So unspektakulär Capitol Reef letztendlich war, stellte sich dies in Canyon Land schon wieder komplett anders dar. Wir fanden noch einen Platz auf einem Campground am Plateau auf „first come first serve“ Basis ohne nennenswerte Ausstattung aber wir waren mitten drin. Die Ein- und Ausblicke von Oben in die Canyons hinein, gaben einen grossartigen Einblick.
Immer wieder überkam uns das Erstaunen, was Wind und Wasser im Laufe der Jahrtausende formen konnten, und welche Naturgewalten diese wunderbare Landschaft geschaffen haben mussten. Sand, Wüstenbereiche, pilzförmige einsame Felsen, Abbrüche von mehreren hundert Meter Tiefe und viele Schluchten sind wohl die Merkmale dieser einzigartigen Landschaft. Felsbogen sollten uns zusätzlich einen ersten Eindruck geben, was uns in Arches dann in Vielzahl erwarten würde.
Ausgelassener Weise beschlossen wir eine Canyon-Wanderung zu machen – den Neck Springs Trail. So schlecht vorbereitet waren wir ja nicht, und aufgrund der Vorabinformationen sollte es sich um einen Loop handeln. Es sollte ein Abstieg in einen Canyon hinein sein, unten herum immer am Rand entlang sollte irgendwann nach ca. 8 – 9 Meilen ein Aufstieg retour zum Parkplatz folgen und die Wanderung beenden. Also los ging es ! Nach ca. 2.5 Stunden nachdem noch immer weder ein Aufstieg noch eine Änderung der Richtung des Wanderweges in Sicht waren, beschloss Gerhard mit mir (unter Protest) wieder umzukehren. Protest einfach deswegen, weil ich mir auf dem Weg geschworen hatte, nie wieder diesen Weg ein zweites Mal gehen zu wollen, aber es war eben das weitaus vernünftigste. Von einem leichten Hitzschlag gezeichnet, erreichten wir nach ca. 4 Stunden wieder unseren Ausgangspunkt und waren froh doch wieder ein Stück Zivilisation in Form eines Parkplatzes und einer asphaltierten Strasse unter den geplagten Füssen zu haben.