Beim Aufstehen stellen wir schon fest, dass wir eigentlich ausgezeichnet in Form sind – es zwickt nix, die Haxen fühlen sich gut an und auch das Wetter ist grossartig.
Darum besteigen wir nach einem ausgiebigen Frühstück gemeinsam mit dem Chef des Hotels Post Ebensee seinen e-Flitzer und lassen uns zum Gasthof Kreh – unserem Ausgangspunkt heute – bringen.
Die ersten 3 km bis zum Vorderen Langbathsee sind flach und die Natur erwacht um kurz vor 9 erst jetzt sehr langsam.
Also durch den Wald eröffnet sich plötzlich zuerst das Spiegelbild des Waldes im Vorderen Langbathsee.
Nur die Bilder können beschreiben, wie grossartig dieser See vor dem Hintergrund des Höllengebirges mit glasklaren Wasser liegt. Fast niemand ausser uns stört diesen atemberaubenden Anblick. Nur eine Entenfamilie ist vom Dargebotenem unbeeindruckt und kümmert sich um ihr Frühstück.
Nachdem wir uns nach wirklich ausreichend Schauen losreissen müssen, stellen wir doch fest, dass es heute eher der Seen als der Berge Tag ist, denn der nächste Stop wartet beim Hinteren Langbathsee.
Dieser liegt im Talschluss, noch einsamer und auch ein wenig kleiner, aber von den Spiegelungen mindestens genauso beeindruckend wie der grosse Bruder.
Nach der bereits zweiten Pause nach nur 6 km treibt es uns dann aber wirklich weiter bergauf, wo wir den Sattel zwischen Hohen Lueg und dem Hinteren Spielberg überqueren.
Bis hier hin wandern wir ausschliesslich auf Forstwegen und durch den Wald, was im Gegensatz zum Vortag mit sehr viel Asphalt eine willkommene Abwechslung ist- und das wird auch die gesamte Wanderung so bleiben.
Froher Erwartung den höchsten Punkt der Wanderung überschritten zu haben, zieht es uns als nächsten Fixpunkt zum Taferlklaussee. Dieser ist zwar ein netter Teich, kann allerdings mit dem bisher Gesehenen nicht so ganz mithalten. Egal, zu einer kleinen Pause lud er allemal ein.
Da wir mittlerweile schon gut die Hälfte unserer heutigen Etappe absolviert hatten, konnten wir uns um die weitere „Umrundung“ des Höllengebirges widmen.
Ab dem Taferlklaussee geht es vorerst mal eine Skipiste hinauf bis zur Hochleckenalm auf dem Valerieweg. Dieser Weg durch teils Jungwald immer am Fusse es Höllengebirges entlang begleitet uns jetzt dann fast bis Weissenbach am Attersee.
Jetzt sind wir wirklich auf einem Waldwegerl gelandet – ausreichend Wurzelwerk, über Stock und Stein, grösstenteils sehr schmal, und vor allem Links der Berg und Rechts die Schlucht.
Volle Konzentration war auf dem ganzen Valerieweg angesagt, da es noch dazu teilweise sehr gatschig ist, aber wir kämpfen uns nahezu ohne Höhenunterschied bis zur Aubodenhütte durch. An dieser Hütte geht es dann in Richtung Weissenbach, und nicht Steinbach unserem originalen Etappenziel. Diese Entscheidung ist notwendig, da unser heutiger Schlafplatz im Hotel Post in Weissenbach am Attersee. Damit verlassen wir auch den Valerieweg und biegen in den Nikoloweg ein, der uns am Mahdlgupf Klettersteig vorbei, dann nach 21 km beim Hotel Post in Weissenbach ankommen lässt.
Noch ein schnelles Wort zu Weissenbach: es ist windig, denn immerhin ist man am Attersee, es gibt weder eine Tankstelle, einen Einkaufsladen oder sonstige offene Geschäfte, und die einzige Möglichkeit etwas zum Abendessen zu kriegen ist die hoteleigene Pizzeria. Die Pizza war übrigens ausgezeichnet.
Morgen wird es mal am 3. Tag etwas gemütlicher (angeblich), denn die Route von Weissenbach nach St. Wolfgang ist als blau gekennzeichnet, und sollte nur 16 km lang sein; für den Moment können wir nur mehr sagen: a guats Nächtle – wir haben es uns verdient.