Der Berg ruft

Jetzt aber: 3. Wandertag im Chiltern Mount Pilot NP, und heute ist er dran der Berg. Wie bereits vorgewarnt, befinden wir uns hier eher im Alpenvorland bzw. Wienerwald aber es gibt Wald, Hügel und Aussicht.
Weit haben wir es heute nicht bei der Anfahrt, ca. 14 km bis zur Old Coach Road, wo unsere knapp 15 km los gehen.

 

 

Der Regen der Nacht war sowieso schon mal großssartig, aber hat viel dazu beigetragen, dass dieser Wald auch nach Wald riecht. Nicht so wie unserer eher so Pinien, oder die Richtung, aber ein wenig feucht. Es war sogar etwas huschi beim Losgehen heute. Natürlich waren. die Harveys überall, aber wie sonst auch nicht vor der Linse.
Wir legen los Yeddonba Road bis zu einem Aboriginal Heritage Plätzchen, das gesperrt oder nicht gesperrt ist.

Auskennen ist leider Fehlanzeige gewesen, denn zwei Hinweisschilder gleichen Datums slagen „offen“ und „geschlossen“, also lassen wir es lieber und marschieren erstmal relativ gerade weiter. Von der Yeddonba geht es scharf rechts in die Pine Gap Road. Von da an ist der Weg immer leicht bergauf, und die einzelnen Tack Abschnitte ehlendslange und einzusehen, weil gerade, drum kann man jederzeit schon mal eine Vorschau sehen was einem auf zumindest nächsten Kilometer erwartet.

Gebrannt hat es in unserem heutigen Märchenwald offensichtlich auch öfter mal ausreichend, denn es liegen sehr viele ganz oder teilweise verkohlte Leichen herum.

 


Retour auf der Old Coach Road ist es dann nur mehr ein kurzer Höhenflug auf den Mount Pilot – zum Summit.

Wie versprochen hat man von dem Bolder da oben wirklich einen 360 Grad Rundumblick auf die ganze grüne Mark unter uns. Wie gesagt, Höhenflug ist heute keiner dabei bei einem Gipfelsieg auf 545 Metern Seehöhe, aber die 15 km Wanderung verlangt einem doch ein bisschen ab.
Herrlich geschafft nach 3 Wandertagen geht es jetzt dann aber wieder weiter, wirklich in die Berge. Nächstes Ziel ist der Fuss der Snowy Mountains, wo die 5 höchsten Berge Australiens thronen, nach Khancoban, wo wir zumindest 2 Nächte bleiben, aber vielleicht auch den Australia Day (26.1.2023) verbringen werden. Mal sehen – hier haben wir mal alles gesehen, und es ist Zeit weiterzuziehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschliessend möchten wir noch einen ausdrücklichen Dank an unsere Fr. Kommentarweltmeister OAAA aussprechen, die anstelle des österreichischen Boulevards unsere Berichte zum Start in den Tag nutzt.

 

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Wasserfall und die Mt. Pilot Range

Und die Wanderei geht weiter – auch heute steht wieder eine freundliche Etappe im Chiltern Mount Pilot Nationalpark am Programm. Zusätzlich hat Gerhard die Route selbst zusammengestellt – also quasi eine Erstbegehung, nur über den Namen haben wir uns noch nicht unterhalten.
Aber wie üblich beginnen wir mal mit einem entspannten Frühstück bevor wir uns in die Wanderkluft schmeissen und den „weiten“ Weg vorab mal zu den Woolshed Falls in Angriff nehmen.
Die Fälle sind klein aber fein, führen nicht extrem viel Wasser derzeit, sind aber in aller Früh ganz allein genossen, doch ein sehr netter Start in den Tag. Sie befinden sich im Beechworth Historic Park, aber was an dem Park historisch ist, sollte uns wohl verborgen bleiben.

 

Weiter geht es dann über die Woolshed Road in Richtung Eldorado bis zum Startpunkt unserer Nno-name Tour, nämlich den Long Range Trail.
Wir als alte Pfadfinden finden ihn sofort, und schon können die knapp 14 km angegangen werden.
Diesmal im Gegensatz zu gestern, der wohl ein langer Spaziergang war, sprechen wir wirklich von einer Wanderung. Denn es warten auch an die 400 Höhenmeter auf uns.

 

Für österreichische Verhältnisse und unser sonstiges Wanderverhalten eine nicht so besondere Herausforderung sollte man meinen – wenn man allerdings auch noch die Temperaturkomponente dazutut, dann ist der heutige Tag durchaus eine Herausforderung.
Wie gewohnt bei so Wanderungen, geht es mal 5 km bergauf durch den Wald. Auch diesmal werden wir wahrscheinlich von einer Unzahl Kangaroos beobachtet, zu sehen bekommen wir einige wenige aber erst zu Ende des Trails.

Also rauf gehts mal über den Long Range Track bis zur Old Coach Road, von der wir in den Warners Track abbiegen. Dann nehmen wir ein Stück dem Sugarloaf Track um dann über den Davis Track wieder in den Warners Track einzubiegen und so den Loop zu beenden.
Eine feine, aber dann doch recht ansprechende Wanderung von 14 km – ohne Namen. Danach machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Beechworth zum Tanken. Hätten wir gewusst, was dort so los ist, und wie gross es im Vergleich zu Chiltern ist, wären wir eventuell dort abgestiegen. Viele Geschäfte, alle offen am Sonntag und unzählige Aussies unterwegs haben ein sehr fröhliches Stadtbild gezeichnet.
Aber wir sind mit unserem beschaulichen Chiltern auch sehr, sehr zufrieden. Die Bakery vor allem hat uns heute nach der Wanderung sehr glücklich gemacht mit einem riesen Cremekringel und einer überdimensionalen Zimtschnecke.
Zu guter Letzt schliessen wir den Tag heute wohl doch ein wenig feucht ab, denn nach unserer Rückkehr gabs mal gleich einkräftiges Gewitter in der Nähe, bei uns am Campground ist immer noch der Strom ausgefallen und wir hoffen, dass es sich bis zu unserer morgigen Besteigung des Mount Pilot wieder normalisiert hat.

 

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Endlich wandern

Das Wichtigste zuerst: der Dino ist wieder aus dem Spital draussen und es geht ihr den Umständen entsprechend gut – umfassende Famü Versorgung ist auch gewährleistet.

Aber nun zu uns: heute ist Wandertag; nach doch ein wenig dürftiger aber ausreichender Information, haben wir ins heute einen 15 km langen Track vorgenommen: den Magenta Mine Track, der gleich bei uns los geht und auch wieder zurück führt. Dementsprechend hat das Auto heute Pause.
So gegen 9:00 Uhr herum sind wir wanderfertig und stapfen mal los. Nach gut 700 Metern brauchen wir aber bereits die Unterstützung eines netten älteren Australiers, da wir den Track nicht finden können.
Aber dann klappt es, die Magenta Lane ist gefunden und auch der Chiltern Mount Pilot Nationalpark ist betreten.

 


UND, endlich eine Wanderung durch einen Wald. Der Boden sehr trocken aber Bäume grün und eine so gut wie kaum begangene Route warten auf uns. Wir bewegen uns zuerst entlang des Echidha Tracks um dann meist den Springybark Track, der gleichzeitig auch die Mountainbike Strecke ist.
Die erste „Sehenswürdigkeit“, nämlich den Indigo Cemetery, übersehen und dementsprechend übergehen wir leider. Apropos übersehen: also Kangaroos sehen wir ja nicht so viele, zumindest vor der Linse, wir sind uns aber sicher, dass wir permanent unter Beobachtung standen.
Das fotografphierbare Getier heute sind 2 WVarane – ansonsten leider nichts was uns interessieren könnte.

 

 

Wir marschieren also so vor uns hin, übersehen allerdings im letzten Drittel unserer Wanderung eine ganz wesentliche Abzweigung vom Langs Track, und landen plötzlich Barnawartha Road.
Egal so ein Umweg von ca. 2 km macht uns im Normalfall nichts aus, und darum beginnen wir die Rückkehr auf die Originalroute mal mit einem kleinen Päuschen mit einer Birne in einem verlassenen Bushaltestellenhäuschen. Ca. 500 Meter nach dem Neustart bemerkt Gerhard, dass er sein Handy dort auf der Bank liegen gelassen hat – SCHOCKSTARRE. Doris übernimmt Gerhards Rucksack und die Kamera, und Gerhard läuft bei gut mal 30 Grad im Schatten zum Bushäuschen. Gott sei Dank, alles noch da, Handy eingesammelt und weiter gehts.

 

Den Aussichtspunkt der Route, den Magenta Mine Lookout, lassen wir dann mal sicherheitshalber aus, und kommen wohlbehalten und vollständig nach 18 bzw. 19 km wieder an unserem Campground Nr. 24 an.
Die Feststellung, dass wir vielleicht doch eher Wald- statt Savwannenmenschen sind, erschreckt uns heute gar nicht, denn es war eine feine Wanderung.
Nur mehr kurz eingekauft und zurückgezogen, geniessen wir unser Abendessen und die heutigen wahnsinnigen Farben des Sonnenunterganges.
Morgen wird gewandert – und wir freuen uns schon.

 

 

Schwammerl, die unbekannten Wesen

Der heutige Plan ist stark von unserem ersten Blick aus dem Bett ergo Fenster abhängig: schiffts oder schiffts nicht ! Wir haben Glück denn es hat wohl doch in der Nacht geregnet, aber es schaut in der Früh trocken genug aus das wir uns über die Etappe 4 der Via Paradiso drüber trauen.

 

 

 

Ausgerüstet sind wir ohnehin immer, gefrühstückt haben wir auch ausreichend, und darum geht es um 9:04 Uhr mit dem Bus in Richtung Döbriach – Seezentrum.
Es wären nicht wir, wenn wir die Route nicht etwas abändern würden und noch dazu gegen die vorgeschlagene Richtung gehen würden.
Wir wandern also von Döbriach erst mal hinauf nach Glanz, wo wir auch den grössten Teil unserer Höhenmeter schon hinter uns gebracht haben.

 

Dort queren wir erstmals die nicht mehr vorhandene Materialseilbahn, die uns zumindest von diversen Informationstafeln noch etwas begleiten wird. Der Weg geht fast ausschliesslich durch herrlichen Wald, wobei eindeutig gerade Schwammerlzeit ist. Sogar wir können es nicht verhindern über diverse nicht näher bekannte Pilze zu stolpern.
Von Glanz geht es weiter nach Insberg und dann in Richtung Grossegg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da wir am Hügel wandern haben wir abwechselnd die Sicht (falls es der Nebel zulässt) ins Drautal oder auf der Millstätter See. Gewandert wird heute fast ausschliesslich alleine, denn bei den durchwachsenen Bedingungen trauen sich wohl doch nicht so viele Andere weit von zu Hause weg.
Sowohl Insberg als auch Grossegg sind wohl nicht zu Metropolen geboren, denn jeweils ausser einigen Bauernhöfen gibt es nichts zu sehen. Wald, Wald und Wald durchwandern wir, teilweise sehr idyllisch mit hängenden Nebelschwaden und durchaus schon ein wenig herbstlich.
Bis Kilometer 11 schaffen wir es von oben trocken zu bleiben, und dann ereilt und doch das Nasse von oben kurz vor dem Egelsee. Dafür gehört uns auch der Egelsee ganz alleine.


Von dort weg sind es nur mehr einige wenige Kilometer hinunter bis zum Millstätter See zum Peter Pan. Bei Kilometer 15 gibt auch der Regen auf und wir können die letzten 3 km trocken ans Seeufer spazieren.
Peter Pan (unsere Fähre von Grossegg nach Millstatt bringt uns in 5 Minuten von einem Ufer zum anderen und schon ist gegen frühen Nachmittag unser zu Hause wieder in Sicht.
Zusammengefasst eine wunderbare Wanderung, ein wenig feucht, ganz alleine und idyllisch.
Nachmittags verbringen wir wieder, so wie gestern, in der Sauna und im Pool, denn nach einem anstrengenden Tag ist das genau die richtige Entspannung.

 

 


In Erwartung des ersten Abends des Nockis Festes und der entsprechenden Lärmbelästigung wird unser Abendessen heute im Hotel Post serviert. Man muss allerdings sagen, dass all unsere Erwartungen von grauslicher volksmusikalischer Beschallung nicht eingetreten sind und wir wohl doch eine ruhige Nacht trotz der hunderten/tausenden Groupies der Nockis haben werden.

 

 

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Klein, aber alt

Sollte es heute ein gemütlicher Tag werden: JA, zumindest nach Planung, aber mal der Reihe nach.
Nach leckerem Frühstück und einer Reservierung von 2 E-Mountain Bikes für morgen, geht es mal in die Touristeninformation und dann mit dem Bus nach Seeboden, Station Billa.
Der heutige Plan ist der Besuch des Bonsai Museums in der Nähe des Schlosses Sommeregg und dann eine gemütliche Wanderung retour nach Millstatt.


So weit so gut, beginnen wir mit einem kurzen knackigen Asphaltaufstieg in Richtung Bonsai Museum. Wider Erwarten ist dieses doch sehr gut besucht, obwohl recht versteckt, und es ist in jedem Fall einen Ausflug wert. Über 2.500 Bonsais in unterschiedlichen Arten, Grössen, Formen und Alter gibt es in verschiedenen Bereichen des kleinen Museums zu sehen. Leider kann man nicht so viel fotografieren, wie man gerne möchte. Insbesondere das Fotografieren von einzelnen alten Bonsais ist verboten, da die Betreiber mit Internetbetrügereien und Angeboten ihrer Bonsais im Netz schon schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Allerdings darf man doch für den Hausgebrauch eher panoramaartige Fotos machen, was wir auch getan haben.


Ausserdem hatten wir ein sehr langes und informatives Gespräch mit der Kärntner Frau Bonsai – anscheinende eine der Betreiberinnen des Museums, die unvergleichlich Bonsai lebt. Sie hat uns mit einer derartigen Begeisterung von ihren Bäumchen erzählt, dass wir eine gute halbe Stunde bei ihr hängen geblieben sind.
Danach ging es aber weiter in Richtung nach Hause. Teilweise über die Via Paradiso durch verwunschene und nicht bewirtschaftete Waldstücke und saftige Wiesen auf dem Millstätter Plateau wandern wir gemütlich in Richtung Postillion.

Leider hat der Routenplaner beim Bergfex unverhältnismässig viele Asphaltpassagen in der Route getrackt, wobei sie ja wie bekannt weniger Spass macht, aber Wald und Wiesen waren sehr angenehm zu gehen.
Der letzte Abschnitt über die Almstrasse Millstatt über den Schluchtenweg hatte leider wenig zu bieten. Einerseits ist der Schluchtenweg grösstenteils seit Oktober 2021 gesperrt, und die offenen Passagen sind nicht wirklich gut gepflegt. Man kann allerdings wieder einmal erkennen welche Kraft die Natur hat, wenn sie mal losgelassen wird, denn die Schäden in der Millstätter Schlucht sind nach wie vor unübersehbar.
Zu guter Letzt gönnen wir uns am Platzl in Millstatt noch einen Wanderkuchen bevor wir uns an den See, in die Sauna und den Infinity-Pool zurückziehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein gemütlicher Tag, wie erwartet ? Ja, ein durchaus erfolgreicher und feiner Tag am und um den Millstätter See.

 

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