Klamm & Ruine

Und schon wieder – diesmal ohne zwischenzeitliches Fremdgehen sind wir wieder mal in die Gaal aufgebrochen – zum 6. Mal und diesmal haben wir es uns anscheinend erarbeitet beim Wachter auch schon mal im 1. Stock ein Zimmer beziehen zu dürfen, aber dazu später.
Neu ist diesmal einerseits die Autowahl. Wir haben uns aus Kostengründen für Share Now entschieden. Das Auto wurde eine Stunde vor Anmietung in der Nähe von zu Hause geparkt (frisch getankt und geputzt), man muss es nur finden, aufsperren, anstarten und schon konnte es losgehen. Share Now hat uns mit einem Mini Countryman bedacht, der gerade mal 24.000 km am Buckel hat.
Also, das hat schon mal wunderbar funktioniert ausser dass wir nur mit Handy zum Zu- und Aufsperren untewegs sind, und wir sind quasi mit Kind und Kegel (ergo einem vollen Kofferraum inkl. Teeheferl und Wasserkochen, was für Warm und was für Kalt) gegen 9:00 Uhr losgefahren.

Die Tangente stellte sich als harmlos heraus, und so konnten wir unser Zwischenziel des heutigen Tages ansteuern.
Irgendwie waren uns die Seen auf dem Weg genauso wie die Kloster und Abteien ausgegangen, und darum schauten wir uns mal in Richtung Klammen und Schluchten um.
Unsere Wahl ist Heute auf die Johannesbachklamm gefallen – noch nie gehört, aber die Bilder versprechen doch ein wenig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehr unspektakulär fährt man mal bei Wr. Neustadt West ab und fährt in Richtung Puchberg am Schneeberg und Hohe Wand in Richtung Würflich (auch noch nie gehört).
Die Klamm selber ist nicht lang, und unten und oben von einem Wirtshaus eingerahmt. Bei der Klammwirtin steigt man in die Klamm ein (etwas übertrieben mit dem Einsteigen) und wandert gemütlich ca. 1.5 km den Johannesbach entlang nach oben.

Der Johannesbach gibt allerdings auf diesem kurzen Stück doch einiges her. Einige Brücken, eine kleine Schlucht, ausreichend Wasser und ein schöner schattiger Weg führt uns hinauf ans Ende der Klamm.
Aber es wäre ja langweilig und so gar nicht wir, wenn wir damit schon fertig wären, und darum nehmen wir uns noch eine Schleife zur Ruine Schrattenstein vor. Auf den in Summe 10 km machen wir dann doch einige Höhenmeter hinauf zur Ruine durch einen sehr feinen, aber extrem trockenen Wald.

Die Ruine selber ist definitiv nur mehr ein Schatten ihrerselbst, und war angeblich im 16. Jahrhundert schon eine solche – denn erbaut wurde sie bereits im 13. Nur mit einiger Fantasie lässt sich erahnen, dass da oben auf dem Bergl zusammenhängende Gebäude (eine Burg eben) gestanden hat, denn die Natur hat fast alles wieder zurück erobert und nur einige wenige Steinmäuerchen sind noch stehen geblieben.
Egal, es ist ein feiner Spaziergang dann wieder retour durch die Klamm in umgekehrter Richtung. Angenehm ist auch, dass sich der Bekanntheitsgrad der Johannesbachklamm doch einigermassen in Grenzen hält und darum sind auch nicht Karavanen von Wanderlustigen durchgestiegen.

Nach dem kleinen Wanderabstecher in die Johannesbachklamm inkl. Ruine werfen wir uns danach wieder auf die S6 / S36 in Richtung Gaalgraben. Nach noch einem kurzen Zwischenstop in Knittelfeld zum Einkaufen ziehen wir uns beim Wachter im 1. Stock in Zimmer 105 zurück, packen aus, richten uns ein, geniessen noch ein Gordon und ein Tomohawk (allerdings von einem sehr, sehr glücklichen Schwein) am Abend und lassen den Tag genauso gemütlich ausklingen wie er eigentlich schon die ganze Zeit heute war.


An dieser Stelle eine umfassend extra dicke Umarmung an die Mudi und Marion, die in Zeiselmauer beim Dolle die Stellung halten und aus unserer Sicht Unfassbares leisten.

 

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Pletzen Halbe

Heute ist also der Wandertag mit Ansage – der Pletzen und retour über Grossen und Kleinen Ringkogel. Der Blick aus dem Fenster bewahrheitet die Prognosen und das Wetter schaut wunderbar aus.
Also gehts nach dem Frühstück so gegen 9:00 Uhr mal los in Richtung Gaalhuber wo wir das Auto abstellen, um erstmals einen bereits bekannten Abschnitt nach oben zu wandern. Nach dem 1. km trennt sich der bekannte, markierte Weg von jenem den wir im Internet beim Alpenverein gefunden haben – und der uns direkt auf den Pletzen führen sollten.

 

 


Zuerst allerdings müssen wir uns mit 2 sehr, sehr neugierigen behörnten Kühen auseinandersetzen, die uns ganz schön in die Botanik den Hang hinauf und auch den Hang hinunter treiben – einfach nur, weil sie furchtbar neugierig sind oder es ist ihnen einfach langweilig. Allerdings aus unserer Sicht ist die hautnahe Begegnung mit einer Kuh nicht so kalkulierbar, denn sie könnte ja auch einen Bad Hair Day haben und man sieht es ihr nicht an. Also sind wir lieber vorsichtig, lassen den listigen Kühen ihren Willen und nehmen den Umweg ins Unterholz gerne in Kauf.

Nach diesem kleinen Abenteuer geht es weiter bergauf, wobei sich bald herausstellt, dass das mit dem Alternativweg vielleicht doch eine Herausforderung werden kann. Darum beschliessen wir doch einfach den bekannten Pfad auf den Ringkogel zu nehmen und keine Experimente zu machen. Doris allerdings hat ganz schwere Beine und keine Kraft an diesem Tag in eben diesen, darum trennen wir uns nach einigen wenigen Kilometern, den Gerhard will sich den Gipfelsturm des Pletzens nicht entgehen lassen.
Die Ehefrau nimmt stattdessen den Rückzug in Angriff, macht einen kleinen Einkauf im Spar Laden, schaut noch kurz bei der Schwester vorbei und wartet auf ein Foto vom Ehemann. Gerhard hat versprochen auf dem Gipfel ein Foto zu machen und zu schicken, nicht zuletzt deswegen weil man dann die Talankunft erahnen kann – denn Gerhard sollte ja auch am Ziel der Wanderung auch wieder abgeholt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie sich bereits am Foto und den nachgelagerten Erzählungen beweist, ist es am Pletzen windig, kalt, nebelig und die Aussicht ist 0 (null). Trotzdem ist der Berg bestiegen und es gibt einen neuen Eintrag in unserer Gaaler Wanderkarte.
Doris steigt zu errechneten Zeit ein kleines Stück wieder auf und geht dem Ehemann entgegen, der beim Abstieg dann die Frau auf einem Bankerl sitzend vorfindet und sie bestreiten den letzten Kilometer gemeinsam.
Zusammengefasst kann man sagen: Wanderziel erreicht allerdings nur mit 50 % der Mannschaft.

 

 

 

 

 

 

 

Heute wird der Tag noch mit einem letzten leckeren Abendessen beschlossen, denn morgen geht es dann wieder Richtung Grossstadt um in 4 Wochen wieder hierher aufzubrechen.

 

Der Regen ist vorbei

Heute ist wieder ein Tag, wo wir uns unterhalb der Baumgrenze bewegen sollten. In der Früh mit einem Blick aus dem Fenster und nach Rücksprache von Peter Wachter beim Frühstück, treibt es uns erst so gegen 10:30 Uhr bei einigermassen Trockenheit aus dem Haus.
Egal, denn wir haben uns lt. Prospekt eine Wanderung von 10 km auf die Gaaler Höhe vorgenommen, was zu dem Zeitpunkt noch sehr gemütlich klingt trotz der vermeintlichen 710 Höhenmetern.

Ausgangspunkt ist das Sportzentrum Gaal bei den Gaaler Liften. Dann geht es mal gemütlich nach oben über Forstwege bei den Gaaler Ferienappartments vorbei und dann in den Wald.
Der Wald gehört uns alleine und es hat den Anschein als ob es die letzten Tage überhaupt nicht geregnet hätte; alles wirkt nicht staubig aber doch sehr trocken.
Die Wanderroute 989 auf die Gaaler Höhe ist zwar gut markiert, allerdings zweifeln wir daran ob 2022 schon irgendjemand vor uns diesen Weg hinauf gegangen ist. Huflattich Felder und kleine Birkensträucher sind bis zu kniehoch und der Weg ist kaum zu finden, aber zumindest zu erahnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Darum tanken wir uns wie gesagt relativ gemütlich nach oben bis ca. km 3,5, wo wir uns fragen wo denn die angekündigten 710 Höhenmeter sein sollen. Man muss aber sagen, gelogen haben die Gaalier nicht, denn die letzten 1,5 km haben es dann in sich bis wir auf dem Gaaler Grat und dann bei der Fohnsdorfer Hütte der Naturfreunde den „Gipfel“ erreicht haben.
Ursprünglich wäre damit die Hälfte der Etappe erreicht, und der gleiche Weg würde uns wieder nach unten führen. Allerdings, Pfadfinder wie wir sind, finden wir das ziemlich langweilig.
Darum beschliessen wir nach eingehendem elektronischen Studium des Weges ins Tal, dass wir noch ein Stück in Richtung Spielberg wandern, dann den Hölzlberg umgehen, und uns dann querfeldein den Abgrund hinunter werfen.
Ganz so ist es auch nicht, denn es gibt immer wieder Forstwege die in Sackgassen enden, und dementsprechend nicht miteinander verbunden sind. Zwischen den Forstwegen sind 2 mal kurze aber sehr, sehr intensive bergab Passagen quer durch den Wald zu absolvieren. 300 Meter mögen nicht berauschend viel klingen, allerdings wenn man mitten im Naturwald, der über Jahre nicht bearbeitet wurde, steht und über Moos, Felsen, umgekippte Bäume und extreme Steilstufen klettert, dann dauert das schon seine Zeit.

 

Da die Richtung allerdings zu jedem Zeitpunkt klar ist, schaffen wir die Waldeinheiten doch gut, zwar vorsichtig aber gut, und kommen irgendwann wieder auf den ursprünglichen Aufstiegsweg retour und somit ins Sportzentrum Ingering II.
Eine anstrengende aber lustige und herausfordernde Wanderung also, die viel Spass gemacht hat.
Nach einem kurzen Stop beim Spar Laden ziehen wir uns dann zurück und bereiten uns auf das gemeinsame Abendessen mit den Bernhausers vor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Weg nach Hause machen wir noch einen kurzen Abstecher bei Berni Kaltenegger auf ein Schwätzchen.
Die Bernhausers sind auch einigermassen pünktlich zum Abendessen und gar nicht allzu spät, sinken wir dann satt und zufrieden mit dem Tag in unser Bettchen.
Morgen ist wunderbares Wetter und entsprechend ein Angriff auf den Pletzen lt. einer Alpenvereins-Internetroute angesagt.

 

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Regenbedingtes Kurzprogramm

Die Vorfreude auf den heutigen Tag war durchaus ein wenig merkbar, denn erstens gehts ans Wandern, dann davor auf ein sehr feines Frühstücksbuffet und den Wachter bekommen wir nach seinem Ruhetag auch wieder zu Gesicht.
Wie meist war die erste Nacht im fremden Bett bei 50 % der Familie Holland-Hermann ein wenig durchwachsen – aber wir sind bereit.
Obwohl beim Blick aus dem Fenster der Himmel über uns in der Früh blau ist, zeigt sich auch beim Blick in Richtung talauswärts eine veritable schwarze Wolkenbank.
Auch unser Hr. Wachter rät uns beim Frühstück von ausgedehnten Touren am heutigen Tag ab, sondern empfiehlt uns eher kleinere Brötchen zu backen – heisst kleine Rundtouren, wo man im Notfall auch bald wieder beim Ausgangspunkt ist.
Also gut, wir entscheiden uns in Richtung Seckau, da dort einerseits einige Rundwanderwege sind, aber auch 2 Touren auf den Tremmelberg zur Kalvarienkirche und weiter zum „Turm im Gebirge“.
Rauf sollten es ca. 4 km und runter ca. 8 km sein – also doch eine Wanderung.
Während der Fahrt nach Seckau pritschelt es noch nicht, es ist allerdings sehr, sehr grau.

 

Auch auf den ersten 1,5 km der Strecke ist es durchaus noch trocken, allerdings begleitet uns danach während fast der ganzen Wanderung ein leichtes Nieseln. Kaum, aber Gott sei Dank dann mitten im Wald, regnet es ein wenig. Ausgestattet wie wir sind beissen wir NATÜRLICH durch, und wandern einen wunderschönen Waldweg hinauf bis zur Kalvarienkirche (die eher ein Kapellchen ist). Von dort geht es flach dann noch 1/2 km weiter bis zum Turm im Gebirge. Von Oben hat man einen sehr feinen Blick auf Knittelfeld (glauben wir), der sicher durch eine Besteigung des Turms noch beeindruckender wäre – das sparen wir uns allerdings, und widmen uns lieber dem längeren Abstieg retour nach Seckau.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Motiviert waren wir vor allem auch durch 2 Cremeschnitten, die wir in der Früh in der Auslage der Seckauer Lebkuchen Bäckerei gesehen haben. Allerdings dachte sich das wohl auch ein anderer – wohl einheimisches Leckermäulchen – und wir zogen uns ohne Belohnung wieder aus Seckau zurück.
Auf dem Rückweg beschliessen wir noch die fällige Innenreinigung unseres Minis vorzunehmen, und erwerben beim Spar Markt noch ein paar Cheese Cakes, denn eine Belohnung muss wohl sein. Damit haben wir auch Kobenz kennengelernt, wobei die Gefahr besteht, dass der Eindruck nicht bleibend sein wird.
Doch durchaus zufrieden mit unserer Tagesleistung ziehen wir uns am Nachmittag in unser Zimmer zurück, schlafen ein wenig, lesen ein bisschen, ….. und warten auf den Abend mit leckerer Wachter Küche.
Zuviel versprochen war nichts – es war einfach herrlich mit Leberknödelsuppe, geschmortem Spargel, Gordon Bleu und geschmorter Schweinsschulter.
Morgen werden wir wohl gemeinsam mit den Bernhausers die nächste Attacke auf die Tagesspezialitäten reiten. Das allerdings nach Besteigung der Gaaler Höhe, da das Wetter immer noch etwas durchwachsen angesagt ist, und wir uns noch nicht oberhalb der Baumgrenze herumtreiben wollen – das kommt dann erst am Samstag.

Dem Steiner Poidl sei See

Und wieder ist es soweit und Zeit die Wandersaison in der Gaal zu beginnen. Diesmal haben wir uns ausführlich erkundigt ob kein Schnee mehr liegt und das Sommertörl auch schon offen ist – und es spricht dementsprechend dem Gaalien-Wanderauftakt nichts dagegen.
Problem Nummer 1, das zu lösen war, ist die Wahl des Gefährtes um in die Steiermark zu fahren. Mietwagen sind aufgrund der Coronakrise mittlerweile unverschämt teuer, und darum haben wir auf das Angebot von Andrea zurückgegriffen und sind mit ihrem schneidigen Mini Cooper mit entspannten 136 PS unterwegs; ein herrliches Cruising Auto und eine geile Kiste.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem die Abholung im 4. Bezirk gestern geklappt hat, und auch das Parkproblem mit Hilfe der DC Living Garage geklärt war, ging es heute so gegen 9:15 Uhr los.
Um nach Möglichkeit den Wiener Staus aus dem Weg zu gehen, wählen wir die Route über Stockerau, St. Pölten und nahe Scheibbs um unser Zwischenziel – den Leopoldsteiner See anzusteuern.

 

Ein kleiner netter See nahe am Fusse des Erzberges, den man in 4 km umrundet hat. Wir sind davon überzeugt, dass er traumhaft sein muss, wenn das Wetter passt.
Leider ist es ein wenig windig, darum können wir zwar den Anflug von Märchenwald am Ufer und das Grün des Sees geniessen, allerdings muss es bei Sonnenschein unglaublich sein dort herum zu wandern.
Nach einer kleinen Jause geht es dann aber weiter durch Eisenerz zu unserer Endstation – dem wohlbekannten Wachter vulgo Lasser im Gaalgraben.

Unwissend aber wohlweislich machen wir noch einen kleinen Stop beim Sparladen in Bischoffeld für frisches Gebäck, da wir ansonsten für ein gemütliches Nachtmahl auf der Terrasse ausgerüstet sind – und gut ist es, da unser geliebter Wachter ohnehin Ruhetag hat.
Wie bereits bekannt finden wir unseren Zimmerschlüssel an der Rezeption und da wir uns bei unserem 5. Besuch wohl schon auf dem Weg zum Stammgästestatus befinden, finden wir uns natürlich zurecht.
Da es allerdings erst gegen 15:30 Uhr ist, beschliessen wir noch ein wenig den Wald hinterm Haus zu erkunden und uns die Beine zu vertreten.
Auf der Schattenseite des Gaalgrabens ist es gar nicht so einfach einen Weg den Berg hinauf zu finden, denn so gut wie alle Forststrassen enden irgendwie als Sackgasse. Also sind wir 3 Mal rauf, den gleichen Weg wieder runter – und nochmals von Vorne gewandert. In Summe sind es aber auch nochmals 8 km geworden, und wir betrachten es wohl als Aufwärmtraining für morgen.


Nach einem feinen Frühstück, wo wir den Peter Wachter wohl zu sehen kriegen, haben wir uns den Pletzen mit einem Abstieg über den Grossen und Kleinen Ringkogel vorgenommen. Fix ist es allerdings erst, wenn wir in der Früh einen Blick aus dem Fenster wagen und die Wetterlage mal genauer unter die Lupe nehmen werden – angesagt hätten sie eigentlich nichts Trockenes, aber mal sehen.