2017 Spanien – Der Norden — Haro und Rioja

So überstanden  – die spanische Wundermedizin hat geholfen, und schon fast ohne Probleme sind wir auf dem Weg; besser gesagt, wollten wir auf dem Weg sein – da in Spanien die Uhren etwas anders gehen, ist es auch sehr schwer vor 8:00 Uhr aus dem Hotel rauszukommen, aber wir haben es geschafft, und uns auf den Weg gemacht.

Das Etappenziel ist Santo Dominigo de Silos, ein Kloster mit dem 3. schönsten und größten Kreuzgang Spaniens. Da wir natürlich dann dementsprechend zu früh dran waren, und das Kloster auch erst um 10:00 Uhr aufsperrt, vertrieben wir uns die Zeit noch bei einem Tee im Hotel Silo vor Ort. Dort patrolierten ein paar Mönche vorbei – offensichtlich mit einer Mission, denn sie blieben fast unmittelbar vor dem Hotel stehen, und beteten dort einen Baum an – der für den unwissenden Betrachter aussah wie jeder andere auch. Komischerweise gab es auch einen Hotelhund – einen Schäfer – der Pfaffen anscheinend nicht besonders leiden kann, und diese erfürchtigen, den Baum anbetenden Männer gnadenlos ausbellte.

Am Hauptplatz des Ortes kann man gut erkennen, was denn so in Spanien des Morgens los ist – nämlich gar nichts.

 

 

 

 

Im Kloster angekommen, stellten wir fest, dass der Reiseführer nicht gelogen hat.

 

 

 

 

 

Ein wunderschöner Kreuzgang mit vielen Steinmetzarbeiten und einem sehr schön gepflegten Innenhof. Außerdem gab es noch eine Klosterapotheke und diverse sakrale Ausstellungsstücke zu begutachten.

 

 

 

 

 

 

 

Danach war der Weg Richtung Unterkunft auf dem Plan – eigentlich wollten wir nach San Vincente de la Sonsierra, um dort 2 Nächte zu verbringen und das Umland unsicher zu machen. Bei Ankunft stellten wir fest, dass das Hotel verwaist war, keiner reagierte auf unser Läuten, nicht beim Vorder- nicht beim Hintereingang.

Also beschlossen wir noch die Festung des kleinen Örtchens zu besuchen, die einen wunderbaren Rundumblick ins Land bot. Danach machten wir Versuch Nummer 2 in unserem Hotel – wieder nichts. Auch auf unsere Anrufe reagierte niemand, ein Anruf bei booking.com brachte auch kein zielführendes Ergebnis, und darum beschlossen wir weiterzuwandern. So wie viele andere auf dem Jakobsweg auch, waren wir also auf Herbergssuche.

Die Gegend hier hat ja viel – und v.a. viele Hostels für Wanderer, aber für Cabriot-Wanderer ein Hotel ist schon eine andere Angelegenheit. In Biones (auch ein netter Ort auf einem Hügel über den Weingütern der Rioja) hatten wir keinen Erfolg, also versuchten wir es in Haro – wo wir auch jetzt gelandet sind. Hier sind jetzt auf 2 Tage unsere Zelte aufgeschlagen um von hier aus das Umland zu erkunden.

 

Nach einer einigermaßen unruhigen Nacht, in der wir beide Montezumas Kloster besucht haben, beschlossen wir gleich mal einen ganzen Klostertag einzuschieben. Es muss gesagt, werden, dass weder der Bacalao noch die 34 Weinbergschnecken von Doris zum Abendessen dran Schuld waren – es ist eben einfach im Urlaub manchmal so.

 

Jetzt aber zum Klostertag – also in Rioja gibt es 11 namhafte Klöster, alle toll erhalten und in Schuss, und besuchbar; einige davon standen heute auf der Tagesetappe, von innen oder außen, oder auch gleich mal beides.

Also oberstes Gebot gilt, dass man sich diese alten Gebäude immer ganz genau ansehen muss, und vor allem nicht zu vergessen ist, sich auch mal die Decke und die Gewölbe anzusehen.

Kloster Nummer 1 war Santa Maria la Real in Najera; dieses liegt mitten im verbauten Gebiet und ist auch einigermaßen zu finden, wenn man gerne mit einem großen Auto durch zu schmale Gassen fährt.

Von außen scheint es sehr unscheinbar, wobei sich dieser Eindruck im Inneren bei weiten nicht fortsetzt – Stichwort Decke. Das Kloster wurde rund um eine Mariengrotte gebaut, und es wurde auf keinen Fall mit Prunk gespart. Man muss nur die Kathedrale mit den drei Altären gesehen haben, dann weiß man warum.

Verwirrend ist, dass bei Eintritt in der Kirche leise Gesänge von Mönchen zu hören sind. Doris dachte sich, dass wir bei einer Chorprobe stören, und drum haben wir uns auf Zehenspitzen bewegt, bis wir dem Lautsprecher auf die Schliche gekommen sind.

 

Von hier aus ging es weiter durch den hügeligen, im Moment sehr bunten Rioja, mit natürlich flächenmäßig gigantischen Weinstock-Feldern, und ebenso riesigen Bodegerias. Nächstes Ziel war San Millan de la Cogolla mit dem Suso und Yuso Kloster.

Das Suso Kloster kann man nicht selbst anfahren, und wird mit dem Kleinbus hingekarrt. Dort kann man nur mit einer Besichtungstour das Kloster begutachten. Nach Reiseführer gibt es dort maurische, romantische, barocke und unzählige Einflüsse, nur leider dürften all diese Architekten in einem Zimmer eingesperrt worden sein – so klein ist das Koster. Aber es hat einen wunderbaren Blick ins Land hinein.

Das Juso Kloster, welches viel grösser ist, haben wir danach nur von außen besichtigt, da wir uns nicht nochmals eine 50 minütige Führung in spanische antun wollten, das ist uns dann doch etwas zu spanisch.

 

 

 

Drum ging es weiter nach Santo Domingo de la Calzada, zur gleichnamigen Kathedrale – und auf der verzweifelten Suche nach dem angegliederten Kloster (das wir nicht gefunden haben). Keine Frage, dass die Größe an sich, und die Altäre wieder mal sehr beeindruckend waren.

Nach einer Sage leben in dieser Kathedrale permanent 2 Hühner (aber immer nur für 2 Tage) – und das ist auch wirklich war, wir haben sie in einem eigenen Käfig in der Kirche herumhüpfen sehen.

 

 

 

 

Also Kloster nicht gefunden, ging es weiter zum nächsten,

Nuestra Senora de al Piedad. Hier ließen sie uns erst einmal gar nicht rein; es gibt nur eine Mobil-Nummer an der Eingangstür angeschlagen, wo man die Ober-Nonne anrufen kann, die nur spanisch spricht – um Einlass zu erbitten. Dies würde dann wohlwollend oder auch nicht positiv oder negativ entschieden.

 

 

 

 

 

Da wir uns das auch wiederum nicht antun wollten – beendeten wir somit unseren Klostertag um in unser Hotel in Haro zurückzukehren.

 

So was gibt es nun abschließend zu Haro zu sagen – da fällt uns nicht wirklich etwas ein;

Es gibt eine Kirche, die immer geschlossen hat, und auch schon ein wenig heruntergewirtschaftet aussieht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es gibt Störche – mitten über dem Hauptplatz mit einem Nest und Nachwuchs;

Und es gibt Beethoven I – ein Tapaslokal, das Montag bis Freitag von 20:30 – 23:00 offen hat, außer Mittwoch und Donnerstag – das ist Haro.

 

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6 thoughts on “2017 Spanien – Der Norden — Haro und Rioja”

  1. Man muss bei Euch schon am Ball bleiben, sonst kommt ja mit dem lesen gar nicht nach 🙂 Rioja … klingt lach einem guten Glas Wein !! … ich wünsch mir ein SELFIE !!!
    Das Kloster war bestimmt mal Kulisse für „Die 3 Musketiere“, sehr schön !!!
    Vielleicht seid`s ihr 2 … too much early birds … und immer zu früh dran 🙂 !!!!
    Einfach mal ausschlafen und ausgiebig frühstücken …
    Bin gespannt auf Pamplona …

  2. Hallo Fr. Muhn,
    danke für die inputs – so eine Umstellung von early bird auf lacy bird dauert eine Weile – wird einem aber ohnehin aufgezwungen, da man vor 10 Uhr morgens nichts machen kann;
    Das mit dem Selfie kriegen wir auch noch hin – müssen nur wieder auf einen oben-ohne Tag warten; wir sind jetzt fr die nächste Etappe bereit, obeohl wir sie normalerweiese schon hinter uns hätten
    Grüsse aus Haro an zu Hause und an alle
    D & G

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