Der Plan war 4 Tage, 3 Nächte, komplett selbstversorgend irgendwo oberhalb des Labyrinth Canyons mit einem Kanu ausgesetzt zu werden, und am Endpunkt wieder abgeholt und nach Moab zurückgebracht zu werden. So weit so gut !
Nach der letzten Nacht davor ein einem Motel, da alle Campgrounds im Umfeld wegen des Memorial Days ausgebucht waren, mit der letzten Benutzung der Laundry und der entsprechenden Geldwäsche, ging es früh morgens los. Wir hatten alles zusammenrichtet, gut geschlichtet, klein gehalten in unterschiedlichen Boxen und fuhren mit Gepäck und Kanu ca. 2,5 Stunden flussaufwärts, um dort unsere Reise zu beginnen. Der Ausflug sollte auf dem Green River durch den Labyrinth Canyon geplant sein.
Die Beladung des Kanus funktionierte gut, wir wurden auch noch wegen unsers kleinen Gepäcks gelobt, und auf ging es auf den Fluss. Wir waren so gut wie alleine, und der Green River tat die Arbeit für uns. Wir liessen uns grösstenteils durch den sehr verwundenen beeindruckenden Canyon treiben, mit entsprechenden Korrekturmassnahmen. Die Suche nach geeigneten Schlafplätzen gestaltete sich einigermassen schwierig, da wir komplett im Nirgendwo waren, aber in einem kleinen Zufluss und einer Sandbank gelang es uns sehr gut. Zelt aufgebaut, das Campingklo ebenfalls aufgestellt, und zufrieden mit dem bisherigen Tag, ging es daran das Abendessen vorzubereiten. UND dann kam es: in der Beratung, was wir wohl zu unserem Steak dazu kredenzen werden, kam nur ein Satz „Die weisse Box“ !!!!. Diese berühmte enthielt ALLE Lebensmittel ausser jene in der Kühlbox. Also Kanu, Fluss, Einsamkeit, …. und nix zu Essen. Nach dem ersten Gefühls- und Wutausbruch sassen wir zusammen und arbeiteten am Plan B.
Dieser Plan B besagte dann, 3 Tage im Canyon, nur 2 Nächte und versuchen am Ziel jemand zu finden, der uns aus dem Canyon raus bringt. Der Green River um diese Jahreszeit war einigermassen hoch, und dementsprechend schnell, damit sollte die Reise in 2 1/2 Tagen kein Problem sein. Allerdings sassen wir buchstäblich auf dem Trockenen. Wir hatten nur mehr für den 2. Tag gefrorenen Fisch und Orangensaft zum Frühstück. Stellt man sich vor wie am vorabend gegrillter Fisch zum Frühstück schmeckt, kann man sich vorstellen, dass Fastenzeit ausgerufen war.
In jedem Fall haben wir es sehr leicht innerhalb von 2 1/2 Tagen geschafft und dann noch mit einigem Glück jemand gefunden, der Gerhard Richtung Moab mitnahm, der dann wieder jemand organisierte, der den Rest der Besatzung inkl. Kanu und spärliche Ausrüstung wieder retour nach Moab brachte.