Gleich zu Beginn des Tages konnten wir Gott sei Dank feststellen, dass der Eislaufverein geschlossen hat. Anscheinend war es über Nacht warm genug, dass mit einigen ganz wenigen Ausnahmen die Gehwege frei sind und sich das klassische Bild einer Grossstadt nach Schnee zeigt – es ist voll von Streusand und einfach dreckig.
Egal, es ist trocken und so sind wir uns gewiss, dass wir wieder mit unserer normalen Reisegeschwindigkeit um die Häuser ziehen können.
Darum geht es gleich mal wieder nach dem Frühstück in Richtung Meer und einer der Hafenbecken. Gegenüber gestern ist auch dort das ganze Eis mittlerweile weggeschmolzen.
Eigentlich haben wir für den Nachmittag eine Runde Wintertour mit dem Strömma Ausflugsschiff geplant, aber am Weg dorthin stellen wir den Plan kurzfristig wieder um und verschieben das auf morgen vor dem Abflug.
Anstelle der Bootfahrt beginnen wir Gamla Stan in der Früh zu erkunden. Der Hügel, der uns gestern noch so viele Schwierigkeiten beschehrt hat, stellt sich heute als quasi nicht existent heraus. Gamla Stan ist das Altstadtviertel rund um die Königs und Regierungsgebäude. Meist mit Kopfsteinpflaster winden sich kleine Gässchen über die Insel.
Die bunten Fassaden am Stortorget sind auch in jedem Reiseführer zu finden.
Neben einem deutschen Viertel mit Deutscher Kirche, die wir leider nicht besichtigen konnten, finden wir allerdings den Weg in den Stockholmer Dom.
Entgegen den Informationen, die wir vorab bekommen haben, zeigt sich der Dom doch als sehr ansprechendes Kirche. Vom Stil her nicht überladen wie es grösstenteils bei unseren oder noch weiter südlich liegenden Kathedralen ist, aber sehr sehenswert.
Nachdem wir diese meist touristisch-geprägte Gegend erkundet haben, verlassen wir sie über Vasabron in Richtung Rathaus.
Ursprünglich haben wir ein wenig gehadert eine Rathaus Führung zu machen, aber anders lässt sich dieses Gebäude nicht erkunden.
Beim Warten auf die Führung um 12:00 Uhr schafft es sogar ab und zu die Sonne aus ihrem Versteck, was gleich ein ganz anderes Wohlfühlgefühl hervorruft und man kann den Blick über das Meer und diverse Stadtteile Stockholms gleich viel mehr genießen.
Die Führung durchs Rathaus nimmt 45 Minuten in Anspruch und führt uns beginnend mit dem Blauen Saal – wo jährlich das Nobelpreis Galadinner stattfindet, über den Sitzungssaal des Gemeinderates von Stockholm und den Ooval Room.
Von dort weiter geht es durch eine Säulenhalle, wo uns wieder Prins Eugen diesmal als Maler begegnet, in den goldenen Saal.
Der goldene Saal besteht aus Millionen Mosaiksteinen und zeigt unterschiedliche schwedische Geschichten, Handwerke, Götter und auch externe Einflüsse in der Entstehung dieses Saales.
Ehrlich gestanden sind unsere Beine heute schon ein wenig müde, aber die Buslinie 3 macht es in 4 Stationen möglich, doch noch das Fotografiska Museum zu besuchen.
Das Fotografiska liegt ein wenig ausserhalb – heisst eigentlich nichts anderes als wieder auf einer anderen Insel – und zeigt im Moment: Conscious Hip Hop, The golden Years von Kary H. Lasch, Rinko Kawauchi und Shirin Neshat.
Alle zusammen herrliche Ausstellungen und wirklich zum satt sehen – ein grossartiges Haus, das ursprünglich ein altes Zollhaus war.
Weil wir so vom Umfeld dort angetan sind, machen wir auch gleich unsere Nachmittagspause dort um dann ins Hotel zurückzuspazieren – für Heute ist es wohl genug, obwohl auch dieser Tag viele neue Eindrücke gebracht hat.
Des Abends lassen wir uns wieder von der Rezeption des Hotels inspirieren und folgen nochmals einer Empfehlung für ein schwedisches Abendessen – ins Tranan. Zum Abschluss gibts noch einen lecker Lachs und Hering sowie ein Dessert als Take-Away, bevor wir uns zum Packen und auf morgen vorbereiten zurückziehen.