Unruhiger Ruhetag

Es ist ja nicht so, dass wir an unserem freien Tag am Hochkönig nicht diverse Optionen diskutiert hätten, wie z.B. Sommerrodeln, Mountainbike ausborgen, eine Wallfahrtsrunde gehen, aber im Endeffekt haben wir uns wieder für gehen entschieden. Also die Entscheidung fiel für eine sehr, sehr moderate Wanderung ausschliesslich bergab zur Entspannung.

 

Da es hier so ist, dass nicht alle Liftbetriebe jeden Wochentag geöffnet haben, entscheiden wir uns für eine Fahrt mit dem Hochmais-6er-Sessellift hinauf zur Steinbockhütte auf 1.630 Meter Seehöhe. Das Wetter ist zwar in der Früh noch ein wenig frisch, aber der Tag verspricht sehr sonnig zu werden, darum ist erstens mal eine kurze Hose angesagt.
Der uns bereits wohlbekannte Wanderbus bringt uns dann um 9:25 von Maria Alm nach Hinterthal wie so viele andere Wanderbegeisterte auch.

Allerdings muss man sagen, dass sich alles hier ausgezeichnet verläuft, und wir auf unserem ganzen kommenden Weg nur sehr, sehr wenigen Anderen begegnet sind.
Oben am Gabühel angekommen stehen wir erst einmal vor einem weiteren Wasserreservoir und einem wolkenumhangenen aber unverbaubaren Blick auf das Hochkönigmassiv.
Über den Wanderweg Nr. 12 geht es von nun an bergab. Das erste Zwischenziel befindet sich bei der Holzknecht Stub´n, die zwar derzeit nicht bewirtschaftet ist, allerdings deswegen viel Freiraum für Pferde, speziellen Kuhrassen und sogar einem Murmeltier bietet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter geht es abwärts, dann am nächsten Wasserreservoir vorbei. Obwohl angelegt bieten diese doch immer wieder einen schönen Anblick mit netten Spiegelungen, und ausserdem versucht man, sie doch mehr oder weniger relativ gut zu tarnen – hier z.B. mit Hängen voll von Heidelbeeren und Himbeeren.

 

 

 

Wir meandern uns allerdings weiter bis nach Hintermoos zur Talstation der Schwarzeckalmbahn, die am morgigen Tag noch eine wesentliche Rolle spielen wird. Dort treffen wir zwar die Entscheidung bis nach Maria Alm weiter gehen zu wollen, aber in Ermangelung eines Weges neben der Bundesstrasse und dem Credo heute nicht bergauf gehen zu wollen, bleibt uns eben nur der Bus um wieder retour nach Maria Alm zu kommen.

 

 

 

 

 

Schlussendlich sind wir an unserem freien Tag gegen frühen Nachmittag wieder retour, gönnen uns noch ein Eis, machen einen Zug durch die Gemeinde, besuchen die örtliche Kirche und den Friedhof und ziehen uns dann schlussendlich zurück – denn morgen warten trotz Schwarzeckalmbahn als Aufstiegshilfe anstrengende 18 – 19 km mit vielen, vielen Höhenmetern auf uns.
Das ist also jetzt der letzte Abend in Maria Alm für diesmal, das nächste Etappenziel wird Dienten sein (wieder auf der Mittereggalm), wir pfeifen uns noch ein anständiges Wanderabendessen rein – und gut is für heute.

Zu bemerken ist noch abschliessend, dass wir trotz grosser Versuchung wieder keine Lederhosen gekauft haben.

 

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Warum einfach, wenn es auch umständlich geht

Nach leckeren Kaspessknödelsüppchen und Fleischleibchen fielen wir sehr, sehr bald ins Bett um auch wirklich für den heutigen Tag gerüstet zu sein. Leider war es in der Früh beim Blick aus dem Fenster doch wie befürchtet dann sehr nass, und darum kommt unser genialer Plan B zum tragen: nach dem Frühstück steigen wir in den Bus nach Dienten (Schizentrum) wo wir uns dann mit dem nächsten Bus bis nach Maria Alm bringen lassen. Lt. Vorhersage soll es nämlich in Maria Alm wesentlich trockener sein, was sich bewahrheitet, und wir können die 2. Etappe des Königsweges dann von hier aus beginnen, bis Dienten wandern und dann wieder mit dem Bus nach Maria Alm fahren.


Wenn man es sich einigermassen einteilt, kommt man in der gesamten Gegend mit dem Wanderbusangebot zu jedem gewünschten Ausgangs- und auch Endpunkt einer Wanderung – also muss man an dieser Stelle wirklich auch mal „Hut ab“ vor der Organisation des Hochkönig Tourismus sagen.

 

 


Aber, retour zu unserem heutigen Tag: in Maria Alm verlassen wir unseren Bus beim Billa und der Mountain-Bike Reparatur-Säule, gehen eine kurze Wegstrecke ins Ortszentrum, wo uns gleich hinter der Kirche unser erster knackiger Aufstieg über eine Schipiste auf den Natrun zur Tom Almhütte führt. Wenn hier knackig erwähnt ist, heisst das wirklich knackig, denn auf nicht mal 2 km legen wir. schon mal 390 Höhenmeter zurück. Faulpelze nehmen für den gleichen Weg die Natrun Bahn.

 

 

 

 

Von dort weg führt es uns mässig bergauf weiter zum Prinzenberg und zum Prinzensee. Obwohl dieser angelegt ist, und auch das Wetter wohl trocken aber sehr durchwachsen ist, liegt er doch grossartig auf einem kleinen Hochplateau.

 

 

 

 

 

 

 

Danach führt uns unser Weg vorerst wieder hinunter, zuerst zur Lufenalm (einem extrem grauslichen Schiki-Miki Neubau) und danach hinunter nach Hinterthal zur Ortsmitte und Kirche. Jetzt haben wir bereits 9 km und nur 570 Höhenmeter hinter uns und noch dazu das Wissen, dass diese Etappe lt. Beschreibung mit 1.250 Höhenmetern aufwarten wird – also mal knapp die Hälfte der Höhenmeter aber weit mehr als die Hälfte der Strecke. Dementsprechend muss da noch irgendeine Grauslichkeit auf uns lauern.

Lange müssen wir nicht suchen, denn gleich an der Kirche Hinterthal geht es gleich mal gar nicht moderat in Richtung Pichlalm. Auf diesem Weg liegt nämlich der Höhenmeter-Hund begraben. Angeschrieben mit einer Wanderzeit von 2 h umrundet man den Filzenkogel,an der Mußbachalm vorbei, um dann an der Hinterseite am Fusse der Schattwand, der Lausköpfe und des Bockkars zur Pichlalm zu kommen. Ja, und der Aufstieg kanns wirklich, keine kurzen Strecken zum entspannen, nur wirklich knackig nach oben, ein paar Senken, sehr feucht und teilweise gatschig – aber wir schaffen es in bisschen mehr als 1,5 Stunden. UND den Almdudler und das Speckbrot haben wir uns auf der Pichlalm mehr als verdient.

 


Aber die Pause dauert wie immer bei uns nicht allzu lange, noch schnell pieseln im Kuhstall und dann pressierts schon ein bissl, denn wir haben beschlossen nicht bis Dienten hinunter zu wandern, sondern den uns wohl bekannten Bus bereits am Filzen Sattel zu entern. Dafür mussten wir allerdings die bereits ein wenig geschundenen Füsse in die Hand nehmen um noch rechtzeitig den Bus zu erwischen. Haben wir es geschafft – aber freilich.
Aber so was von stolz reiten wir dann wieder beim Billa in Maria Alm ein, versorgen uns noch mit Kleinigkeiten und begeben uns zum Hörlgut, wo wir jetzt 2 Nächte bleiben werden. Als keines Hopala wurde unser Gepäck nicht nach Maria Alm sondern retour nach Mühlbach geschickt, aber auch das Problem war dann innerhalb einer Stunde gelöst, und wir sind wieder komplett.


Am späteren Nachmittag geht es dann noch eine kleine Runde durch Maria Alm um die Atmosphäre aufzunehmen, und vor allem in der Nachmittagssonne Teile des Hochkönig-Gebirgsstockes zu bewundern. Anzunehmenderweise handelt es sich um das Breithorn, den Sommerstein, Schönegg, Messingköpfe bis Selbhorn – genau wissen wir es nicht, aber es sieht gigantisch aus.
So jetzt dann nach einer wanderertauglichen Abendessensportion zurück im Hörlgut, gilt es nur mehr abschliessend zu beraten was wir morgen an unserem freien Tag anstellen werden – wahrscheinlich werden wir wohl ein bisschen wandern gehen.

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Hochkönig, unsere Erstbesteigung

Nach einer ausgezeichneten Lammhaxen sind wir dann doch relativ bald im Zimmer und Bett verschwunden. Wir hofften aber die ganze Nacht dass die schweren Gewitter (in Dienten wurde ein Linienbus in den Bach geschwämmt) sich nicht bis zum Morgen halten, und wir wie geplant unseren ersten Wandertag beginnen können.


Es ist fast auch so gewesen. Wir müssen zwar unseren Aufbruch bis auf ca. 10:00 Uhr verschieben, aber dann war uns der wenig verbliebene Niesel egal, und wir machen uns zu Fuss bergauf in Richtung Arthurhaus auf den Weg. Der Erzweg führt uns nach kurzem asphaltiertem Stück durch die ersten Bach- und Waldpassagen, wo wir nach ca. 4 km beim Arthurhaus ankommen. Alle, aber wirklich alle anderen, sind mit dem Bus nach oben gefahren – wir nicht.

 


Beim Arthurhaus haben wir auch bereits die Wanderhöhe erreicht, denn ab da geht es die erste Etappe des Königsweges immer dem Fuss des Hochkönigs entlang. Natürlich sind noch einige Höhenmeter rauf und runter zu bewältigen, aber in Summe bleiben wir einigermassen auf dem gleichen Höhenniveau.


Der Weg führt uns nun durch Hochalm-Land, das wir aus der Gaal (Maria Schnee) schon teilweise kennen, wobei man vom Gelände doch merkt, dass man im Schnitt auf ca. 1.500 Metern Seehöhe wandert. Es geht also an der Windraucheggalm vorbei in Richtung zu den 4 Hütten. Der Hochkönig ist leider auch heute etwas schüchtern.

 


Immer wieder reissen die Wolken auf, und legen einen grossartigen Blick auf die Felsformationen frei – allerdings nie zur Gänze. Andererseits verhaken sich auch wieder schwarze bedrohliche Wolken in den oberen Bereichen des Hochkönigs.
Wir wandern also den Hochkönig-highway entlang, wobei sich auch wieder mal bewahrheitet: je weiter weg vom nächsten Parkplatz umso spärlicher werden die Wanderer, wobei in Summe an den besonderen Plätzchen doch immer wieder viel los ist.
Einer dieser Plätze sind die Wasserfälle beim Gamskarl, die sich auch teilweise im Sonnenschein zeigen.


Weiter geht es dann über die Vier Hütten in Richtung Erichhütte auf 1.550 Metern Seehöhe.
Der Weg ab den Vier Hütten wird zunehmend herausfordender, nicht in Bezug auf Höhe, sondern Wurzeln, Felsen, Gatsch, Morast – man muss eben aufpassen, schaut aber am Abend trotzdem wie ein kleines Ferkel aus.
Immer wieder gibt es die Möglichkeit zu anderen Hütten abzusteigen, aber wir haben nach wie vor die Erichhütte am Plan und ausserdem sind viele davon nicht bewirtschaftet und können vorwiegend als Selbstversorgerhütten gemietet werden. Diesbezüglich haben wir auf dem gesamten Weg durchaus welche gesehen, die gut für einen derartigen Aufenthalt herhalten könnten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dann ca. 14 km und 930 absolvierten Höhenmetern erreichen wir am Nachmittag dann schlussendlich die Erichhütte, wo wir uns standesgemäss mal einen Almdudler genehmigen. Die Alternative noch nach Dienten abzusteigen und von dort den Bus zum Berggasthof Mittereggalm (unsere heutige Unterkunft) zu nehmen verwerfen wir sehr schnell, denn die Mitttereggalm ist von der Erichhütte nur mehr 2 km Abstieg entfernt.
16 km sollten am ersten Tag dann wohl auch genug sein und außerdem kann man sagen, dass wir den heutigen Tag ohne jegliches technisches Hilfsmittel absolviert haben.


Unser Gepäck war schon da – leider hat das mit dem Zimmer mit Balkon wieder mal nicht hingehauen, aber beim 2. Absteigen auf der Mittereggalm am Freitag wird das auch funktionieren.
Das Abendessen ist dann auch noch durchaus Wanderer-angepasst mit einer Kaspressknödelsuppe und Fleischlaberl und so können wir bald unsere geschundenen Körper entspannen. Zu mehr als unserer Ehrenrettung muss man allerdings schon auch sagen, dass wir von unserer Kondition doch immer wieder selber überrascht sind – und wir haben sie uns auch wirklich hart erarbeitet.
Wie der morgige Tag werden wird, kann man leider aus jetziger Sicht noch nicht sagen, da es keine klaren Wettervorhersagen gibt. Wir haben allerdings diverse Pläne zur Auswahl, je nachdem ob wir mit strahlendem Sonnenschein, durchwachsenem trockenen Wetter oder permanentem Regen rechnen müssen.
In diesem Sinne durchaus sehr zufrieden und dadurch auch ein wenig eingebildet schlüpfen wir bald unter unsere rot-weiss karierten Decken bis morgen.

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Neues Ziel, der Hochkönig

Und schon wieder geht es kurz mal in die Berge. Diesmal haben wir uns ein Revier ausgesucht, dass wir wohl vom Durchfahren kennen, dass in Aller Munde ist, ABER wo wir überhaupt noch nie auch nur in der Nähe im Sommer waren: der Hochkönig.
Bei diversen Weitwanderweg-Recherchen stiessen wir auf den Königsweg – eine 8er Schleife von Mühlbach/Hochkönig über Dienten nach Maria Alm und wieder retour. 6 Übernachtungen in 3 unterschiedlichen Unterkünften, ein Ruhetag mitten drinnen und wenn wir alles ausgehen an die 80 km. Ausserdem scheint uns August auch noch als ideale Wanderzeit, und der Kontakt mit den Hochkönig-Verantwortlichen für die Buchungen, den Gepäcksweitertransport und Lieferung aller erforderlichen Informationen ist auch sehr vielversprechend gewesen.

Also los gehts: 11:20 Abfahrt Wien Hauptbahnhof, Umsteigen in Salzburg in Richtung Bischofshofen und mit dem Postbus Nr. 590 von Bischofshofen nach Mühlbach am Hochkönig – Ortsmitte. Dann noch eine kurze Strecke mit dem Wanderbus zu unserer heutigen Herberge: dem Sonnhof in Mühlbach.

Nach gründlicher Auswahl der optimalen und kürzesten öffentlichen Verbindung beginnen wir natürlich wie zu erwarten viel zu früh unseren Trip in Kratochwjle, sind mit Verpflegung und 4 Gepäcksstücken bewaffnet bereits 30 Mintuen zu früh am Hauptbahnhof. Die sehr kurzweilige Strecke nach Salzburg Hauptbahnhof dauert mit dem extra schnellen Railjet nur 2:30 Stunden und es bleibt noch Zeit für eine Zigarettenpause vor den Umstieg in Richtung Bischofshofen.

 

Hier lernen wir allerdings wieder die andere Seite von öffentlichem Bahnvergnügen kennen, denn der Zug in Richtung Klagenfurt und dann weiter nach Zagreb war ohnehin schon extrem gut gebucht, aber noch dazu mussten zwecks technischer Störung 2 Wagen gesperrt werden, und darum verteilten sich die zu vielen Passagiere auf den Rest des Zuges. Man fühlte sich doch etwas in Interrail Zeiten zurückversetzt mit zu vielen Leuten, zu vielen Koffern, zu vielen Taschen, zu wenig Plätze, zu alte Garnituren, ….. – aber egal der Abschnitt nach Bischofshofen dauerte nur 40 Minuten und so liess sich unser geschwätzige und sehr komplizierte schweizer Mitpassagier mit schwangerer Frau, Hund sowie einem kompletten Hausstand auf Urlaubsreise auch ertragen.
Mit dem Bus wars dann nur mehr ein kurzer Abschnitt und gegen 16:00 Uhr waren wir auch schon im Sonnhof eingecheckt – zu bemerken noch bei blauem Himmel.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Höchkönig selbst an dessen Flanke wir nächtigen zeigte sich zwar nur wolkenverhangen aber das stört uns bis hierhin noch nicht. Allerdings bietet sich bereits 1 Stunde später ein komplett anderes Bild: begonnen hat es nur mit einem leichten Regen, der sich allerdings innerhalb kürzester Zeit zu einem stattlichen Gewitter mit Sturzregen in den Bergen auswuchs. Es kübelt doch ca. 2 Stunden lang inklusive dem zugehörigen Sturm, was dazu führt, dass gleich mal ein ebenso langer Stromausfall im ganzen Haus und wahrscheinlich am ganzen Hang zu beklagen war.

 

Dies würde soweit ja noch nicht unbedingt stören, hätten wir keine Halbpension gebucht und wie man weiss funktioniert heutzutage weder an der Bar noch in jeder Grossküche irgendetwas ohne Strom. Kein Computer: keine Getränke, usw. usw.
Irgendwie wurde es aber geschafft die Hotelgäste zuerst mal etwas improvisiert aber dann doch wieder mit Strom zu versorgen. UND die Lammhaxe war in jedem Fall alles Warten wert. Nach einem umfassenden Bauarbeiter-Menü von der Grösse her beschliessen wir den Tag.
Die erste Wanderetappe für morgen wurde ebenfalls schon definiert und auch mit dem Chef des Hauses quer gecheckt, und so hoffen wir morgen bei trockenen Bedingungen nach einem ebenso üppigen Frühstück am Hochkönig anzusteigen um dann an seinem Fusse entlang bis nach Dienten zum Berggasthof Mittereggalm zu wandern – Zeit isch !

Geierhaupt/2 + Kettentörl

Total eingestimmt und mit uns im Reinen gehen wir doch tatsächlich heute unsere grosse Tour an – das Geierhaupt. Ziemlich herausfordernd, da ca. 12km hin/retour mit 1.250 Höhenmetern und dem obligatorischen Ausgangspunkt Ingeringsee.
Kurz vor 9:00 Uhr waren wir nach einem ausgiebigen Frühstück schon vor Ort. Der 1. km war gewohntes Terrain bis zur Abzweigung gleich mal direkt ins Gelände.
Wir schrauben uns also das erste Stück nach oben über einen sehr schmalen, sehr trockenen Waldweg bis zur Querung der 1. Forststrasse.

 

 

Das sollte sich noch mehrmals wiederholen, nämlich bis zur Jadghütte steigen wir immer wieder fast direkt den Hang hinauf. Teilweise einen Bach entlang geht es bei unterschiedlichsten Bodenverhältnissen doch mal gute 400 Höhenmeter auf 1,5 km nach oben.
Bei der ersten Pause an der Jagdhütte schauen wir mal auf die Karte, ob wir uns beim Abstieg dann diese Strapazen ersparen können, denn Rauf geht es immer – zwar vielleicht etwas langsam – aber haarig wird dann erst der Abstieg auf gleichem Weg.
Unsere Karte zeigt uns allerdings dass wir von diesem Punkt weg, dann auf Forstwegen absteigen können, was die Schwere der Route dann gleich einigermassen entspannt.
Darum geht es in die nächste Waldpassage. Nach einigen Metern stehen wir dann vor einer Wand, wo auf den ersten Blick nicht wirklich ein Weg nach oben zu erkennen ist – aber es gibt ihn.


Langsam steigen wir nun über eine Mischung aus Felsen, Geröll, Gebüsch und Gras sehr, sehr steil nach oben weiter.
Nachdem wir die nächste Kuppe auf dem Saurücken erreicht haben, müssen wir uns allerdings eingestehen, dass wohl ein Pauwau angesagt ist.
Wie erwähnt, rauf kommt man im Normalfall immer irgendwie, aber die Gewissheit, dass wir von der letzten Pause weg auch den bereits begangenen Pfad wieder steil nach unten kraxeln müssen, verleitet uns dann doch zur Einsicht dass wir das mit müden Beinen und dementsprechend weniger Konzentration vielleicht eher bleiben lassen sollten.
Wir haben bis dahin die Hälfte des Aufstieges aufs Geierhaupt (km 3) absolviert, und beschliessen einerseits aufgrund des aufziehenden durchwachsenen Wetters und da wir nicht an Selbstüberschätzung leiden einen vernünftigen ordnungsgemässen Rückzug.
Darum klettern wir das letzte Stück wieder hinunter und gehen über diverse Forststrassen am Jagdaus Hofalm vorbei weiter nach hinten ins Tal hinein – bis zur Abzweigung Kettentörl.
Dieser Weg ist uns ja durchaus von mehreren Begehungen bekannt – und die besten Pausenplätzchen kennen wir auch mittlerweile.

Dort allerdings trennen sich die Wege von Doris und Gerhard, denn Gerhard entscheidet sich dafür jetzt endlich noch das Kettentörl zu besteigen. Doris hingegen hat genug, und begibt sich langsam retour in Richtung Ingeringsee.


Aufs Kettentörl sind es ca. noch 2,5 km wobei das Gelände sehr bald von Wiesen in einen steilen Aufstieg zwischen Latschen und Buschwerk übergeht. Der Ausblick von da oben ist natürlich in mehrere Richtungen genial – einerseits hinunter ins Tal in Richtung Ingeringsee und andererseits auf die gegenüberliegende Seite in Richtung Triebener Tauern. Das Angenehme an der Sache ist, sobald es etwas steiler wird ist man so gut wie alleine unterwegs.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doris gönnt sich in der Zwischenzeit am Ingeringsee auf einem Bankerl eine Pause und wartet bis Gerhard seine Extrarunde absolviert hat. Sie vertreibt sich die Zeit mit dem Studium von Insekten und beobachtet das Kommen und Gehen der Wanderer am See.
Wie erwartet legt Gerhard ohnehin eine Speed Begehung hin, und gegen 15:00 sind beide nach 14 bzw. 17 km wieder vereint auf dem Weg in den Gaalgraben.


Wieder einmal haben wir neue Fleckchen in den Seckauer Alpen erkundet, sind vernünftig gewandert ohne zu übertreiben aber gefordert, haben die wenigen Tage genossen – und werden wohl doch wieder kommen in die Gaal.

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