Warum einfach, wenn es auch umständlich geht

Nach leckeren Kaspessknödelsüppchen und Fleischleibchen fielen wir sehr, sehr bald ins Bett um auch wirklich für den heutigen Tag gerüstet zu sein. Leider war es in der Früh beim Blick aus dem Fenster doch wie befürchtet dann sehr nass, und darum kommt unser genialer Plan B zum tragen: nach dem Frühstück steigen wir in den Bus nach Dienten (Schizentrum) wo wir uns dann mit dem nächsten Bus bis nach Maria Alm bringen lassen. Lt. Vorhersage soll es nämlich in Maria Alm wesentlich trockener sein, was sich bewahrheitet, und wir können die 2. Etappe des Königsweges dann von hier aus beginnen, bis Dienten wandern und dann wieder mit dem Bus nach Maria Alm fahren.


Wenn man es sich einigermassen einteilt, kommt man in der gesamten Gegend mit dem Wanderbusangebot zu jedem gewünschten Ausgangs- und auch Endpunkt einer Wanderung – also muss man an dieser Stelle wirklich auch mal „Hut ab“ vor der Organisation des Hochkönig Tourismus sagen.

 

 


Aber, retour zu unserem heutigen Tag: in Maria Alm verlassen wir unseren Bus beim Billa und der Mountain-Bike Reparatur-Säule, gehen eine kurze Wegstrecke ins Ortszentrum, wo uns gleich hinter der Kirche unser erster knackiger Aufstieg über eine Schipiste auf den Natrun zur Tom Almhütte führt. Wenn hier knackig erwähnt ist, heisst das wirklich knackig, denn auf nicht mal 2 km legen wir. schon mal 390 Höhenmeter zurück. Faulpelze nehmen für den gleichen Weg die Natrun Bahn.

 

 

 

 

Von dort weg führt es uns mässig bergauf weiter zum Prinzenberg und zum Prinzensee. Obwohl dieser angelegt ist, und auch das Wetter wohl trocken aber sehr durchwachsen ist, liegt er doch grossartig auf einem kleinen Hochplateau.

 

 

 

 

 

 

 

Danach führt uns unser Weg vorerst wieder hinunter, zuerst zur Lufenalm (einem extrem grauslichen Schiki-Miki Neubau) und danach hinunter nach Hinterthal zur Ortsmitte und Kirche. Jetzt haben wir bereits 9 km und nur 570 Höhenmeter hinter uns und noch dazu das Wissen, dass diese Etappe lt. Beschreibung mit 1.250 Höhenmetern aufwarten wird – also mal knapp die Hälfte der Höhenmeter aber weit mehr als die Hälfte der Strecke. Dementsprechend muss da noch irgendeine Grauslichkeit auf uns lauern.

Lange müssen wir nicht suchen, denn gleich an der Kirche Hinterthal geht es gleich mal gar nicht moderat in Richtung Pichlalm. Auf diesem Weg liegt nämlich der Höhenmeter-Hund begraben. Angeschrieben mit einer Wanderzeit von 2 h umrundet man den Filzenkogel,an der Mußbachalm vorbei, um dann an der Hinterseite am Fusse der Schattwand, der Lausköpfe und des Bockkars zur Pichlalm zu kommen. Ja, und der Aufstieg kanns wirklich, keine kurzen Strecken zum entspannen, nur wirklich knackig nach oben, ein paar Senken, sehr feucht und teilweise gatschig – aber wir schaffen es in bisschen mehr als 1,5 Stunden. UND den Almdudler und das Speckbrot haben wir uns auf der Pichlalm mehr als verdient.

 


Aber die Pause dauert wie immer bei uns nicht allzu lange, noch schnell pieseln im Kuhstall und dann pressierts schon ein bissl, denn wir haben beschlossen nicht bis Dienten hinunter zu wandern, sondern den uns wohl bekannten Bus bereits am Filzen Sattel zu entern. Dafür mussten wir allerdings die bereits ein wenig geschundenen Füsse in die Hand nehmen um noch rechtzeitig den Bus zu erwischen. Haben wir es geschafft – aber freilich.
Aber so was von stolz reiten wir dann wieder beim Billa in Maria Alm ein, versorgen uns noch mit Kleinigkeiten und begeben uns zum Hörlgut, wo wir jetzt 2 Nächte bleiben werden. Als keines Hopala wurde unser Gepäck nicht nach Maria Alm sondern retour nach Mühlbach geschickt, aber auch das Problem war dann innerhalb einer Stunde gelöst, und wir sind wieder komplett.


Am späteren Nachmittag geht es dann noch eine kleine Runde durch Maria Alm um die Atmosphäre aufzunehmen, und vor allem in der Nachmittagssonne Teile des Hochkönig-Gebirgsstockes zu bewundern. Anzunehmenderweise handelt es sich um das Breithorn, den Sommerstein, Schönegg, Messingköpfe bis Selbhorn – genau wissen wir es nicht, aber es sieht gigantisch aus.
So jetzt dann nach einer wanderertauglichen Abendessensportion zurück im Hörlgut, gilt es nur mehr abschliessend zu beraten was wir morgen an unserem freien Tag anstellen werden – wahrscheinlich werden wir wohl ein bisschen wandern gehen.

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