2018 Kroatien – Insel Rab — Bericht

17.9.2018 Anreise:

Zur Vorgeschichte: die mittlerweile Pensionisten sind de facto auf ein Problem gestossen: haben wir überhaupt noch Urlaub, oder fällt alles ausserhalb der Kratochwjlestrasse unter Ausflüge und Reisen ? Ohne die Frage ultimativ beantwortet zu haben, begannen wir uns aufgrund eines Artikels im Kurier mit der Insel Rab in Kroatien zu beschäftigen. Der Artikel handelt vom utimativen Kayak Paradies in der Adria mit einer sehr guten Beschreibung der Möglichkeiten. Da wir ja ohnehin dem Kayak fahren für Neuseeland näher treten müssen/wollen, und da Rab nur 580 km von Kratochwjle entfernt ist, war der Entschluss sehr schnell gefasst, mal einen Abstecher in den Süden zu machen.

Unverhältnismässig spät haben wir Unterkunft und Mietauto gebucht, und sind am Montag den 17.9. um 7:00 Uhr morgens vom Hilton City in Wien losgefahren. Die Anreise war aufgrund der Tatsache, dass nicht mehr Sommerferien-Saison (nämlich nirgends !!) ist, durchaus sehr angenehm. Bis an die österreichisch-slowenische Grenze ist so gut wie durchgehend Autobahn, in Slowenien wird es einem ohnehin leicht gemacht, da eine Mautautobahn schnur stracks durchführt, und in Kroatien selbst hat man aufgrund der sehr gut ausgebauten Infrastruktur nur mehr ein kurzes Stück auf der Küstenstrasse zurückzulegen.

Zur Küstenstrasse ist folgendes zu erwähnen, da jeder den wir kennen Küstenstrassenerfahrung hat: sie wird einfach nicht breiter !! Schön ausgebaut ist sie grösstenteils aber breiter wird sie nicht.

Nach also nicht einmal 5:30 Stunden durften wir erstmal das Meer sehen. Dann ging es noch ca 50 km an der Küste entlang bis nach Stinica, wo uns eine Autofähre zu einer 18 minütigen Überfahrt nach Rab erwartete. 40 Minuten vor Ablegen und nach 6 Stunden Fahrt waren wir an der Fährenablegestelle angekommen. Wie Gott sei Dank vermutet, war die Fähre mal zur Hälfte voll.

Wie gesagt nach ingesamt 30 Minuten auf dem Schiff inkl. Ab- und Anlegemanöver in Misnjak standen wir also auf der Insel der Begierde. Danach nur mehr 12 km nach Banjol 114, wo wir nach heftiger Recherche im Internet ein sehr, sehr süßes Appartment gefunden hatten.

Unser kurzfristiges zu Hause liegt vis a vis der Stadt Rab, mit unverbaubarem Blick auf die Altstadt, und ist mit 80 Treppen zu ersteigen. Ein kleiner Balkon, eine kleine Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad stellen uns mehr als zufrieden, um die verbleibenden 5 Tage hier zu verbringen. Unser Vermieter, der Ivic Paka, stand natürlich gleich mit Rat und Tag zur Seite, kredenzte einen türkischen Kaffee, ein Bivo und eine Orangata zum Willkommen und klärte uns gleich mal über die besten Fischrestaurants auf.

Unser erster Weg führte uns ganz profan in den Supermarkt um uns für unsere Frühstücke auf dem eigenen Balkon mit lokalen Leckereien einzudecken. Danach ging es mal zum Kayak Verleih (seakayak.hr), um dort den Ablauf für die nächsten Tage zu besprechen. Es wurde ein Treffen im Headquarter für den nächsten Tag um 9:00 Uhr vereinbart.

So dann war es aber endlich Zeit einerseits mal die Altstadt, die zu unseren Füssen liegt, zu erkunden, und natürlich auch den Hunger auf einheimische Kost zu stillen.

In Rab selbst ist wirklich kaum mehr etwas los, die auf einem Hügel gebaute Altstadt, mit den wohlbekannten sehr kleinen Gässchen mit spiegelndem Kopfsteinpflaster sind fast menschenleer. Die Souvenir- und andere Verkäufer drängen nicht mehr auf Umsatz, und es ist sehr angenehm die kleine Stadt zu verkunden. Lange braucht man nicht dafür, in gut 45 Minuten ist man durch, wobei man durchaus bereits Zeit genug hat, auf diverse Teller zu spechteln, und eine shortlist für das Abend-Restaurant zu erstellen.

 

 

 

 

Des Abends bei Dämmerung fallen dann allerdings noch die Yachtbesitzer in der Marina ein. Zwischen 6 – 8 Uhr abends legen Motor- und Segelboote vor der Altstadt in der Marina an, und die fleissigen und weniger fleissigen Boat People machen sich abendfein.

Wir entschieden uns für heimischen Fisch. Obwohl wir uns grosse Mühe gaben, das empfohlene Restaurant zu finden, landeten wir dann anderswo (Harpun genannt), was allerdings unserer kulinarischen Verzückung keinen Abbruch tat. Oktopus Salat, typisch kroatischen gemischten Salat, Seehecht vom Grill und Thunfisch vom Rost machten die zwei Alten restlos zufrieden. Wohl genährt nach einem aufregenden Anreisetag ging es dann wieder unsere Stufen hinauf, wo wir in die wohlverdienten Kissen für einen gerechten Schlaf sanken. Am nächsten Tag war ja immerhin Sport angesagt.

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18.09.2018 Kayak die Erste:

Wie ja schon angekündigt und geplant, ging es an diesem wunderschönen Morgen mal mit einem echt kroatischen Frühstück auf der Terrasse los. Man muss gestehen, dass wir wahrscheinlich bereits dem Alter geschuldet, unsere eigene Marmelade mitgebracht haben (Zwetsche-Paradeiser !).

Frisch gestärkt, ging es dann in Richtung sea-kayak in Banjol 341. Dort bekamen wir mal die erste super kurze Einführung, die da hiess: da ist der Plan von Rab, ihr könnt rechts oder links fahren, abholen können wir Euch nahezu auch überall und jetzt tauschen wir noch Telefonnummern aus. Gesagt getan, ging es dann 400 m weiter an den Strand zum Treffpunkt, wo wir in ähnlich kurzer und knackiger Manier das Doppel-Kayak erklärt bekommen haben – so von wegen hier ist Rab, da ist das Meer – viel Spass.

Nachdem durchaus eleganten Einstieg, und mit soviel Weisheit bedacht, haben wir uns für die rechte Seite entschieden, und sind dynamsich losgekayakt (ergo gepaddelt). Nach der Lösung der ersten Synchronisationsproblemen paddelten wir an der Altstadt Rabs vorbei, querten die Schifffahrtsroute in den Hafen, und begannen eine Bucht nach der Anderen zu erkunden.

 

Obwohl wir vorab den Plan studiert bekommen hatten, hatten wir zwar keine Ahnung wo wir eigentlich sind, ausser vor Rab, aber wir haben uns sehr akribisch alles ganz genau angesehen und auch wieder zurück gefunden.

Da die Küste doch sehr felsig ist, gelang es uns doch einige wunderbare Rastplätze mit kleinen (sehr kleinen) Stränden zu finden, wo wir dann durchaus auch das Meer ausprobiert haben (also Gerhard halt).

Gegen mittags und nach ca. 9 km beschlossen wir nach unserem letzten Halt, dass es wohl wieder zu versuchen den Heimathafen zu finden. Grossartig ist hier die Wasserqualität. Es ist glasklar, man sieht Bänke von Seeigeln, Reiher die nach Fischen tauchen, kleine springende Fische und kaum oder kein Wind und aufgerauhte See.

So sehr farblos, braun und nicht bewachsen die Festlandseite der Insel auch ist, die Seite die der Adria zugewandt ist, besticht durch super grüne Pinienwälder und generell sehr reiches Pflanzenwachstum.

Gegen 15 Uhr war dann unser erster Kayak-Ausflug vorbei, und wir konnten guten Gewissens unsere ledierten Körperteile zusammennehmen und den Sporttag beenden.

Abends, nachdem wir uns durchaus eine Belohnung verdient hatten und wir nochmals beim Chef des Hauses nach seiner Empfehlung nachgefragt hatten, ging es wieder mal downtown ins Labirint auf eine leckere Fischplatte für 2 – weil man gönnt sich ja sonst nichts.

 

Morgen ist Inselerkundungstag über Land- mal sehen, was der Tag so bringt.

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19.09.2018 Sonne, Sand und Meer:

Nachdem wir einen durchaus sportlichen Tag hinter uns hatten, ging es heute daran die Insel zu erkunden. Natürlich nach dem bereits bekannten und sehr beliebten Frühstück auf der Terrasse.

Wir schwingen uns also in unser Auto und begaben uns auf den Weg nach Lopar. Dort sollen sich angeblich die grössten Sandstrände der ganzen Adria befinden, und davon auch noch eine ganze Menge. Also beginnen wir erst einmal in alter Manier die Altstadt von Lopar zu suchen, die auch nach intensivstem Hinschauen einfach nicht zu finden ist. Die Fährstation natürlich, Souvenirgeschäfte natürlich, unzählige Appartmenthäuser sowieso – aber keine Altstadt. Unsere Suche führte uns aber gleich mal über einen grad mal einspurigen aspaltierten Trampelpfad durch das Hinterland der Küste. Nachdem wir wieder in der Zivilisation angekommen waren, beschlossen wir einfach das Auto weg zu lassen, und zu Fuß weiterzumachen.

Am ersten Strand, der tatsächlich auch ein Sandstrand ist, ging es etwas weiter die Küstenlinie. Dass wir einen kleineren cliff walk vor uns hatten, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht – und unsere flip flops auch nicht.

Also wanderten wir munter immer auf der Suche nach der nächsten einsamen Bucht die Felsen entlang und suchten hie und da einen Weg nach unten zum Meer.

Der Abstieg zu dem Strand, der uns dann gefallen hat, führte uns ins FKK Gebiet, wo wir uns häuslich niederließen um Sonne, Strand und Meer zu geniessen.

Und diesmal fast als Premiere muss erwähnt werden, dass die gesamte Fam. Holland-Hermann auch tatsächlich schwimmen war, und das sogar mehrmals. Vor der unweigerlichen Errötung diverser Körperteile auf dem Nacktstrand beschlossen wir dann bei Mittagshitze doch noch das Weite zu suchen. Da wir uns Gott sei Dank ja sehr schnell anpassen, setzten wir mit einer ausgiebigen Siesta den Nachmittag fort, und lassen jetzt auch ganz gemütlich nach einem weiteren kulinarischen Verwöhnprogramm den Tag ausklingen.

Weil morgen wird es wieder sportlich ……

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20.09.2018 Kayak Teil II:

Durchaus motiviert vom ersten Kayak Versuch, und frisch gestärkt haben wir um 8:30 morgens unser Schiff übernommen. Der Plan war, bekannte Buchten und Gewässer dynamisch zur durchfahren, und uns vom letzten Wendepunkt an in Neuland zu begeben.

Gesagt, getan. Wir fuhren erstmals entspannte 6 km durch das „offene“ Meer, und ab unserer Bucht ging es dann in die Erkundung des weiteren Küstenabschnittes. In diesem Bereich ist ein Naturschutzgebiet mit einigen Auflagen, wie z.B. kein Feuer machen und dergleichen. Es ist wie in Kroatien bekannt eine sehr zerklüftete steinige Küste mit sehr, sehr alten Pinienwäldern dahinter.

 

 

In den Buchte zur Rast trifft man ausschliesslich boat people, da von Land weg aus die Buchten und Rastplätze eigentlich nicht zugänglich sind.

 

 

 

 

 

Nach einer längeren Mittagspause, wieder mal nicht wissend wo wir eigentlich sind, ging es dann retour zu unserem Ausgangspunkt in Banjol zur Kayak Rückgabe.

 

 

 

 

 

Die begleitenden Messungen ergaben, dass wir durchaus einen sportlichen Ansatz gewählt hatten, in Form von 26 km Strecke in einer Nettozeit von ca. 4:30 Stunden.

 

 

 

Dementsprechend konnten wir mächtig stolz auf uns sein, was sich dann auch gleich mal wieder in einem Topf Miesmuscheln in Tomatensauce, Kalbsleber vom Grill und gefüllten Calamari niederschlug – verdient hatten wir es uns.

Mit dieser Sporteinheit ist allerdings auch wieder der aktive Teil unseres Rab Ausfluges vorbei, denn morgen ist ausschliesslich leasy Friday angesagt, also wie es eigentlich beim bräunenden Volk sein soll: Strand, Schirm, Meer, Buch, Aussicht, Liegestuhl. Mal sehen wie lange wir es aushalten, bis die Hummeln im Hintern wieder aktiv werden.

 

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One thought on “2018 Kroatien – Insel Rab — Bericht”

  1. Guten Morgen aus Wien 🙂
    Das Wetter ist bei uns auch noch lecker, nur meine Aussicht lässt zu wünschen übrig … Weihburggasse vis à vis Haus der Konditorei Sluka … klingt total entspannt, no stress at all ! Liegt es an der Internet-Verbindung, oder hab ich Bilder nicht gefunden ?
    Freu mich auf weitere Impressionen, viel Spaß Euch beiden gruzi gruzi das Schwester-Huhn 🙂

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