2017 USA – New England — Baxter State Park

Tag 15:

Auf in Richtung Baxter State Park: Los ging es relativ zeitig (gegen 7:45), da uns in Moosehead nichts mehr hielt – schon gar nicht die Temperatur (2 Grad). Wir haben nur ca. 90 Meilen vor uns, und fuhren einen Teil der Strecke wieder retour – dummerweise in Abbot (man weiß schon) vorbei, und bogen dann in Richtung Dover Foxcroft und Brownville in Richtung Millinocket ab. Zivilisation ist auf diesem Weg relativ spärlich vertreten, aber die Fahrt selbst fast ausschließlich hügelig durch Wälder ist dafür umso schöner.

Bei Millinocket ging es noch ca. 10 Meilen Richtung Baxter State Park zum Big Moose Inn, wo unser Campground schon auf uns wartete. Leider war der Wind auf unserem gesamten Weg unser Begleiter. Nach Besichtigung des Campgrounds und dem Angebot an der Rezeption, dass wir um nur 3 USD pro Tag mehr ein Lean in haben könnten (Hütte, die von 3 Seiten zugemacht ist, und wo man zumindest vor dem Wind einigermaßen geschützt ist), trafen wir eine folgenschwere Entscheidung: eine Cabin am Millinocket See mit Seeblick, erste Reihe musste her. Ausgestattet mit HEIZUNG, einer kleinen Küche, einem Doppelbett, einem Kühlschrank, einem Privatstrand, … . Nachdem wir unser Eigenheim besichtigt hatten, blieb und keine andere Wahl, als den Campground gegen Nr. 5 (Little Rocky Haus) zu tauschen.

 

Man kann nur sagen, dass wir beide sehr beseelt nachdem wir den Heizungsknopf gedrückt hatten, auf unseren Campingstühlen mit unverbaubaren Seeblick Platz nahmen.

Damit war der Nachmittag und Abend eigentlich gelaufen: wir waren mit uns so rundum zufrieden und glücklich, dass es gar nichts mehr weiter zu tun oder zu organisieren gab – außer blöd in die Gegend schauen (ergo auf den See) war nichts weiteres notwendig.

Na gut, wir schauten noch kurz bei der Ranger Station und dem Visitor Center vorbei, um uns über Wanderwege und Ausflugsmöglichkeiten schlau zu machen – aber das wars.

 

Tag 16:

Der Baxter State Park: So schwer es uns gemacht wurde, Informationen übers Internet über diese Region ausfindig zu machen, so sehr überraschte uns das Angebot und die Möglichkeiten, die uns dieser State Park bietet.

Nach einer warmen Nacht, ging es in der Früh los – zuerst mal in Richtung Ranger Station um den Tagesobulus zu bezahlen, und dann zum Aufwärmen mal eine kleine Runde von ca. 4 Meilen.

Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Katahdin Stream und wir folgten den Trails zum Grassy Pond, danach zum Daicey Pond und über den Elbow Pond in einem Loop wieder retour. Herausforderung war die Überwindung diverser Schwebebalken über Sumpfgelände oder Bäche, denn wie man weiß spielt das Gehirn ja ganz besonders verrückt, wenn man auf einem schmalen Balken plötzlich geradeaus gehen muss.

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer kurzen Pause mit Pausenbrötchen, ging es den Anstieg hinauf zu den Katahdin Stream Falls.  Wir wurden immer den Fluss entlang hinauf zu den Wasserfällen durch den Wald geführt, und begegneten diesmal ausnahmsweise auch einigen anderen Wanderern.

 

 

Wir vermuteten, dass wohl alle denen wir begegneten und noch mehrmals begegnen sollten wohl mit dem gleichen Ranger gesprochen haben, der jedem die gleichen Empfehlungen aussprach.

Danach (ebenfalls nach einer Pause – weil es war ja schon mittags), ging es weiter zu den Niagara Falls. Also wieder ab in den Wald hinein, über den Sumpf hinweg, über Felsen und unzählige Wurzeln zuerst mal zu den kleinen Niagara Falls, danach zu natürlich wie zu erwarten den Big Niagara Wasserfällen. Man muss sagen, hier abschließend auch eine perfekte Wanderung mit allem was ein Wald und Wasserfälle so zu bieten haben.

 

 

 

 

 

Nach schließlich ca. 14 km über Stock und Stein und durch den Wald, haben wir jetzt die Tagesetappe hinter uns gebracht, und können uns redlich ermattet ins Warme zurückziehen, und den noch immer andauernden Winden zusehen wie sie den Millinocket See aufpeitschen.

Der Aushang am Visitor Center hat uns noch verraten, dass für heute nach 20 Grad F vorhergesagt sind (was ca. – 6 Grad C entspricht) – nur gut dass wir ein Häuschen haben.

Für den nächsten Tag muss man sagen – wir bleiben noch hier – und halten Euch auf dem Laufenden, ……..

 

Tag 17:

Was uns diese saukalte Nacht bescherte, war uns einerseits egal, weil wir hatten ja unser Haus, aber andererseits auch einen wunderbaren Morgen mit dampfendem See und klarem Sonnenaufgang.

Um das schwärmen jetzt abzuschließen, aber was ein Häuschen noch so bietet ist: EIN TOASTER für ein ausgedehntes Frühstück mit Schinken-Käse Toasts, Nutella Toasts, Honig Toasts, …. .

Abgeschreckt von der Nachttemperatur ging es dann an diesem Tag „relativ“ spät los. Die Frau wollte eine Wanderung machen, und ins Land einischaun – heißt also rauf auf einen sogenannten Berg. Selber hatten wir uns den Sentinel ausgekuckt, aber nach Rückfrage im Visitor Center wurde uns der 3.123 Feet hohe South Turner empfohlen. Der kleine Hinweis zusätzlich vom Ranger hieß: also die Strecke ist ca. 2.8 Meilen, am Anfang geht es ganz flockig gerade aus, aber am letzten Drittel kann es sein, dass man schon mal auf allen Vieren den Berg hinauf muß – egal, wir fuhren zuerst mal hin.

Wir starteten beim Roaring Brook Parkplatz, und marschierten erstmals zum Sandy Stream Point. Wie bereits von gestern schon gewohnt, gab es die gewohnten Schwebebalken zu überwinden, mit dem erhöhten Schwierigkeitsgrad des Tages, dass sie vereist waren.

Der Sandy Stream Pond hat mehrere Aussichtspunkte, wo sich eine größere Anzahl von „Profifotographen“ bereits seit 7 Uhr morgens versammelte, um den Moose zu sehen. Wir waren um 9:30 dort, aber der Stargast des Tages hatte sich immer noch nicht blicken lassen. Dafür war aber der Wert der anzutreffenden Ausrüstung durchaus sehenswert – ein paar Tausend Dollar standen da im Wald herum, und warteten auf ihren Abschuss.

Wir wollten das Eintreffen des Mooses nicht abwarten, und starteten die Gipfelerstürmung des South Turners.

Mittlerweile muss man sagen, dass wir gute 1.5 Meilen bereits gegangen waren und uns auf 1.100 feet Meereshöhe befanden: ergo auf verbleibende 1 Meile hieß es nun 2000 Feet Höhenmeter zu überwinden. Das kam uns beim Anmarsch schon mal ein wenig komisch vor – aber noch ließen wir uns nicht entmutigen.

 

 

 

 

 

 

Als Schwierigkeit im Gelände stellte sich dann einerseits heraus die blauen Markierungen zu finden – was noch einigermaßen möglich war – aber den zugehörigen Weg auch noch zu erahnen gestaltete sich dann doch noch etwas schwieriger. Nein der Ranger hatte nicht gelogen, wir waren teilweise auf Allen Vieren unterwegs, um die Felsblöcke zu überwinden, und gestanden uns nach einem Teil der Strecke ein (wir wissen nicht einmal nach welchem), dass uns der South Turner wohl überlegen ist, und der Gipfelsturm für diesen Tag wohl abgeblasen werden wird.

Drum stiegen wir wieder ab in moderatere Gefilde, und bewanderten noch den Hidden Pond um dann durch die Wildlife Area des Sandy Stream Ponds und des Roaring Brook Rivers zurück zum Ausgangspunkt zu kommen.

Trotz verpassten Gipfelsieg sind es dann doch an die 7 km geworden, und nach den gestrigen 14 km kommen wir doch auf einen ansehnlichen Wanderschnitt im Baxter State Park.

Heute am letzten Abend wir nochmals ein Steak aufs Feuer geworfen, um uns morgen früh vom Landesinneren Maines zu verabschieden, und den Weg an die Küste anzutreten.

Als Erwartungshaltung des Tages kann man sagen, dass es wohl ganz anders werden wird, direkt an der schroffen Atlantikküste an der Lighthouse Road – abgesehenen Eiweiss-Schock was die Menüinformationen betrifft: Die Frau zumindest gedenkt sich fast ausschließlich von Austern, Krustentieren, Hummern, Meeresfrüchten und frischen Fischen zu ernähren.

Wir werden sehen, und natürlich darüber berichten ………

 

 

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