Wie gesagt, wir wollen mit dem Nachtzug von Lao Cai nach Hanoi; angefangen hat es damit, dass wir vormittags einen Anruf bekamen, dass unser gebuchtes VIP Abteil wegen Wartungsarbeiten des Zuges nicht zur Verfügung steht – na bravo, haben wir uns gedacht, aber es wurde uns versprochen, ein anderes Abteil für uns ganz alleine herzurichten, und auf VIP zu trimmen.
Also in SaPa hat es noch immer geregnet, und drum beschlossen wir gegen Mittag mit dem ÖFFENTLICHEN Bus nach Lau Cai zu fahren; das war eigentlich sehr lustig, und ganz bequem, die haben auch einen Schaffner an Bord, der für alle Üblen auch gleich Speibsackerl verteilt; Auf einer Bergstrasse in ca. 1 Stunde raus aus dem Tal – um sage und schreibe 60.000,– Dong für 2 Personen (sind ca. 2,20 EURO).
Wir mussten zur Abfahrt um 21 Uhr ca. 6 Stunden totschlagen, und in Lao Cai gibt es dort gar nix zu sehen; wir haben allerdings eine sehr hilfsbereite Dame gefunden, die auch sehr gut englisch konnte; sie hat uns gleich mal zugesichert, sich um die endgültigen Tickets zu kümmern; wir haben im Gegenzug bei ihr abendgegessen – und die SAPALY (die Bahngesellschaft) hat uns sogar die Tickets in die Garküche gebracht.
Wir hatten jetzt also 4 Tickets anstelle von 2 – damit keine weiteren Personen in unser Abteil kommen konnten, und sie haben es wirklich umgerüstet – für VIPs eben und unsere kleine geschlossene Gesellschaft. Abfahrt um 21 Uhr – Abteil mit Snacks und Getränken, sowie ein Blümchen, Zahnbürstl und Zahnpasta und Kamm. Es ist wirklich noch Bahnfahren – nicht so wie bei uns, wo alles schallgedämpft ist, sondern man hört noch den Zug, mit dem wunderbar einschläfernden Schienengeräusch, und es ruckelt in alle Richtungen.
Um 4 Uhr morgens sind wir nahe dem Ziel erwacht, um 5:30 Uhr angekommen und nach einer doch sehr ausgeruhten Nacht in den Hanoi Morgen gestolpert. Wir sind ins Taxi, mal kurz zum Hotel (wo wir den Nachtportier aufgeweckt haben) – Gepäck abgeben haben, und dann auf in die morgentliche Stadt.
Unglaublich wie viele alte, junge, grosse kleine, dicke und dünne Vietnamesen um diese Zeit auf der Strasse sind, und jede mögliche Art von Morgensport (Tai Chi, Schattenboxen, Kickboxen, Fächertanz, klassischen Tanz, Aropic, Laufen, Gehen, Gewichtheben,……….) betreiben; da sollte sich mal unsereiner ein Beispiel nehmen.
Nach einer weiteren 3 – 4 stündiger Sightseeing Tour und einem kleinen Frühstück haben wir dann das Hotel bezogen – und sind jetzt endlich angekommen (auch geistig).
Wir haben des Nachmittags nach einiger Recherche noch einen Agent gefunden, der uns einen 3/4 Ausflugs-Tag für USD 110,— mit privatem driver organisiert hat.
Nächster Tag (und letzter in Hanoi): Abholung um 8 Uhr von Mr. Thin – und wir sind erst mal in ein Keramikdorf gefahren; dort gibt es alles an vietnamesischen (chinesischen) Porzellan das man sich vorstellen kann (also alles Kitsch von Teetassen, Vasen mannshoch, Drachen, Lassie, Figürchen, ……); reine Massenware, die ich auch in Wien nicht kaufen würde – aber es ist witzig alles auf einen Haufen zu sehen.
Danach sind wir ins Seidendorf gefahren – dort durften wir auch eine Web-Fabrik besuchen, wo tatsächlich auf 100 Jahre alten Webstühlen noch Seide hergestellt wird; auch den Weg von der Rohseide bis hin zum web-baren hauchdünnen Faden haben wir gesehen – begleitet von einem jungen Führer.
Danach ging es noch in ein historisches Dorf von Reisbauern mit typischen alten Häusern; da rundherum gerade die Reisernte in vollem Gang ist, wird an jeder Ecke geschnitten und gedroschen, was das Zeug hält.
Des Nachmittags ging es wieder retour ins Hotel; als mittlerweile Garküchen Fans haben wir nach einem einschlägigen Abendessen in einer grossartigen Gewitternacht auf unsere nächste Etappe – die Halong Bay vorbereitet.