Begonnen hat alles mit der Reiseplanung, da war eine Heirat noch nicht im Gespräch. Nach einer „Beschlussfassung“ (kein Antrag mit allem drum und dran) im Dezember, ging es zuerst mal los sich durch den österreichischen Behördendschungel mit Ehefähigkeitszeugnis und den entsprechenden Formularen für alles mögliche zu kümmern. Ausserdem musste ein Justice of Peace, eine Lokation und ein Fotograf gefunden werden die alle zur Reiseroute passen.
Die Entscheidung fiel auf das Harbour View Inn in der Nähe von Digby (Nova Scotia) – die justice war nach einigen Recherchen in Debby Kandell auch gefunden. Das Harbout View Inn hat mit einem 100 Jahre alten Weidenbaum gepunktet (den wir nicht als solches erkannt haben), und unser Häuschen (Nr. 11). Mit Hilfe von Darell (dem Hotelbesitzer und schliesslich unserem einzigen Gast im Hawaihemd) wurde auch Michael Carty gefunden, unser Fotograf. Debby stellte die Trauzeugen zur Verfügung (ihre Nichten), und die Trauung sollte am 9. September 2011 um 11:00 Uhr stattfinden. Nach Anreise einen Tag davor wurden noch schnell Blumen und Friseur organisiert, da wir das Outfit bis dorthin aus Wien mitbrachten und hüteten.
Die Hochzeit fand daraufhin in sehr kleinem Kreis statt, wobei Debby es geschafft hat und mit Small Talk die Nervosität bisschen zu nehmen. Die „Bechwörungsformel“ hatten wir vorab per e-mail bekommen, aber natürlich alles vergessen. Michael kam ca. 1 Stunde vor der Trauung, und verschwand mit unseren Ringen, tauchte aber kurz vor der Zeremonie wieder auf. Die Nichten unterschrieben brav, da es sich allerdings um deren Mittagspause handelte ging dann doch alles sehr schnell.
Da sassen wir nun nach den ca. 45 Minuten auf die wir uns 9 Monate vorbereitet haben auf der kleinen Terrasse und begannen zu realisieren, dass wir es wirklich getan hatten. Ein beidseitiges „Yes I will“ besiegelte schlussendlich das Unvermeidliche.
Einen Tag später ging es weiter, und wir beendeten diese Kanadareise als verheirates Paar.
Nach der Ankunft zu Hause ging es natürlich mit unseren Behörden weiter, …. Anerkenntnis, Doppelname, notarielle Beglaubigung – und schliesslich waren wir dann auch ein offizielles Ehepaar überall und auch in good old Austria.
Da wir die Familien nicht ganz ausschliessen wollten (konnten), gab es dann noch einige Zeit später ein Fest für alle, um sie nach den teilweise langen Gesichtern, dass sie nicht dabeisein durften, entschädigte.