Carnarvon Gorge die Letzte

Für uns doch einigermassen ungewöhnlich ist schon, wenn ein Plan den wir über 3 Tage geschmiedet haben, auch wirklich an allen 3 Tagen durchgezogen wird. Nur zur Erinnnerung für Tag 1 Carnarvon Gorge war Gorge kennen lernen am Plan, für Tag 2 eine mehr oder weniger Monsterwanderung und am 3 Tag auf alten Pfaden auslaufen angesagt.
Darum haben wir uns heute den Boolimba Bluff Lookout vorgenommen, den wir schon vor 15 Jahren mal bestiegen haben. Doris ist nach wie vor sehr erstaunt, wie es Gerhard wohl damals geschafft hat, die Frau da raufzutreiben – aber Fetzen der Erinnerung lassen keinen Zweifel, das wir da schon mal oben waren.

 

Zuerst geht es gemütlich vom Visitor Center 1,5 km auf bekanntem Main Track bis zur Abzweigung zum Bluff. Unten steht schon, dass es sehr, sehr, sehr viele Stufen und Leitern sind, und dass man den Weg nur gehen soll, wenn man sich körperlich fit fühlt. Dieses Schild gab es damals auch schon.
Also geht es los, und es ist nicht gelogen; es sind unzählige Steinstufen und 4 Leitern die uns auf das Plateau des Boolimba Bluffs bringen. UND ja, es ist anstrengend durch den engen Durchlass im Sandstein da hinaufzusteigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oben angekommen bietet sich aber wieder einmal ein sagenhafter Ausblick, den man sich eben erarbeiten muss. Einerseits kann man gut ins Land hineinschauen, was sie hier Roof of Queensland nennen, und andererseits sieht man von oben auf das Visitor Center und die Picnic Area, eben 250 Meter oberhalb unseres Ausgangspunktes. Man kann auch gut den Eingang bzw. den Beginn der Gorge sehen und vor allem die riesige Dimension dieser Gorge und der Felsabbrüche.

Nach kurzer Rast widmen wir uns wieder dem Abstieg, um dann zu Hause gemütlich den Nachmittag zu verbringen. Diesmal machen es uns die Beuteltiere ganz eindeutig vor, wie man Mittags im Schatten die Zeit verbringt.
Wir haben hier fast alles bewandert, was zu bewandern war – und vor allem wir haben auh alles das gesehen, was uns vor 15 Jahren verborgen geblieben ist.
Aber jetzt ist es Zeit nach neuen Abenteuern zu suchen – und wir sind uns ganz sicher, das die auch schon auf uns warten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Bekannter Weg, neues Staunen

So wirklich viel ist heute bezüglich Reisetätigkeit nicht passiert. Unsere heutige Strecke bezieht sich gerade auf 12 km vom Breeze Campground zum Visitor Center der Carnarvon Gorge – so wie gestern.
Unser Wanderplan stand ja auch eigentlich gestern schon fest, aber doch noch in Abhängigkeit unseres heutigen Allgemeinzustandes.


Man kann aber sagen, wir sind gut ausgeschlafen, obwohl Gerhards und anscheinend auch Doris Unterlagsmatte Luft verloren haben.

Darum greifen wir auf Plan A zurück und wollen die Cathedral Cove in der Carnarvon Gorge erwandern. Lt. Plan werden wohl an die 20 km heute auf unsere Wanderhaxn warten.
Die erste Stecke kennen wir auf dem Main Track schon von gestern, aber ab The Art Gallery betreten wir Neuland.

Es ist auch eindeutig, dass die meisten Besucher der Gorge genau bis maximal zur Gallery wandern, denn ab dort wird der Weg enger und ist auch nicht mehr so gepflegt wie die ersten 6 km.

Man wandert mehr durch hüfthohes Gras und auch darüber, und oft weiss man nicht vor lauter Grün wo man eigentlich hinsteigt. Dementsprechend ist auch die Anzahl der dort lebenden, herumhüpfenden und fliegenden Insekten unverhältnismässig höher als noch auf der Autobahn davor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch wir schlagen uns tapfer durch. Neben den bereits 6 bekannten Flussquerungen sollen heute noch weitere 8 dazu kommen – das heisst also in Summe 28.
Selbstverständlich erwähnen wir hier an dieser Stelle gerne, dass wir keine nassen Füsse oder Schuhe bekommen haben, sonder grazil alles ausbalanciert wurde.

Die Gorge wird je weiter wir vorstossen auch immer enger und an beiden Seiten ragen x-Meter hohe Felsformationen empor. Immer am Fusse bewachsen mit riesigen Farn- und Palmbäumen.
Nach 10 km sind wir dann endlich am Ziel: die Cathedral Cove – wieder sehr schön gepflegt, mit ein paar Rastbankerl. Die Formation selbst is unbeschreiblich gross und mächtig.

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist sogar sehr schwer, sie fototechnisch überhaupt zu erfassen. Wieder zieren Felsmalereien diesen für Aboriginals heiligen Ort – und diesmal waren keine Deppen dort, die sich verewigt haben, das war ihnen wohl anscheinend zu weit.

Der Einsamkeit der Wanderung genüge zu tun: wir sind auf den gesamten weiteren 8 km heute niemand begegnet.
Erst auf dem Rückweg auf der Höhe des Amphietheaters begegnen wir den ersten Nachbarn vom Campingplatz.
Ja, es hatte heute bis zu 34 Grad und es waren 20 km – aber da die Wanderung grösstenteils im Schatten war, kommt es uns nicht so besonders überforderend vor.

 

 

In jedem Fall, ausreichend war es – die Eindrücke wie meist überwältigend von der Gewalt der Natur und was sie aus Wasser und Wind schaffen kann.
Zwei Tage Carnarvon Gorge bescherten uns bisher 40 km Wandern und bleibende Eindrücke, darum werden wir auch wenn wir morgen noch hier sind ein wenig kürzer treten und uns noch 1 – 3 kleinere Ziele vornehmen, bevor wir uns am Samstag in einem langen Schlag in Richtung Küste nach Airlie Beach durchkämpfen.

 

 

 

 

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15 Jahre später

Also von gestern gibt es dann doch nicht mehr so viel zu berichten. In der Früh noch nach einem Kurzbesuch unserer gefiederten roten Freunde zum Frühstück, brechen wir zeitig vom Breeze Cania Gorge Campground in Richtung Carnarvon Gorge auf. Die Strecke von 420 km teilen wir uns ganz gerecht in 4 Etappen auf. Ein kurzer Stop noch in Biloela beim Woolworth und zum Tanken, Bakery sowieso und dann geht es Richtung SW.

 

Wir fahren nur durch verschlafene Dörfer durch, wo man sich echt wundert was die Leute denn dort so den ganzen lieben langen Tag machen, aber das soll nicht unser Problem sein. Egal ob Monto, Rillestone oder wie sie alle heissen, los ist nirgend wo etwas.

Die Fahrt ist sehr kurzweilig trotz der Länge und am frühen Nachmittag parken wir uns beim Breeze Carnarvon Gorge Holiday Park ein. Wegen Überfüllung braucht sich der Campground nicht beschweren, denn es ist nur ein Loop offen, und wir können uns unseren Campground sogar aussuchen, keine 100 Meter von dem Platz von 2008 entfernt unser Zelt aufstellen.
Mit ungefähren Informationen über die Gorge werden wir auch versorgt, und das ist gerade gut genug um die Planung für die kommenden 3 Tage zu machen.


Bewusst ist uns durchaus, dass wir aufgrund der Tagestemperaturen unsere Hikes relativ zeitig in der Früh starten müssen und ausreichend zu Trinken mithaben müssen.
Darum geht es heute gegen 8 Uhr in Richtung Visitor Center der Gorge los. Der Main Track der Gorge, der bis in den Talschluss führt beginnt genau hinterm Haus und startet mal mit einer Creek Durchquerung.

Diese „abenteuerllichen“ Flussdurchquerungen werden uns noch 13 Mal auf dem Weg begleiten, aber wir werden alle mit Bravur und ohne nasse Füsse bezwingen.

 

 

Wie auch von den Rangern empfohlen, nehmen wir uns zuerst den am weitest entfernten Punkt zuerst vor. The Art Gallary ist eine Felsformation – eigentlich ein Vorsprung, in welcher sich zu damaliger Zeit die Aboriginals verewigt haben. Inkl. Beschreibungen sieht man unzählige Felsmalereien, deren Bedeutung erst durchs Einlesen etwas anschaulicher werden. Ein magischer Ort, obwohl wie meist irgendwelche Idioten auch gemeint haben sich in Stein zu meiseln – Deppen gibt es leider überall.

Von dort weg, geht es an der anderen Seite des Main Track in Wards Canyon. Eigentlich beim Einstieg ein unauffälliger Abstecher zu einem kleinen Wasserfall, aber dahinter öffnet bzw. verengt sich ein enger Canyon mit Palmbäumen und Farnen. Ein bissl modrig, feucht, dunken aber irgendwie auch schaurig schön ist dieser Abstecher das wert was wir uns versprochen haben.

 

In Summe merkt man ganz deutlich, dass wir uns immer weiter nach Norden begaben. Es wir immer tropischer von der Vegetation und entsprechend auch immer grüner. Trotz des beklagten Wassermangels führt der Creek Wasser, was auch in Summe in der doch relativ breiten Gorge zur entsprechenden Luftfeuchtigkeit führt. Es hat gegen mittags schon seine 30 Grad, und wir schwitzen wie die S…. .

 

Der dritte der angepeilten Ziele heutge heisst Amphitheatre. Dort hin gelangt man nur über eine Leiterkonstruktion und durch einen engen Schlund. Im Inneren des Amphietheaters befindet sich ein quasi Talschluss, das heisst ein grossere Bereich der durch endlos hohe Sandsteinmauern eingekesselt ist. Echo gibt es natürlich auch, und da wir ganz alleine dort sind (zumindest für kurze Zeit) muss man das auch gleich mal anständig ausprobieren. Gejodelt wurde nicht, aber sonst war schon mal ein bissl Schabernak dabei.
Mit diesem Besuch haben wir dann aber auch die heutige Wanderung nach gut 14 km abgeschlossen, und sind gegen Mittags froh wieder retour beim Auto und auf unserem Campground zu sein.

 

Den Nachmittag brauchen wir dann schon zur Entspannung, denn Länge des Trails, die Hitze, die Luftfeuchtigkeit und trotz unserer guten Kondition auch die körperliche Anstrengung tun das ihre um ein Päuschen zu rechtfertigen.
Zwei Tage haben wir noch in dieser wunderbaren Gorge Landschaft, und vorgenommen haben wir uns für morgen die Cathedral Gave zu erkunden, die sich im Talschluss der Carnarvon Gorge befindet.
Also auf ein neues: noch ein wenig zeitiger aufbrechen wie heute, das es an die 20 km werden werden, viel trinken, ein bissl was zum Essen einpacken, mindestens 12 mal den Creek überwinden und staunen – so ist der Plan für morgen.

 

 

 

 

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Doch noch eine schöne Gorge

Heute ist also unser erster ganzer und aber auch letzter Tag im Cania Gorge National Park und wir haben uns gleich 2 Wanderungen vorgenommen. Man will ja schliesslich alles sehen, was so in einem Tag möglich ist.
Darum brechen wir gegen 8:00 Uhr schon zum Fern Tree Pool und Giants Chair Lookout Trail auf. Immerhin 5,2 km lang und moderat eingestuft, aber zum Aufwärmen wohl gerade richtig.
Der Trailhead ist 7 km von unserem Campground entfernt, und der Parkplatz ist leer. Zuerst schulden wir das noch der Uhrzeit, allerdings kommen wir rasch drauf, dass dieser Trail wohl unter dem Titel „wir bewegen uns eben“ fällt.

 

Es ist ausgetrockneter Regenwald ohne besondere Stimmung, der Fern Tree Pool besteht aus Brackwasser mit einem Fern Tree und der Giants Chair lässt sich nur mit viel Fantasie erahnen. Solche Wanderungen müssen eben auch mal sein.
Unverdrossen steigen wir ins Auto und fahren 1 Kilometer weiter zur Cania George Picnic Area, wo unsere nächsten Trails starten sollen.
Hier haben wir gleich mal die Auswahl zwischen 6 verschiedenen Wegen, wobei wir uns für den Dripping Rock und The Overhang entscheiden.

 

 

 

 

 

 

 

Generell hätten wir die Entscheidung treffen sollen, gleich bei der Picnic Area anzufangen, denn dieser Trail, der auch nicht besonders lange ist, entspricht dem was man sich unter einer Gorge Wanderung vorstellt.
Nach einem kurzen Stück im Wald geht es natürliche Stufen rauf und runter zuerst mal zum Dripping Rock.

 

 

Dieser ist eine weit überhängende Felsformation an der wir entlang laufen. Immer wieder finden sich aus dem Sandstein ausgeschwämmte und durch Wind ausgehöhlte Felsvorsprünge in einem wunderschönen gelb/orange.
Weiter geht es dann tiefer hinein in die Gorge zum Overhang. Dort finden wir auch wieder diverse Felsüberhänge und kleine Höhlen am Three Moon Creek. Obwohl der Creek anscheinend schon sehr lange kein Wasser mehr gesehen hat, was die Wanderung selbst ein wenig leichter macht für allfällige Durchquerungen, gibt die Gorge selbst eine sehr beeindruckende Stimmung hab.

 

 

 

 

 

 

Dieser Trail hält nun absolut das was man sich unter einer Gorgewanderung so vorstellt, und so sind wir auch nicht mehr unzufrieden mit dem heutigen Wandertag, denn die Eindrücke des zweiten Weges haben gehalten was wir uns versprochen haben.
Am Rückweg schauen wir auch noch kurz beim Cania Dam Lake vorbei, der wiederum auch keinen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen wird.

 

Doch zufrieden sind wir dann gegen mittags wieder retour auf unserem Campground, und damit bleibt uns genug Zeit den erst kürzlich gefassten Plan für die nächste Woche wieder umzuwerfen, den Expedition Nationalpark ersatzlos zu streichen und dafür 4 Tage in der Carnarvon Gorge als nächstes zu verbringen.
Herrlich ist, dass wir diesmal darauf verzichten längerfristige Buchungen zu machen, sondern wirklich spontan von einem Tag auf den anderen entscheiden können, was auf der Liste bleibt und was hinten runterfällt.
Daher morgen mal auf in die Carnarvon Gorge, die uns wieder absolut andere Eindrücke liefern wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Vögel

Na dann fangen wir mal noch mit gestern am Abend an. Wir sitzen da so nach der Chorizo-Würstel Grillerei und lassen den Tag ausklingen.
Ausklingen in dem Zusammenhang heisst, sich in den Campingstuhl setzen, den Blick nach oben werfen und ein steifes Genick bekommen, denn der Sternenhimmel über dem Bunya Mountain Nationalpark ist einfach atemberaubend.
Da man ja weiss, dass uns beiden das Stillsitzen aber gar nicht so leicht fällt, beschliessen wir dann doch noch kurzfristig unsere Eindrücke auf Foto bannen zu wollen. Schnell ist das Stativ bei der Hand, beide Kameras sind auf Langzeitbelichtung umgestellt, wir haben uns hinterm Auto postiert weil dort weniger Fremdlicht ist, und schon wird wieder losgeballert.

 

Mit diesen Eindrücken lässt es sich dann ganz beruhigt unter die Decke schlüpfen und den Schlaf des Gerechten schlafen.
Heute sind wir aus unerfindlichen Gründen dann aber schon gegen 6:00 Uhr morgens putzemunter. Vielleicht liegt es daran, dass wir eine lange Strecke vor uns haben, oder einfach rundum ausgeschlafen sind. Egal, es gehört ohnehin noch das Schlafzimmer abgebaut, alles verstaut, ein wenig gefrühstückt, sich von den Beuteltieren auf der Wiese verabschiedet, und dann gegen 8:00 Uhr brechen wir auf.

Die Fahrt durch den Bunya Forst gehen wir noch ganz vorsichtig an,, denn des morgens sind die Kangaroos gerne mal unterwegs ohne sich an die Strassenverkehrsordnung zu halten.
Die fast 400 km verlaufen dann ziemlich ereignislos. Wir bleiben noch auf einen kurzen Einkaufsstop und zum Tanken in Kingaroy stehen, und fahren dann durch ausschliesslich verschlafene Orte/Dörfer, wie z.B. Monto oder Moonford in den Cania Gorge Nationalpark.
Um genauer zu sein werden wir die nächten beiden Nächte am Breeze Caravanpark Cania Gorge verbringen.

 

 

Sehr erfreulich ist, dass der Park riesengross und sehr, sehr leer ist. Wir haben keine Nachbarn die uns beschnarchen, beschwätzen oder beleuchten und die Campground Beleuchtung wird wohl auch mit dem Aufrollen der Gehsteige ausgeschalten.

Da sich der Campground doch ziemlich in der Einöde befindet, haben sich die Betreiber darum doch einiges an Programm einfallen lassen. Es gäbe z.B. ein gemeinsames BBQ morgen, oder einen Pizza-Tag oder einen Fish&Chips Abend, ….. .

Leider all das nicht zu den richtigen Wochentagen. Was es allerdings jeden Tag gibt ist die Raubtierfütterung des lokalen Federviehs um 17:00 Uhr.
Ein lokaler Ranger taucht dann mit Vogelfutter auf und füttert die unzähligen Kakadus und alle anderen Papageien. Gerne darf man dabei auch mitspielen und bekommt eine Doppelhand voll Futter um dann quasi als lebende Futterschüssel bei der Fütterung dabei zu sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein wenig entrisch ist es schon immer angeflogen zu werden. Die Kakadus sollte man nicht dazu lassen, denn sie könnten einen verletzen, aber alle anderen Vogelviecher sind auf Doris Hand und Arm gerne willkommen.
Also gegen Abend noch eine nette kleine Abwechslung, bevor wir uns doch ermattet von der langen Reise heute bald zurückziehen werden um morgen die Carnia Gorge mal zu erforschen.

 

 

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