, schauen immer lächelnd und freundlich aus – sind allerdings wild belassen und geblieben.
Ansonsten hat Monkey Mia nicht viel zu bieten, eigentlich hätte es sein Städtchen werden sollen, hat sich allerdings zum Freizeitpark umentschieden.

 

 

 

 

 

 

Nach ein wenig am Strand spazieren gehen, entschlossen wir uns dann doch am Vormittag noch nach Denham zurückzufahren, denn irgendwo muss doch hier etwas los sein. Aber eigentlich ist es wieder die Geschichte gewesen, dass wir zwar jedem Ort seine Chance geben, aber nur die seltensten sie nutzen.

Die Strandpromenade von Denham ist nagelneu und schaut noch sehr unbenutzt aus, Menschen sind kaum auf der Strasse was bei diesem Sturm kein Wunder ist und die einzige Sehenswürdigkeit ist das Old Pearlen Restaurant, dass zur Gänze aus Muschel-Ziegeln gebaut ist.
Im Information Center haben wir uns dann noch über die uns bisher verborgenen Highlights erkundigt, und uns für morgen für eine Catamaran Tour entschieden. Danach werden wir allerdings die Zelte hier abbrechen – entgegen der ursprünglichen Planung – denn es gibt für uns hier nicht viel mehr zu sehen oder zu tun.

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12.03.2019 Dugong schon, aber wo?:

Wir machen ja noch keinen Countdown, aber lange ist es nicht mehr hin, bis wir im eigenen Bett schlafen. Was uns nicht abgehen wird, ist der Sturm der einem in der Nacht durchs Schlafzimmer pfeift, und der permanente Gedanke, dass man wie ein Drache mitsamt der grünen Haut davonfliegt.
Wir haben gestern noch extra das Auto zweimal umgeparkt, um das Zelt einigermassen Windschutz zu geben, und wir sind noch da und haben auch hervorragend geschlafen.
In jedem Fall war das nicht der Hauptaugenmerk des ganzen Tages, sondern ein erneuter Trip nach Monkey Mia. Diesmal allerdings nicht um die Delphin Fütterung zu beobachten, sondern gegen 9:45 Uhr die Shotover zu entern – einen Catamaran – der uns laut Prospekt versprach mit einer Unzahl von Meeresbewohnern zu segeln.
Da wir doch sehr zeitig in Monkey Mia waren, konnten wir doch noch Fütterung 2 und 3 des Tages mit verfolgen, und obwohl diese nicht der Hauptpunkt des Tages waren war es doch immer wieder schön die Delphine zu beobachten. Überhaupt im Vergleich zu gestern: waren es gleich viele, wurden andere gefüttert, bekommen sie mehr oder weniger, ….. ?

 

 

 

 

 

 

Also um 9:45 Uhr versammelten sich die Passagiere der Shotover am Pier, um von den beiden Crewmitgliedern des Cat empfangen zu werden. Nach Abgabe der Schuhe und einer kurzen Sicherheitseinweisung ging es dann um 10:00 Uhr auch gleich raus aufs Meer.
Das Hauptaugenmerk der Tour war das Aufspüren und Beobachten von Dugongs, von denen es angeblich an die 10.000 Stück in der Shark Bay gibt.
Zuerst steuerten wir die Seegras-Wiesen der Seekühe an, wo gestern welche gesichtet worden waren. Vorab mit Motor, aber dann immer wieder mit Segeln dazwischen.
Auf dem Weg dorthin begleiteten uns einige Minuten auch Delphine, die aber bald das Interesse an unserem Schiff verloren. Ungefähr dort angekommen, wo die Crew die Dugongs vermutete, wurde dann rauf und runter gekreuzt und Ausschau gehalten.
Leider machten sich die bis zu 400 Kilo schweren und doch nicht zu übersehenden Dugongs einigermassen rar. Von den vielbesagten grossen Stückzahlen bekamen wir in Summe dann nur ganze 2 zu sehen.
Das auch wieder nur, wenn sie wenige Sekunden an der Oberfläche Luft schnappen, um dann wieder für Minuten abzutauchen um weiter zu grasen.
Da das Wetter aber schön, der Cat nur spärlich gefüllt, genug Sonnen- und Schattenplätze frei waren, tat es dem Wohlfühlgefühl überhaupt keinen Abbruch keinen Dugong gefunden zu haben.

 

 

 

 

 

 

Wir cruisen ganz entspannt unter Segel draussen von der Küste auf und ab, machten hie und da ein kleines Nickerchen oder liessen einfach die Seele baumeln, oder manche kühlten sich bei einem kurzen Zwischenstop im Meer ab.
Einen Angel Shark bekamen wir auch noch kurz zu Gesicht, um dann nach fast 4 Stunden (nur 3 waren geplant) wieder in Monkey Mia einzulaufen.
Es war zwar kein viehreicher, aber doch ein sehr entspannter und gemütlicher Segelausflug, und sehr kurzweilig.
Da es dann aber auch schon wieder früher Nachmittag war, ging es zurück zu unserem Campground, wo wir den letzten Abend in Denham verbringen.
Segeln macht hungrig, darum haben wir auch ein leckeres Abendessen bei Sonnenuntergang verdient, denn morgen geht es weiter in Richtung Süden, wo der Kalbarri National Park auf uns wartet. Zur Abwechslung wieder einmal kein Sandstrand, sondern Küsten und Gorges zum Wandern.
Wir lassen uns mal überraschen.

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