Städte-Tour „zum Karl“

Der heutige Tag ist dem Städtetourismus gewidmet – wir wollen Funchal unsicher machen. Allerdings hat Gerhard noch eine Fotoserie um 5:00 Uhr morgens geplant, da wir nämlich auch herausgefunden haben, dass Madeira und vor allem ein Platz am Infinitypool der ideale Ort ist um die erste Mondfinsternis 2022 zu beobachten.
So gesehen war dann auch alles bereit, ausser dem Mond – oder eigentlich das Wetter, das nicht mitspielte und darum war Gerhard auch wieder sehr schnell von seinem Ausflug retour.

Also dann doch ausschliesslich Städtetourismus; das Hotel bietet einen kostenlosen Shuttle nach Funchal so oft wie gewünscht um 9:00 Uhr morgens und retour um 16:30 an, was wir gerne in Anspruch nehmen.
Nach einer halben Stunde Fahrt werden wir am Ende der Promenade vor dem Ronaldo Museum abgesetzt.
Zielgerichtet aber doch ein wenig ohne Plan begeben wir uns also vorerst einmal in Richtung historisches Zentrum.
Als erstes sticht einem die Festung von Funchal (Residencia do Governo Regional) ins Auge – wunderschön restauriert und unglaublich, dass eine derart kleine Burg all den bösen Piraten Stand gehalten hat.
Weiter geht es über den Praca do Infante und die Avenida M. Arriaga zur Kathedrale von Funchal. Wie die Altstadt von Funchal eher überschaubar gehalten ist, ist auch die Kathedrale eher kleiner ausgefallen – hübsch aber als Kathedralbau wird sie wohl keinen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen.
Von dort geht es über die Fussgängerzone in Richtung Mercado de Lavradores – den oft beschriebenen und gelobten Markthallen von Funchal. Der Markt besteht vorwiegend aus Obst- und Gemüsestandeln sowie teilweise Blumen und Pflanzen und in einem abgesonderten Bereich befindet sich der Fischmarkt.
Offensichtlich muss man für den Marktbesuch tatsächlich ein Early Bird sein, denn der Fischmarkt ist so gut wie ausverkauft, Fleisch- und Wurst fehlen auch kein Käse – nur die Obst- und Gemüsehändler versuchen dir lautstark vor allem exotisches Obst zu verkaufen.

Nicht besonders beeindruckt also begeben wir uns weiter in das ehemalige Fischer- und Hurenviertel von Funchal – in die Rua de Santa Maria. Ebenfalls noch zu früh um eine belebte Strasse zu sehen, gibt es uns allerdings die Gelegenheit jene bemalten Türen und Eingänge zu finden, für die diese Strasse berühmt ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da sich am Ende des Viertels und auch gleichzeitig am Ende der Promenade die Doppelmayr Seilbahn auf den Monte befindet, wagen wir uns in die Schlange und stellen uns für den Aufstieg an. Massenhaft strömen Touristen nach oben, allerdings bewegen sich die Massen stetig und darum hat man nie den Eindruck das nichts weitergeht.

 

Mit der Seilbahn ist man in gut 20 Minuten oben angelangt, und nach wenigen Schritten ebenso bei der Walfahrtskirche Nossa Senhora do Monte, wo unser letzter Kaiser – Karl I (mittlerweile seliggesprochener Habsburger) beigesetzt ist. Von oben weg rodelnd sieht man auch die berühmten Korbschlitten Lenker, die auf ihre Kunden warten um sie mit ihren Gefährten atemberaubend schnell talwärts befördern. Diesem Vergnügen fröhnten wir allerdings nicht, denn wir hatten als nächstes Etappenziel den Botanischen Garten im Blick.
Wieder musste der Hr. Doppelmayr herhalten, der uns über 3 windige Schluchten in einer doch einigermassen schaukelnden Kabine beim Eingang des botanischen Gartens absetzt.

 

 

Wie botanische Gärten eben so sind, ist auch dieser in unterschiedliche Zonen eingeteilt. Was bei diesem allerdings besonders heraussticht ist die Kakteenabteilung. Dort gibt es wirklich alles an Kakteenarten (soweit wir das überhaupt beurteilen können) und in allen Grössen und unterschiedlichsten Farben – wirklich sehr, sehr beeindruckend.
Das zweite Highlight sind die choreographierten Gärten, die als eine Art Labyrinth aber mit niedrigwachsenden Pflanzen angelegt sind.
Leider muss man Blüten eher suchen, aber der Garten an sich ist wunderschön natürlich angelegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Von noch immer hoch oben auf dem Berg, beschliessen wir zu Fuß hinunter zum Meer zu marschieren. Das Gefälle der madeirischen Strassen ist uns in der Zwischenzeit wohl bekannt, und trotzdem legen wir auf 1,5 km gefühlte 600 – 800 Höhenmeter zurück bis wir wieder auf die Promenade bei der Monteseilbahn stossen.


Da uns jetzt noch einige Zeit verblieben ist, verbringen wir diese bis zur Abholung durch das Shuttle mit 2 Einkehrschwüngen in der Fussgängerzone und an der Marina, versuchen ohne Erfolg einen Supermarkt zu finden und eine Gelateria, die diesen Namen auch verdient.
Ausserdem statten wir dem Ronaldo Museum noch einen Kurzbesuch ab und besuchen auch noch 2 Souvenirgeschäfte. Dies sei insoferne erwähnt, da wir schon sehr oft sehr viel Scheuslichkeiten als Mitbringsel auf unseren diversen Reisen gesehen haben – Madeira eröffnet allerdings eine ganz neue Kategorie.
Wieder im Hotel angekommen beschliessen wir den heutigen Tag mit einigen Runden im Infinity pool und einem lecker Abendessen auf der eigenen Terrasse – denn Eindrücke und Leute haben wir heute schon genug gehabt.
Was der morgige Tag bringt: abhängig vom Wetter entweder eine richtige oder eine leicht geschummelte Gipfelwanderung im Osten der Insel – mal sehen; für heute sind wir in jedem Fall sehr erfolgreich gewesen und entsprechend zufrieden und doch ein klein wenig erschöpft.

 

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Levada, aber bitte mit Tunnel

Gestern hatten wir durchaus noch einen längeren Nachdenkprozesss wie wir den heutigen Tag wohl anlegen werden. Ursprünglich war angedacht nach Santo da Serra zu cruisen um den Sonntagsmarkt zu besuchen, aber da der Ort irgendwie so weit weg vom Schuss im Osten im Landesinneren liegt, musste ein Plan B her.

 


Überraschenderweise lagen 2 Überlegungen dem Tagesplan zu Grunde: 1. brauchen wir eine Ladestation (aber dazu später) und 2. weiss man nie wie die Wetterlage am Vormittag in den Bergen ist.
Nach einem Blick aus dem Fenster beim lecker Frühstück beschliessen wir es zu wagen und eine Levadawanderung in den Bergen anzugehen.
Ausgangspunkt dafür liegt auf der Strecke zwischen Ribeira Brava und Sao Vincente: der Boca de Encumeada. Übrigens eine sehr beliebte Haltestelle für Gruppenreisen und deren Busse, da man dort auf dem Pass nach Norden und nach Süden blickend das Meer sehen kann.
Gott sei Dank kommen diese Halbschuhtouristen nicht auf die Idee dort oben einen Spaziergang oder eine Wanderung zu machen, denn die Busse lassen nur jeweils 15 Minuten zum Schauen.

Nur vereinzelt verirren sich Wandergruppen auf die Levada das Rabacas – unseren heutigen Trip. Zur Abwechslung einmal brettleben und ca. 8 km lang aber ein wenig schwindelfrei sollte man schon sein, da man längere Strecken auf den nur 40 cm breiten Levadamäuerchen herumturnt – so ganz nach dem Motto: links die Levada – rechts die Schlucht (das Ribeira Brava Becken um genau zu sein).
Nach ca. 2 km mit atemberaubender Aussicht und einer komplett anderen Vegetation wie die Tage davor, erreichen wir den Folhadal-Tunnel. Dieser ist eigentlich ein Loch mit einer Levada, 300 Meter lang und an der Seite kann man gebückt und mit Lampe bewaffnet durchgehen. Versucht haben wir es, da aber Doris nach einigen wenigen Metern den Schwanz eingezogen hat, war dann dieser Tunnel wohl nichts für uns.


Darum sind wir die andere Levada der Abzweigung weiterbalanciert. Nicht dass uns auf diesem Weg nicht auch noch ein Tunnel erwartet hätte, aber dieser war durchaus zu meistern – vor allem mit Hilfe von Gerhard der der Ehefrau quasi heimgeleuchtet hat.

 

 

 

 

 

 

Danach geht es an einem Wasserhäuschen vorbei noch einige wenige Kilometer bis zum Eingang des Rabacas Tunnels, der allerdings gesperrt ist und dementsprechend die Umkehrstelle für unsere Wanderung ist.

 

 


Obwohl der Weg so gesehen bereits bekannt ist, bietet sich doch durch die umgekehrte Richtung wieder ein ganz anderer und neuer Einblick in die Täler und Schluchten.
Wieder am Ausgangpunkt retour ist der Forschergeist von Gerhard entfacht, und er beschliesst herauszufinden wo denn die Levada, die wir gerade begangen haben ihren weiteren Weg findet. Doris zieht in der Zwischenzeit vor ein Päuschen zu machen und sich das Touristentreiben am Souvenirstand am Pass anzusehen.
Gerhard kehrt nach ca. 1 Stunde nach einem sehr feinen Waldspaziergang mit vielen Treppen wieder zurück, ohne das Geheimnis dieser einen Levada gelüftet zu haben, allerdings wieder mit ganz wunderbaren Waldimpressionen.

 

Nun geht es aber weiter in Richtung Norden: nämlich nach Sao Vincente – ein sehr, sehr kleines Dörfchen an der Nordküste – und warum eigentlich: wegen der Ladestation für unser Auto. Man soll allerdings dem Dorf nicht Unrecht tun, es ist sehr gepflegt mit einer kleinen Kirche, Kopfsteinpflaster und kleinen Häuschen, einem Strand und man kann gut ein klein wenig Zeit dort verbringen – allerdings gibt es nicht genug Zeit für eine Vollladung vom Auto;
Darum beschliessen wir nach sehr exzessiven Sightseeing und einer 1 Stunde retour in den Süden nach Ribeira Brava zu fahren – welch Überraschung zu einer Ladestation.
Obwohl Ribeira Brava wesentlich grösser als Sao Vincente mit einer Strandpromenade, einem grossen Kirchenplatz, netten Cafes an der Promenade und einigen Sourvenirgeschäften ziehen wir auch hier nach einer guten Stunde den Stecker und wieder weiter.
Von der Promenade in Ribaira Brava kann man nämlich schon unser Hotel 2 Buchten weiter sehen, und der Gedanke an ein Plantscherl im Pool ist dann doch unwiderstehlich.
Zusammengefasst und nach wieder einmal einem wunderbaren Abendessen im Hotel, muss man dem Tag alle verfügbaren Sternchen verleihen – denn wir sind wieder einmal grundum extrem zufrieden (und satt)
Morgen wird es als Alternativprogramm ein wenig Städtetourismus geben: wir werden mit dem Hotel Shuttle nach Funchal gebracht !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Levada und Lorbeerwald

Trotz dem Purple Friday Event in der Hotelanlage mit 100ten Jungvolk und xxx Musik (man muss in unserem Alter nicht mehr die Musikrichtung identifizieren können), hatten wir eine wunderbare Nacht nach den gestrigen Abenteuern.
Heute ist das Wetter zwar sehr durchwachsen in der Früh, das schreckt uns allerdings erstmal überhaupt nicht ab uns den Fanal vorzunehmen. Einer Riesenbaustelle und der entsprechend uns nicht erschliessbaren Umleitungen hinter Ponta do Sol erklimmen wir die Paul da Serra nur sehr mühsam, denn auch unser Navy führt uns auf eine Strasse, die dermassen steil ist dass sie unser Hyundai nicht packt.

Nur mit Hilfe von zwei sehr, sehr zuvorkommenden Portugiesen schaffen wir es wieder rücklinks die Strasse runter, was natürlich unseren Aufstieg auf die Serra deutlich verlangsamt. Oben angekommen finden wir eher per Zufall, bzw. sind ohnehin schon die ganze Zeit auf der R209 durch den sehr dichten Nebel auch den Weg in Richtung unseres Ausgangspunktes der Wanderung – die Levada dos Cedros. Diese Levada gibt es bereits seit dem 17. Jahrhundert und gehört somit zu den Ältesten Madeiras, und ist ausserdem durch den üppigen Lorbeerwald berühmt.
Trotzdem muss man sagen, dass der Weg nicht besonders frequentiert ist, was uns allerdings wieder einmal sehr entgegen kommt.

 

Die Wanderung beginnt mal gleich wieder bergab von ca. 300 Höhenmetern und besteht auf 1,5 km fast ausschliesslich aus Stufen, bis man an der Quelle der Levada angekommen ist.
Von dort weg geht es ca. 7 km immer ein klein wenig stetig bergab, wobei wir beide ununterbrochen von optischen Täuschungen verfolgt wurden – es hatte immer wieder eher den Anschein dass wir bergauf gingen, was natürlich dem Wasserfluss widersprach – aber das Gefühl war da. Erst danach hatten wir durch das Tracking des Höhenprofils den Beweis, dass es wirklich nur bergab ging.
Gatschig, feucht, schmal, teilweise eng, rechts die Levada und links der Abgrund, und grün, grün, grün, Lorbeerbäume, Farne, Moos, Steine, kleine Brücken – 7 km lang ist so gut wie nichts anderes zu sehen und zu begreifen ausser Wald und ein Kanal. Trotzdem gibt es nach einer Weile eine Art Reizüberflutung.
Am Ende der Levada gelangt man wieder auf die Strasse nach Porto Moniz, die man dann wieder hinauf retour zum Auto wandert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach etwa 2 km Asphalt geht es allerdings nochmals ins Grüne zu einem kleinen Teich und vor allem zu den 1000-jährigen Stinklorbeerbäumen auf einer riesengrossen Wiese – eher einer Hochalm.

 

 

 

Diese Bäume an sich würden schon erlauben sich zumindest einen halben Tag nur darunter zu setzen und blöd zu schauen. Teilweise umgefallen, verwittert, vom Wind gebogen, stehen sie seit unendlichen Zeiten auf diesem Platz – und wohl jeder davon hat eine Geschichte.
Dies ist dann allerdings nach ca. 11,5 km das Ende unserer Fanal-Wanderung, und um auch mal wieder ein wenig Zivilisation zu sehen, fahren wir weiter nach Porto Moniz.

 

 

 

 

 

 

 

 


Ehrlicherweise fahren wir deswegen primär dort hin um das erste Mal Elektrotanken auszuprobieren.
Allerdings gibt es am Strand bzw. eher an der Küste von Porto Moniz vor allem die berühmten Lava-Pools zu bestaunen, wo mal for free ähnlich wie in einem Infinity Pool schwimmen kann.

 

 

Dieses Vergnügen lassen wir allerdings aus und geniessen ganz einfach die Aussicht, genauso wie auf den Ilheus da Ribaira da Janela der einige Kilometer vor Porto Moniz im Meer trohnt.
Nach abgeschlossenem Ladeversuch (zumindest wissen wir jetzt wie es funktioniert), beschiessen wir noch einen Teil der malerischen Wegstrecke über Achadas da Cruz und Porta do Pargo nach Hause zu fahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das allerletzte Stück ziehen wir dann doch die Schnellstrasse vor, denn man muss noch kurz vor dem Poolspass kleinere Einkäufe für das heutige Abendessen erledigen.
Zusammengefasst, abgesehen von der grossartigen Wanderung, ist so ein Wanderurlaub, wo am Ende des Tages ein Pool auf einen wartet nicht das schlechteste.
UND zusammengefasst die Zweite: wenn wir geglaubt haben, dass wir schon Bescheid wissen, wie Märchenwälder aussehen, dann haben wir uns geirrt: heute waren wir nämlich im MÄRCHENWALD !

 

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Mehr Mensch als Quell

Nach einer für die erste Nacht, sehr guten Nacht sind wir ja gleich wieder voller Tatendrang. Und es kann einem wirklich nichts besseres passieren als ein wunderbares Frühstück, serviert mit Rührei, frischem Gebäck, Käse und Schinken nach Wahl und einem frischen Obstsalat, wo die Bananen doch tatsächlich wie richtige Bananen schmecken.

 

 

Um ca. 9 Uhr geht es dann aber los in Richtung Rabacal; jetzt stellt sich natürlich die Frage: warum so zeitig, aber alle Reiseführer lassen wissen, das das was wir heute vorhaben zu DER begehrtesten Wanderroute auf Madeira gehört – und sie sollten Recht behalten.
Unsere Anfahrt lässt sich leider nicht näher beschreiben, wir vermuten zwar dass wir nach Durchquerung von 3 Tunnels über Arco da Calheta in die Berge gefahren sind, aber unsere Karte und unser Navy könnten da auch noch die eine oder andere kleine Abweichung voneinander haben. Dazu kommt noch, dass Hauptstrassen als solches nicht so einfach zu erkennen sind, einmal breit ausgebaut in 2 Spuren, aber dann nach 500 Metern wieder 1,5 spurig, zugeparkt und so eng, dass man kaum durchpasst.

Aber egal, wir haben es gut bis zum Parkplatz beim Rabacal Wandereinstieg geschafft – und der Zeit geschuldet war noch nicht so besonders viel los. Auch das Wetter lies sich um diese Zeit noch ein wenig bitten, aber es ist warm und bewölkt und oben auf 1.250 Metern Seehöhe über der Baumgrenze auch noch etwas windig.

 


Von unserem Startpunkt aus haben wir heute 2 Ziele: Die Casata do Risco und 25 Fontes (25 Quellen und der Ursprung von sehr vielen Levadas).
Zum Einstieg soll auch noch erwähnt werden, dass wir uns derzeit auf dem höchsten Punkt unserer Wanderung befinden – drum geht es von nun an bergab. Über ca. 2 km Asphalt geht es hinunter zur Casa do Rabacal und von dort weg geht es jetzt dann richtig in den Märchenwald.
Wir entschliessen uns zuerst die 25 Fontes zu erwandern – ein traumhafter, teil sehr schmaler Pfad entlang der Levadas durch einen teil sehr verknöcherten Baumbestand, aber wunderschön.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht ganz so wunderschön sind die vielen, vielen, vielen Treppen – insbesondere in der Gewissheit, dass man diese auch auf gleichem Weg nochmals hinauf muss. Aber die Wanderung an den Levadas entlang entschädigt dafür ausgiebig.


Bei den 25 Quellen und dem entsprechenden Wasserfall mit natürlichem Auffangbecken drängen sich die Wanderer leider zum ersten Mal zusammen, aber für den meist begangenen Wanderweg ist es durchaus noch akzeptabel. Am Weg retour gratulieren wir uns allerdings das wir so zeitig aufgebrochen waren.
Auf dem Weg retour und einigen sehr schmalen Wegpassagen mit Gegenverkehr schaffen wir es dann wieder hinauf zur Abzweigung zum Risco Wasserfall.

Dieser Weg ist nur mehr gerade nach hintem in einem anderen Tal und dementsprechend auch gut begangen.
Die Kaskaden des Wasserfalles sind bei Gegenlicht nicht so gut auszumachen, aber zu erkennen und vor allem auch die Wassernebel an den Wasserfall-Seiten machen wirklich Laune.
Damit geht es nun wieder bergauf – ca. 3 km – hinauf bis zu unserem Auto und dem Parkplatz, der mittlerweile knacke voll ist; inklusive Linienbus und diverser Shuttles.

 

 

 

 

 

 

Rundum zufrieden beschliessen wir bei einem kleinen Päuschen wandertechnisch für heute abzuschliessen, denn schliesslich und endlich wartet zu Hause im Hotel auch noch ein herrlicher Infinity Pool auf uns.



 

 

 

 

 

Wie auch bei der Anfahrt lässt sich die Rückreise auch nicht genauer nachvollziehen. Faktum ist, dass wir über die Paul da Serra und danach über eine nagelneue Strasse hinunter auf die richtige Seite der Insel zum Hotel zurück gefahren sind.
Gleich Pool wollten wir dann aber doch auch nicht gleich und so verschafften wir uns noch einen kleinen Überblick über Ponta do Sol. Der kleine Überblick ergibt sich allerdings nicht daraus, dass wir nicht mehr wollten, sondern einfach daraus dass Ponta do Sol so klein – aber durchaus herzig – ist.
Dann wars aber mal genug für den heutigen Tag und wir haben uns noch guten Gewissens nach einer Runde Schwimmen auf 2 leckeren Liegebetten breit gemacht – und nicht nur einen rundum zufriedenen Eindruck vermittelt, wir sind einfach auch rundum glücklich.
Ein feines Abendessen steht uns noch bevor – nochmals im Hotel – und dann schauen wir mal was die morgige Erkundung des Fanal so bringt !

Resümee des Tages: Strom-Auto (Hyundai Ioniq EV) fahren ist einfach und macht Spaß, man braucht mit Ausnahme steiler Talfahrten nur das Gas-Pedal. Fuß weg vom Pedal und das Auto steht sogleich. Der Spruch, wer bremst verliert, verliert hier an Bedeutung. Mit dem Strom-Auto fahren wird zum richtigen Cruisen aber ohne rauchenden Räder und dröhnenden Motor. Eine Herausforderung müssen wir aber noch meistern, ohne Bedienungsanleitung (gibt es nicht), das Auto wieder einmal Aufladen.

 

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Unter Strom

Man kann uns wirklich nicht vorwerfen, dass wir in den 3 Jahren Nicht-Fliegerei irgendetwas verlernt hätten. Eventuell sollte man erwähnen, dass etwas mehr Gelassenheit beim Einpacken zu bemerken ist, da wir erst am Tag vor Abreise alles zusammengesucht und verstaut haben – 2 PAX mit 1 Fluggepäck und 18 kg.
Um 8:05 Uhr geht es überpünktlich zum Flughafen Bus beim NH Hotel, der uns trotz Tangente einigermassen pünktlich am Flughafen abliefert.

Eigentlich sind wir schon in der Erwartung hingefahren, dass sich irgendetwas auf T3 verändert haben mag, allerdings muss man sagen, dass in Wien Schwechat anscheinend die Zeit stehengeblieben ist. Die Abwicklung ist wie bereits bekannt – unsere Boardkarten hatten wir schon, diesmal haben wir sogar das Gepäcks drop off maschinell absolviert und bei der Security war es wie eh und je.

Sogar für die Raucher haben sie sich auf dem Terminal nichts charmanteres einfallen lassen – noch immer diese 2 Kobel am Ende von Terminal 3.
Aber egal – der Flug ist pünktlich los, war sehr ruhig und dauert 4,5 Stunden inkl. Boardverpflegung (was uns doch wegen diverser Einsparungsnotwendigkeiten überrascht hat). Mit ein wenig schlafen, lesen und essen bringt man die gut 4 Stunden Recht gut über die Runden.
Der Anflug in Funchal hat dann doch einige Spannung, denn die Berge sind einem verdammt nahe – aber in Summe auch kein Problem.
Was wir anscheinend allerdings doch wieder lernen müssen, ist sich der südländischen Urlaubsgelassenheit zu ergeben, denn bis wir endlich das Gepäck und unser Hertz Elektromobil hatten vergingen dann noch 1,5 Stunden.
Von Funchal Airport bis zu unserem wunderbaren Hotel in Ponta do Sol – das Estalagem Ponta do Sol – sind es knapp 40 km, und das Navi schaffte es uns nur 1 x in die Pampas zu schicken. Ok, mann muss auch sagen, dass wir unser Ziel am Hintereingang des Hotels angesteuert bekommen haben. Dementsprechend sind wir wirklich durch die Hintertür in die Anlage und mussten uns erstmal den Weg zur Rezeption erarbeiten.
Nach diesem Gang durchs Labyrinth verstehen wir jetzt auch, dass bereits auf der Homepage bemerkt ist, dass das Hotel nicht für Menschen mit Gehbeeinträchtungen ratsam ist.
Nach kleiner Suche und dem damit bereits erhaltenem Überblick über die Anlage konnten wir unser Zimmer 401 mit Seaview beziehen – und genau so haben es sich die beiden Holland-Hermänner vorgestellt: erste Reihe vor dem Abrund, Balkon, Meerblick, ums Eck der Infinity pool, Wasserkocher am Zimmer, ……
Für grosse Erkundungsgänge war uns der Tag dann aber schon zu anstrengend und fortgeschritten, darum haben wir nur unser Auto umbeparkt, den Supermarkt kurz aufgesucht und beschlossen im hoteleigenen Restaurant unsere erste portugiesische Mahlzeit zu uns zu nehmen. Was soll man sagen, schon wieder ein Volltreffer !
Noch kurzer Blick zum Abschluss auf den nicht so besonders spektakulären Sonnenuntergang (nur heute),und damit lassen wir es dann heute auch gut sein. Wir haben ohnehin jetzt 6 Tage Zeit diese grossartige Insel zu erkunden – und wir freuen uns schon drauf, da die kurze Landpartie bis ins Hotel schon einiges erhoffen lässt.

 

 

 

 

 

 

 

 

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