Nach einer für die erste Nacht, sehr guten Nacht sind wir ja gleich wieder voller Tatendrang. Und es kann einem wirklich nichts besseres passieren als ein wunderbares Frühstück, serviert mit Rührei, frischem Gebäck, Käse und Schinken nach Wahl und einem frischen Obstsalat, wo die Bananen doch tatsächlich wie richtige Bananen schmecken.
Um ca. 9 Uhr geht es dann aber los in Richtung Rabacal; jetzt stellt sich natürlich die Frage: warum so zeitig, aber alle Reiseführer lassen wissen, das das was wir heute vorhaben zu DER begehrtesten Wanderroute auf Madeira gehört – und sie sollten Recht behalten.
Unsere Anfahrt lässt sich leider nicht näher beschreiben, wir vermuten zwar dass wir nach Durchquerung von 3 Tunnels über Arco da Calheta in die Berge gefahren sind, aber unsere Karte und unser Navy könnten da auch noch die eine oder andere kleine Abweichung voneinander haben. Dazu kommt noch, dass Hauptstrassen als solches nicht so einfach zu erkennen sind, einmal breit ausgebaut in 2 Spuren, aber dann nach 500 Metern wieder 1,5 spurig, zugeparkt und so eng, dass man kaum durchpasst.
Aber egal, wir haben es gut bis zum Parkplatz beim Rabacal Wandereinstieg geschafft – und der Zeit geschuldet war noch nicht so besonders viel los. Auch das Wetter lies sich um diese Zeit noch ein wenig bitten, aber es ist warm und bewölkt und oben auf 1.250 Metern Seehöhe über der Baumgrenze auch noch etwas windig.
Von unserem Startpunkt aus haben wir heute 2 Ziele: Die Casata do Risco und 25 Fontes (25 Quellen und der Ursprung von sehr vielen Levadas).
Zum Einstieg soll auch noch erwähnt werden, dass wir uns derzeit auf dem höchsten Punkt unserer Wanderung befinden – drum geht es von nun an bergab. Über ca. 2 km Asphalt geht es hinunter zur Casa do Rabacal und von dort weg geht es jetzt dann richtig in den Märchenwald.
Wir entschliessen uns zuerst die 25 Fontes zu erwandern – ein traumhafter, teil sehr schmaler Pfad entlang der Levadas durch einen teil sehr verknöcherten Baumbestand, aber wunderschön.
Nicht ganz so wunderschön sind die vielen, vielen, vielen Treppen – insbesondere in der Gewissheit, dass man diese auch auf gleichem Weg nochmals hinauf muss. Aber die Wanderung an den Levadas entlang entschädigt dafür ausgiebig.
Bei den 25 Quellen und dem entsprechenden Wasserfall mit natürlichem Auffangbecken drängen sich die Wanderer leider zum ersten Mal zusammen, aber für den meist begangenen Wanderweg ist es durchaus noch akzeptabel. Am Weg retour gratulieren wir uns allerdings das wir so zeitig aufgebrochen waren.
Auf dem Weg retour und einigen sehr schmalen Wegpassagen mit Gegenverkehr schaffen wir es dann wieder hinauf zur Abzweigung zum Risco Wasserfall.
Dieser Weg ist nur mehr gerade nach hintem in einem anderen Tal und dementsprechend auch gut begangen.
Die Kaskaden des Wasserfalles sind bei Gegenlicht nicht so gut auszumachen, aber zu erkennen und vor allem auch die Wassernebel an den Wasserfall-Seiten machen wirklich Laune.
Damit geht es nun wieder bergauf – ca. 3 km – hinauf bis zu unserem Auto und dem Parkplatz, der mittlerweile knacke voll ist; inklusive Linienbus und diverser Shuttles.
Rundum zufrieden beschliessen wir bei einem kleinen Päuschen wandertechnisch für heute abzuschliessen, denn schliesslich und endlich wartet zu Hause im Hotel auch noch ein herrlicher Infinity Pool auf uns.
Wie auch bei der Anfahrt lässt sich die Rückreise auch nicht genauer nachvollziehen. Faktum ist, dass wir über die Paul da Serra und danach über eine nagelneue Strasse hinunter auf die richtige Seite der Insel zum Hotel zurück gefahren sind.
Gleich Pool wollten wir dann aber doch auch nicht gleich und so verschafften wir uns noch einen kleinen Überblick über Ponta do Sol. Der kleine Überblick ergibt sich allerdings nicht daraus, dass wir nicht mehr wollten, sondern einfach daraus dass Ponta do Sol so klein – aber durchaus herzig – ist.
Dann wars aber mal genug für den heutigen Tag und wir haben uns noch guten Gewissens nach einer Runde Schwimmen auf 2 leckeren Liegebetten breit gemacht – und nicht nur einen rundum zufriedenen Eindruck vermittelt, wir sind einfach auch rundum glücklich.
Ein feines Abendessen steht uns noch bevor – nochmals im Hotel – und dann schauen wir mal was die morgige Erkundung des Fanal so bringt !
Resümee des Tages: Strom-Auto (Hyundai Ioniq EV) fahren ist einfach und macht Spaß, man braucht mit Ausnahme steiler Talfahrten nur das Gas-Pedal. Fuß weg vom Pedal und das Auto steht sogleich. Der Spruch, wer bremst verliert, verliert hier an Bedeutung. Mit dem Strom-Auto fahren wird zum richtigen Cruisen aber ohne rauchenden Räder und dröhnenden Motor. Eine Herausforderung müssen wir aber noch meistern, ohne Bedienungsanleitung (gibt es nicht), das Auto wieder einmal Aufladen.