2017 Spanien – Der Norden — San Sebastian

Die Anreise bis nach San Sebastian war sehr schön, cruisen mit offenem Verdeck bis ca 40 km davor – danach haben wir es mit der Angst gekriegt, da es je mehr wir Richtung Meer kamen, doch immer dunkler und düsterer wurde.

Der Verkehr nahm auch dramatisch zu – aber Gott sei Dank sind die Nordspanier sehr entspannte Autofahrer.

 

In San Sebastian war es dann gleich mal aus mit der Entspanntheit. Die Suche nach unserer Pension El Puerto gestaltete sich außerordentlich schwierig. Die erste Frage, die man sich stellen muss, ist, wozu hat man ein Navi auf dem neuesten Stand, der Fußgängerzonen und Einbahnen nicht erkennt. Immer wieder sollten wir durch die Fußgängerzone bis quasi Mitten auf den Stephansplatz – weil dort ist auch gleich unsere Herberge.

Die Nerven lagen also ein wenig blank, da wir immer wieder das Objekt unserer Begierde umkreisten aber nicht hinkamen. Durch die unglaublich vielen Einbahn- und Einfahrtsverbots-Regelungen entfernten wir uns mäanderförmig eher immer wieder weiter weg als in die richtige Richtung. Die Einfahrt zur „Stephansplatz Garage“ war auch eine Herausforderung für sich, aber wir beschlossen irgendwann unseren lieb gewonnenen BMW einfach stehen zu lassen um unser Glück zu Fuß zu versuchen.

 

Also kurz gesagt, mehr Downtown wie unsere Pension geht eigentlich nicht – am Rande der Altstadt-Fußgängerzone, in 3 Minuten am Yachthafen, in einem winzig kleinen Zimmer mit Dachluke – da sind wir nun. Das ist der Kompromiss den wir eingehen mussten – nettes kleines sauberes Zimmer, das Auto irgendwo, aber wenn man bei der Türe rausfällt, fällt man gleich in die erste Tapas Bar hinein.

 

Ein kleiner Rundgang führte uns auf einen Platz mit einigen Lokalen. Auf diesen Platz wurden früher Stierkämpfe ausgetragen und die Balkone wurden zu Logen (siehe Nummern).

Am Ankunftstag war so gesehen nicht viel weiteres zu tun, da wir einerseits genervt waren – auch gegenseitig, und es andererseits sich ein „Golf von Biskaya Tief“ aufgebaut hatte, und es stürmte und regnete. Also probten wir einfach nur mal sicherheitshalber die genannte Tapasbar; Für das Abendessen haben wir uns einen leckeren gegrillten Fisch vorgestellt, den wir auch gefunden haben. Allerdings bei dem Wetter, draußen, relativ vereinsamt da alle sonstigen Leute sich irgendwo verschanzt haben, mit normalen Fisch zu gehobenen Preisen, ist es nicht weiter erwähnenswert.

So weit so gut, heute ist ja auch noch ein Tag; Google zufolge, sollte es am Vormittag nicht oder nur leicht nieseln, am Nachmittag schütten und am Abend regnen.

Drum gingen wir so um 8:30 mal los, um ein Cafe für Frühstück zu finden – einen Tee und ein Croissant später ging es daran die erste Kirche zu erobern (was sonst); Wir enterten also die Iglesia de Santa Maria, nur einen Steinwurf von unserem vorübergehenden zu Hause entfernt. Der Eintritt war wunderschön, da oben im Chor eine Orgelspielerin mit einem Klarinettisten durchaus gekonnt probten (nicht so wie die letzten Lautsprecher-Mönche); die Kirche ist sehr großräumig und nicht so ganz überladen, wie schon bereits einige andere, und wurde anscheinend für eine Hochzeit vorbereitet.

 

 

 

Ja das zum Thema Pfingsten – wir, Doris und Gerhard, in unserer Arglosigkeit, vergessen doch immer wieder das es auch Feiertage gibt. Hier ist es wohl so (und nicht nur hier), dass Pfingsten das Heirats- und Taufwochenende ist; die Zelebrierenden geben sich hier die Klinken in die Hand. Was für uns als unbedarfte manchmal sehr störend ist, weil man darf entweder nicht hinein, oder sich während der Feierlichkeiten in den Kirchen nicht frei bewegen, oder sogar die schreienden Babys oder die schluchzenden Schwiegermütter fotografieren.

Bei Kirche Nummer 2 (Iglesia de San Vicente) war es so – eine Taufe; hübsches Teil, angeblich die älteste Kirche in San Sebastian, aber aus Rücksicht auf den Schreihals so gut wie keine Fotos; wir beschlossen etwas später wieder zu kommen – da hatte das gute Teil allerdings schon geschlossen.

 

 

 

 

 

 

Also ging es weiter zur berühmten Promenade und den Strand von San Sebastian; muss toll sein hier zu wohnen, und den Sandstrand direkt vor der Nase zu haben. Wir kehrten auf der Promenade noch kurz ein, um den unverwüstlichen Schwimmern, Stand up Paddlern und Surfern zuzusehen.

Um uns dann in Richtung Plaza del Buen Pastor zur Catedral del Buen Pastor aufzumachen. Was war dort los: eine Messe – drum wieder nix.

 

 

 

 

 

 

Da es allerdings bereits schon mittags war, beschlossen wir nach einer kleinen Tapas Einkehr, noch den angeblich 10. Schönsten Strand Europas in San Sebastian zu besuchen. Fürs Wellenreiten ist er sicher super – ansonsten ist es eben ein Sandstrand.

Da es mittlerweile dem Wetterbericht folgend wirklich zu regnen begonnen hatte, ging es zurück in unsere Pension, wo es nach guter spanischer Sitte eine Siesta gab. Heute wird nochmals kurz ausgegangen um uns durch die Touristenströme unseren Weg zum Abendessen zu bahnen, um morgen früh nach Bilbao – unserer letzten Etappe der Reise – aufzubrechen.

 

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