2019 – Australien — Melbourne

05.02.2019 Melbourne I:

Es ist schon was anderes, wenn man in der Früh aus dem Zelt steigt, und bekannte Grossstadtluft atmend, und nicht Qualm von irgendwelchen Bush Fires. Mit dem Frieden lauschiger Campgrounds hat der Discovery Park Melbourne natürlich auch nichts zu tun, aber immerhin sind wir doch in einer Grossstadt, die einmal Hauptstadt Australiens war und auch hätte bleiben wollen.
Also machten wir uns in der Früh wieder auf einen Städtetrip auf, diesmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln – namentlich Bus Nr. 220 von Barybrook nach Melbourne City.
Als erstes am Programm standen die Queen Victoria Markets. Diese bestehen aus offenen Markthallen, in welchen sich nach irgendwie geordneten Gesichtspunkten Ramschbereiche an Gemüse-, Eier-, Obst-, Schuh-, Souvenir-, Fisch- und Fleischstände reihen. Die Auswahl ist wie erwartet riesengross und scheint sowohl von Einheimischen und Touristen gerne besucht zu sein.

Ein wenig unkoordiniert, da wir nur die Kopie eines ungefähren Zentrumsplanes hatten ging es dann weiter in die vermeintliche Altstadt. Ausserdem hatten wir eine Zusatzmission: Kartenmaterial für Süd- und Westaustralien zu finden, und einen Fitness-Tracker.

Runter ging es einmal die Queen Street, dann quer über die Bourke Street, wieder hinauf die Elisabeth Street, dann hinein in eine Mall um den Robinson Bookstore zu finden. Irgendwann beschlossen wir dann, mangels nur Teilerfolg den Shopping Trip für heute zu beenden, und uns aufs Sight Seeing zu konzentrieren.

 

Darum ging es durch China Town und den Parlaments Garden zur St. Patrick Church, wieder einmal mit wunderbaren Holzdecken, und einer Grösse die auf einem Foto fast nicht unterzubringen ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Parlament war leider eingerüstet, aber das passiert uns bei alten Gebäuden nicht das erste mal.
Darum ging es lustig weiter in Richtung Federation Square. Auf dem Weg machten wir noch eine kurze Einkehr in der Baptist Church um uns dann in Richtung Bahnhof zu bewegen.

Kurz vor dem Bahnhof befindet sich die St. Pauls Cathedral, wo wir uns als offizielle Fotographen betätigt haben (also nur einer von uns). Denn mit dem Erwerb eines Zettels, den man sich mit Tixo an die Brust heftet im Gegenwert von AUD 5,— erwirbt man die Erlaubnis in der Kirche auch fotografieren zu dürfen.
Aufnahmen mit Kamera und/oder Stativ würden AUD 10,— kosten. Gut, die Cathedral war es wert.
Danach ging es noch den Bahnhof entlang, der von aussen wunderschön ist, aber von innen mangels Ticket leider nicht zu besichtigen war. Allerdings nachdem war wir um die Ecke schauen konnten, haben wir auch nichts verpasst.


Obwohl wir eigentlich die Free Tram 35 für einmal Rundherum nehmen wollten, standen wir nachdem wir die Flinders Street entlanggelaufen sind, schon wieder an der Kreuzung zur Queen Street, wo uns unser wohlbekannter Bus 220 auch wieder retour in die Vorstadt brachte.

Für morgen steht ein etwas koordinierteres Programm auf dem Plan, denn zumindest wissen wir jetzt was wir noch nicht gesehen haben, und die City selbst ist relativ überschaubar – wobei wie gesagt nach oben hin oft nicht sichtbar, wegen der üppigen Begrünung der Hauptverkehrsstrassen.

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06.02.2019 Melbourne II:

Da wir es nicht auf uns sitzen lassen konnten so planlos durch die Gegend zu laufen, gab es gestern abends noch ein Pau Wau inklusive Reiseführer um herauszufinden, was wir denn noch nicht gesehen hatten, aber unbedingt noch für einen umfassenden Überblick über Melbourne einplanen müssen.

Darum ging es bei schönem Wetter und einer Regenwahrscheinlichkeit von 50 % für den späten Nachmittag wieder mit dem Bus in Richtung City.
Diesmal spuckte uns dieser in der Queen Street aus, um unsere Shopping Mission heute abzuschliessen, die wir gestern begonnen hatten. Bei RACV (ergo OeAMTC auf australisch) wurden wir schliesslich bezüglich Strassenkarten für Süd- und Westaustralien fündig – Mission abgeschlossen, und nun konnten wir uns unserem wahren Ziel widmen, nämlich sich wie richtige Touristen zu benehmen.

Darum führte uns unser erster richtige Weg durch die Hochhausschluchten, diesmal im Sonnenschein mit grossartigen spiegelnden Fassaden, über den Yarra River zum River Quay und dort zum Eureka Tower.
Laut eigenen Beschreibungen handelt es sich bei diesem Büroturm mit Aussichtsstockwerk (Skydeck) im 88 Stock auf 297 Meter um die höchste Aussichtsplattform der südlichen Hämisphere. Wäre sie das auch nicht, wäre uns das auch egal, denn bei diesem Wetter war die Aussicht einfach umwerfend.
Von den Docks über die City bis hin zu den Stadien konnte man alles bei sehr guter Sicht betrachten, und auch die Nase an die Fensterscheiben drücken, wenn man sich traut. Wir zogen es vor hier in luftiger Höhe unseren höchsten Muffin der Reise zu verspeisen und dabei den Blick hinunter zu geniessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir dann in nicht einmal 30 Sekunden wieder unten waren, führte uns unser Weg zurück und wieder vorbei am Bahnhof und der St. Pauls in die Hosier Lane, die bekannteste Graffitis Gasse in Melbourne. Dort konnte man nicht nur wunderbare Kunstwerke bestaunen, sondern auch Sprayern bei der Arbeit zuzusehen, denn diese Gasse verändert sich permanent und wird immer wieder überarbeitet.

 

 

 

 

 

 

Von dort führte uns unser Spaziergang weiter zur Town Hall bis auf die Höhe Lownsdale Street, wo sich Melbourne Central befindet.
Diese Einkaufsmall zeichnet sich dadurch aus, dass mittendrinnen ein Haus aus dem Jahre 1932 einfach stehen gelassen und mit dem Einkaufszentrum umbaut wurde. In einer Glaspyramide steht diese ursprüngliche Kugelfabrik als Bestandteil des Centers mit eigenen Geschäften mitten drinnen.

Weiter ging es auf unserem Weg in die State Library of Victoria. Dieses alte Gebäude war wieder einmal eingerüstet, also erwarteten wir uns auch vom Inneren nicht wirklich besonders viel. Da sollten wir doch eine ziemlich grosse Überraschung erleben. Einerseits ist die Bibliothek als solches im Vollbetrieb, und andererseits ist ein riesiger in ursprünglichem Zustand erhaltener Lesesaal in der Kuppel des Gebäudes „versteckt“. Toll renoviert und grossartig erhalten, dient er auch heute noch seinem ursprünglichen Zweck. Darum hiess es auch sich leise zu benehmen um dieses Bauwerk auch richtig bestaunen zu können.

Nun waren wir doch schon ein wenig lange unterwegs, aber immer noch nicht fertig, weil noch ein Abstecher im Melbourne Goal auf dem Programm stand. Diesmal nahmen wir Abstand in den Insassenverzeichnissen zu stöbern, aber da nicht davon auszugehen ist, dass hier auch wieder die Holländer „heimisch“ waren, war es auch nicht weiter schlimm.
Nach kurzer Rast im Carlton Gardens schauten wir auch noch beim Royal Exhibition Building und im Melbourne Museum vorbei. Leider was das Exhibition Building zu und man konnte nur hineinsehen, aber es war auch völlig leer geräumt, und man konnte von aussen einen riesigen alten Saal inklusive Kuppeldach bestaunen – schön wäre es gewesen da ganz allein einmal drin zu stehen, war aber leider nicht.
Abschliessend beschlossen wir noch eine Runde mit der free City Tram zu machen, um einfach nur abzuchecken, ob wir auch wirklich alles von Melbourne abgegrast hatten.

 

Also ging es einmal um die City und hinaus ins neue Docklands Viertel, das generalstabsmässig geplant scheint. Alles zwar ganz neu, und die Architektur sicher beeindruckend, und trotzdem ziemlich steril.
Nun konnten wir wirklich ein Hackerl machen, und uns mit unserem Bus wieder zu unserem Discovery Park zurück bewegen. Gemacht getan, und nun ereilte uns auch der versprochene Wolkenbruch, der gleich mal wieder ein paar Stunden andauert.
Es ist aber insofern egal, da unsere Stadtlust jetzt befriedigt ist, und wir froh sind morgen wieder weiterzuziehen. Als nächstes grosses Ziel steht die Great Ocean Road auf dem Plan, auf die wir uns schon sehr, sehr freuen – also los gehts.

 

 

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