Heute geht es also los mit der ersten Pyrenäen-Erkundung nach einer wohlverdienten, extrem ausgiebigen Nachtruhe auf 1.300 Metern Seehöhe.
Nach einem leckeren französischen Frühstück mit Käse, Baguette, Obst und einer Mandeltarte geht es also los. Unser Ziel heute sind die Seen „Les Lacs du massif du Carlit“ beginnend am Stausee Barrage des Bouillouses. Eine wunderbare Bergstrasse führt uns nach oben zum Ausgangspunkt, wobei es sich um einen Nationalpark handelt, der in der Hochsaison nur mit Shuttlebussen erreichbar ist – aber wir kommen noch hinauf.
Wir beginnen also unsere vermeintlich nicht allzu lange Wanderung am Refugio Les Bones Hores den Stausee entlang und folgen den Angaben des Alpenvereins – wieder mal. Man muss allerdings doch feststellen, dass diese Kerle wieder einmal verklagt werden sollten, denn der Weg den wir einschlagen wird wohl bestenfalls von Wildschweinen, Rehen, Schafen, Bergziegen und Schmugglern benutzt – und von uns.
Wir schlagen uns also mehr oder weniger querfeldein durch einen grossartigen Föhrenwald, manchmal mit einer Art von Weg, grösstenteils aber ohne aufwärts. Tapfer, sehr tapfer überwinden wir Wurzeln, Felsen, Moore, Morast, Schneefelder, Latschen und alles was sonst noch in der Natur so vorrätig ist, bis wir nach einer guten Weile wieder die „offiziellen „Wanderwege“ beim Etang (Teich) Dougnes erreichen. Allerdings muss man festhalten, dass wir im Aufstieg einen Teich ohne Namen wohl gefunden haben, der so versteckt ist, dass nur wir ihn kennen.
Markierungen – was ist das ?? – könnte man allgemein in den französischen Pryrenäen sagen; von unserer Sonderbergwertung rede ich gar nicht, aber auch ansonsten sind sie hier mit den Markierungen der Wege eher sehr zurückhaltend.
In jedem Fall befinden wir uns ab dort bereits auf 2.300 Metern Seehöhe und wieder auf sicheren Pfaden.
Es geht weiter noch moderat bergauf in den Talschluss hinein, wo wir allerdings jetzt immer mehr Schneefelder überwinden müssen.
Glücklicherweise muss man aber sagen, dass jetzt auf diesem Weg wieder ein wenig Zivilisation herrscht, denn wir begegnen auch anderen Wanderern. Mit einem freundlichen „Bon jour“ passiert man einander und weiter gehts. Wir haben noch einige Seen vor uns, wie den Etang Trebens, Bailleul und Etang Le Vive.
Der Abstieg dann retour an den Seen vorbei birgt allerdings, wie die gesamte Wanderung, doch noch einige Herausforderungen, denn durch die sehr intensive Schneeschmelze ist es sehr nass und unzählige Bäche bahnen sich ihren Weg ohne Rücksicht auf irgendwelche Wanderwege – die sind einfach überall. Zumindest haben wir uns dann am Ende aber eine Heidelbeer Tarte im Refugio noch verdient.
Ja man könnte sagen, es waren nur 12 km mit 540 Höhenmetern, die haben aber alles in sich gehabt, was sich ein Pyrenäenneuling nur so vorstellen kann. So kann es auf jeden Fall weitergehen – hie und da vielleicht etwas moderater, aber nach dieser 1. Sonderprüfung fühlen wir uns bereit.
Jetzt testen wir mal die Kulinarik an – keep you informed !