Eine herrliche ruhige Nacht liegt hinter uns, obwohl wir gleich an der Eisenbahn wohnen. Heute folgen wir ausschliesslich der Empfehlung der äusserst netten Dame aus dem Visitor Center Lithgow. Nicki, ihr Name, ist von ihrer Gegend so begeistert gewesen und kennt sich auch wirklich aus, dass wir erst gar nicht selbst recherchiert haben, sondern ihren Vorschlägen folgen werden.
Es ist Sonntag, und dementsprechend ist doch um einiges mehr an Ausflugsverkehr los, als gewohnt.
Zuerst führt uns unser erster Weg durch Lithgow durch die Glow Worm Tunnel Road entlang bis zu besagtem Tunnel. Schon der Weg dorthin ist eigentlich eine Reise Wert. Gravel Road durch eine wunderschöne Landschaft, dem Tunnel näher kommend nur mehr einspurig so dass man doch manchmal die Daumen drücken muss, dass einem hoffentlich niemand entgegen kommt.
Dies gilt insbesondere für den ersten Eisenbahntunnel, der durch den Sandstein geschlagen ist: im Notfall endet das mit langwierigen Verhandlungen, wer von den beiden Entgegenkommenden jetzt tatsächlich rücklinks den Tunnel wieder verlassen muss um den Verkehr wieder zum Laufen zu bringen.
Aber wir haben Glück, denn sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt bleiben uns derartige diplomatische Verwicklungen erspart.
Nun aber zum Glühwürmchentunnel selbst: eine kurze Wanderung von ca. 1 km bringt uns zum schwarzen Loch. Der aufmerksame Leser, der Erkundungen einholt weiss, dass festes Schuhwerk, eine Taschenlampe und Trittsicherheit im Dunkeln durchaus hilfreich sind.
Der Tunnel ist ca. 400 Meter lang, und die einzige Möglichkeit wieder ans Ziel zu kommen ist: einmal durch den Tunnel durch, umdrehen und wieder durch den Tunnel raus.
In absoluter Dunkelheit, wenn man das Glück hat zufällig gerade ohne Pfadfindergruppe im Tunnel zu stehen, kann man nur sagen: JA, es gibt dort wirklich welche und der Tunnel heisst nicht umsonst Glow Worm Tunnel.
Als zweite und absolut grossartige Empfehlung steht dann eine Wanderung durch den Dry Canyon an. Unsere liebste Nicki hat uns genau beschrieben, wo die Wanderung beginnt, und wo man das Auto abstellen soll. Ansonsten hätten wir diese Wanderung nie alleine gefunden.
Zuerst schlägt man sich ein paar wenige Kilometer durch den Wald und durchs Holz, immer gesäumt von kleinen oder grösseren Pagoden (Steinformationen, die einfach wie Pagoden aussehen).
Extra hingewiesen wurden wir auf das Rockmonster, einer sehr grossen Pagode, die aussieht wie eine versteinerte Schildkröte. Weiter des Weges ist uns die Originalroute leider durch mehrere umgestürzte Bäume versperrt, aber da das wohl nicht erst seit gestern so ist, haben sich bereits andere Wanderer die Mühe gemacht eine Umleitung zu markieren, und mit ein klein wenig Kletterei passieren wir auch diese Passage.
Dann gehts in den ersten Canyon: schmal, dunkel, Licht von oben, labyrinthartig hat er sich vor unzähligen Jahren durch das Gestein gefressen. Gleichermassen faszinierend sind die vielen Farne, die sich auf , über und im Canyon befinden. Lt. Nicki soll man dann aber nicht aufgeben, denn es gibt noch Canyon 2, darum ist umdrehen nicht angesagt. Der zweite Canyon ist noch dazu etwas länger und ganz, ganz finster an manchen Stellen.
Aber keine der beiden Canyons bietet irgendeine grossartige Schwierigkeit und beide sind gut zu bewandern. Am Ende des Weges sollte man noch eine tolle Aussicht ins Wolgan Valley haben, aber leider ist der letzte Abschnitt es Weges dann nicht mehr begehbar.
Das ist uns aber egal, denn mit den Eindrücken der 2 Dry Canyons sind wir bestens bedient, und so kehren wir um um uns das Vergnügen am gleichen Weg retour gleich nochmals zu geben.
Zwei herrliche Ausflüge an einem Tag beschliessen wir nach dem Einkauf mit einem gemütlichen Nachmittag auf unserem Campground, denn morgen geht es schon wieder ab in die „Wildnis“.
Wir befinden uns dann zwar noch immer im Wollemi NP, aber doch ganz bestimmt wieder unter ganz anderen Voraussetzungen.