Unser letzter Tag in der Nähe von Gold Coast in Advancetown und Umgebung bricht heute an. Nachdem sich der Lamington Nationalpark als zickig erweist, und wir keine detaillierten Informationen über ihn bekommen haben, beschliessen wir uns einfach dem Mount Tamborine Nationalpark zu widmen. Dieser ist auch nur gute 30 km von unserem jetztigen zu Hause entfernt, und erfüllt alle unsere Kriterien.
Ausserdem zeigt der Blick aus dem Zelt in der Früh keine einzige Wolke und bereits moderate 20 Grad – also was soll da noch schief gehen.
Zuerst steuern wir den Witches Falls Track im Tamborine NP an, der übrigens der älteste Nationalpark Queenslands ist.
Der Track scheint mit 3,5 km recht unscheinbar zu sein, hat allerdings Grad 4, was heisst entweder steil, felsig, rutschig oder nicht gut ausgeschildert, aber was soll bei 3,5 km schon viel passieren.
Von der Strasse steigen wir also in den Track ein, der erstmals damit beginnt, dass wir darauf hingewiesen werden, das wir uns in einem Erdrutschabschnitt befinden, und doch auf keinen Fall stehen bleiben sollen und besser mehr als langsam zügig voran zu gehen.
Man steigt den Weg ca. 1,5 km in Serpentinen hinunter, und mit jeder Kurve taucht man immer mehr in den Regenwald ein. UND das ist nicht irgendein Regenwald, sondern DER Regenwald. Plötzlich riesige Palmen, Fächerwurzeln soweit das Auge reicht, Würgefeigen die die alten Bäume langsam in die Knie zwingen, kein geräumter oder oft benutzter Weg und einfach nur Regenwald.
Der schmale Weg führt uns hinunter zum Witches Falls, der eigentlich nur ein Rinnsal ist und kein Wasserfall. Das ist aber alles egal, denn im Regenwald spielt die Musik.
Der kurze Aufstieg ist ebenso spektakulär wieder die Abwärtsrichtung, und wieder oben an der Strasse angekommen fühlt man sich wie aus einer anderen Welt kommend.
Danach haben wir uns den Curtis Fall vorgenommen, aber nicht ohne vorher bei der Tamborine Touristeninformation vorbeizuschauen um uns noch ein wenig eingehender beraten zu lassen.
Curtis Falls ist am Weg, und drum bleiben wir auch da noch auf einen kleinen Rundumspaziergang von 1,5 km stehen. Hier merkt man eindeutig mittlerweile, dass wir in einer Hochtourismusgegend ist. In der Nähe von Brisbane und Gold Coast befinden sich in Tamborine unzählige Geschäfte, vorwiegend für Opale, Cafes, Souvenirläden und dergleichen, die uns aber allesamt nicht besonders interessieren.
Denn unser nächstes Ziel ist der Tamborine Rainforest Skywalk in diesem Gebiet. Ein Spaziergang fast über 40 Meter hoch über dem Regenwald des Nationalparks erwartet uns. Trotz Doris Höhenangst gibt man sich einen Ruck und stapft los. Der Skywalk Abschnitt selbst ist Gott sei Dank bei weitem nicht so furchterregend wie es sich anhört, obwohl Doris wohl den einen oder anderen Blick nach unten auslässt.
Von dort geht es weiter zum Creek outlook um am Ende dann auf einer Plattform über dem Regenwald noch zu Stehen zu kommen. Diese hat allerdings den Nachteil freischwingend zu sein, was Gerhard ziemlich wurscht ist, aber Doris zum geordneten Rückzug zwingt.
In Summe muss man sagen, ist der Skywalk ganz ansehnlich, wenn man davor allerdings im Witches Falls Regenwald war, stinkt er ein wenig ab.
Auf Empfehlung der netten Dame des Information Centers besuchen wir auch noch den Botanischen Garten, den sie uns sehr ans Herz gelegt hat.
Leider für den Botanischen Garten muss man sagen, hatten wir heute dann schon so viel Grün in uns aufgesaugt, dass wir die Schönheit und die Liebe dieses Gartens nicht mehr so recht zu schätzen gewusst haben.
Nach dem Regenwald Flash ziehen wir uns dann grün gesättigt am Nachmittag auf unseren Campground zurück. Es ist noch einiges zu Planen, und morgen geht es auch schon wieder weiter in Richtung Norden: dem Bunya Mountain NP – mal sehen, was uns dort so erwartet.