14.11. – 15.11.2018 Anreise und 1. Tag:
Heute ist es also soweit gewesen: Tagwache um 5:00 am, noch ein kleines Frühstück und eine kurze Kontrolle (ca. zum 100. mal), und danach das Licht abgedreht, die Türe verriegelt, und um 6:30 mit dem Taxi zum Flughafen. Wider Erwarten, hat das Check in am Vortag bis Auckland, sowie die Gepäcksaufgabe bis Auckland gut funktioniert, obwohl doch ein gutes Maß an Vorbehalten bei der Erwähnung der AUA vorhanden ist.
Die Flugroute führte uns über München, mit einer Umsteigezeitt von ca 90 Minuten über Singapur nach Auckland. Die Security in Wien stellte sich trotz all unseres Equipments inkl. der Tromphosespritzen nur mässig kompliziert an, da die Spiegelreflex von Doris anscheinend andere Eigenschaften als jene von Gerhard aufweist, und dementsprechend einem Spezialröntgen unterzogen werden musste.
München lief sehr gut, und sobald man sich dann erstmalig in seinem Premium Economie Platz eingerichtet hat, ist die Welt erstmal in Ordnung. Grossartig viel Beinfreiheit, 3 Menues zur Auswahl, 273 Kinofilme, ein Routen-tracking und seit ewig langer Zeit auch wieder einmal Flugzeugsocken versüßen etwas die Tatsache, dass der Weg nach Singapur doch 11 Stunden ist. Also genehmigten wir uns nach dem Frühstück eine kleine Schlafpille und verpennten so zumindest mal einige Stunden der langen Sitzreise.
In Singapur ankommen, mussten wir dann nur einen „Spaziergang““ von Ankunftsgate A14 auf B10 unternehmen, was ungefähr innerhalb des Flughafens einer Gehzeit von 30 Minuten entspricht. Macht aber nichts, denn man sollte sich ohnehin ein bisschen bewegen.
Noch immer einigermassen in der Zeit ging es dann vom besagten Gate B10 nun zur Abwechslung mit einer Boing weiter in die Nacht hinein nach Auckland. Unsere verzweifelten Versuche diese Etappe nicht einzuschlafen, schlugen irgendwie Fehl, wobei wir auf der anderen Seite festhalten müssen, dass Schlaf das einzig probate Mittel waren um nicht eines Klimaanlagen-Erfrierungstodes zu erliegen, da sich die Singapore Air anscheinend überlegt hat ihre Passagiere tiefgefroren in Neuseeland abzuliefern.
Aber auch das haben wir überstanden, und nach ordnungsgemässem Ausfüllen des Einreiseformulares, nach Erhalt eines 3 Monatsvisums bei der Einwanderungsbehörde und eine Standardbefragung beim Zoll wurden wir dann noch kurzerhand zu Schalter 1 weitergeleitet – zur Biosicherheitskontrolle.
Hier nehmen es die Neuseeländer sehr, sehr genau, und es hat aufgrund der Unkoordiniertheit der Abwicklung auch noch eine gute Stunde gedauert, bis unser Zelt dann zur Inspektion abgegeben worden ist. Nicht zu erwähnen ist wohl, dass wir zwischenzeitlich doch etwas übernächtig waren, und Mitternacht Neuseeland-Zeit schon weit überschritten war.
Auf jeden Fall bekamen wir unser Zeit nach eingehender Inspektion, ob wir nicht irgendwelche Pollen oder Samen illegal mitführen, wieder (natürlich zerlegt, und nicht wieder eingepackt). Mittlerweile was es allerdings kurz vor 2 Uhr morgens.
Wer nun glaubt, dass wir schon fertig waren, hat aber weit gefehlt. Nun ging es noch daran am Flughafen eine Vodafon SIM Karte mit entsprechendem Datenvolumen zu organisieren (gut allein betrachtet, war der Besuch bei Vodafon ziemlich schnell abgelaufenn), den gelben Bus zum Hotel zu finden, einzuchecken, und nach nun endlich 31 Stunden on the road erschöpft aber mittlerweile wieder vermeintlich putzmunter unsere Zimmertür im Kiwi-Hotel Auckland Airport aufzusperren.
Einschlafen – na sicher nicht: also musste wieder Dr. Mosers Wunderpille ran, und so gegen 7:30 Ortszeit waren wir trotzdem wieder munter. Ausgeschlafen nicht, aber etwas munter eben.
Den ersten Tag in Auckland, kann man als den „Tag der verzweifelten Suche nach einem Bankkonto“ bezeichnen. Bezüglich Geldreserven im Ausland bunkern, sind wir auf Australien gut vorbereitet, da man einiges schon vorab in Kratochwjle erledigen kann. Für Neuseeland schaut es allerdings ein wenig anders aus, da man aus dem Ausland kein Konto anlegen kann und schon gar kein Geld drauf überweisen kann.
Also, dem folgend was Gerhard schon vor 24 Jahre einmal gemacht hat, nimmt man einen Sack voll Bargeld, geht in Neuseeland auf die nächste grössere Bank, eröffnet ein Konto, bekommt eine Karte und gut ist. Man kann dann alles mit seinem Konto machen wie zu Hause.
Wäre da nicht das neue Geldwäschegesetz der Neuseeländer. Wir pilgern also zuerst mal kurz Kiwi-Bank zu Fuß, da man sich doch bewegen sollte – im Merenga Town-Center. Dort erhalten wir die erste Absage, weil die Kiwi-Bank nur für Leute mit Arbeitsvisum ein Konto eröffnen. Wir denken uns zu diesem Zeitpunkt noch nichts dabei, da die Kiwi-Bank als Postbank vielleicht andere Bestimmungen hat. Wir gehen also weiter zur Westpac, und wie man sich denken kann, machen die das auch nicht.
Macht ja nichts; wir gehen zurück ins Hotel, erkundigen uns wie man am besten Down Town kommt, und fahren ins Zentrum von Auckland mit dem Bus. Besser gesagt, gehen wir einmal 4 Stationen um nicht auf die Linie 313 zu warten, die nur alle 30 Minuten fährt, und steigen dann in die Linie 309 zum City Center um.
Die Queenstreet – die Auckländer Kärntnerstrasse – hat ja immerhin Banken genug. Wir betreten also frohen Mutes die ANZ, wo wir einen Terminvorschlag für ein Beratungsgespräch für den 27. November bekommen hätten. Nun wurde die Anzahl der Möglichkeiten schon relativ dünn. Nächster Abstecher einen Haus weiter war die BNZ: wie man sich denken kann mit gleichem Ergebnis.
Zu guter Letzt enterten wir die ASB, wo wir sehr lange und ausführlich mit einem sehr zuvorkommenden jungen Mann diskutierten, was allerdings am Ergebnis nichts ändern sollte: KEIN Konto.
Geldwäsche hin oder her, wechselten wir dann unseren ersten Stapel Bargeld in neuseeländische Dollar und werden wohl den Rest der Zeit sehr argwöhnisch betrachtet als Barzahler durch die Lande reisen.
Nichts desto Trotz haben wir auch einen ersten Eindruck von Auckland eingesaugt. Es ist eine sehr junge, sehr lebhafte und aufgeweckte Stadt mit extrem viel Bautätigkeiten. Allerdings werden wir uns Auckland ganz bewusst erst am Ende unseres Aufenthaltes für 2 Tage widmen. Darum war es heute erst mal ein erster Eindruck. Außerdem weihnachtet es schon sehr, nur der Punsch fehlt.
So, und nun ein wenig gezeichnet vom Jet Leg, freuen wir uns schon sehr auf das Kennenlernen von Stan, unserem Camper Van morgen früh bei Britz. Es geht raus aus der Stadt, weg von den Leuten, rein ins Vergnügen und für ein paar Tage einmal nur blöd schaun und ankommen.
…. keep you informed …… dran bleiben
Nachdem uns ja gestern leicht die Wehmut geplagt hat, dass sich die Neuseeland-Etappe dramatisch ihrem Ende neigt, blieb heute keine Zeit mehr zu jammern. Aufgeregt wie man in einer letzten Nacht wie immer nicht richtig schlafen kann, waren wir um 6:00 Uhr morgens hellwach, und haben nach einem vorbereiteten Frühstück die letzten Handgriffe getan um uns reisefertig und abfahrbereit zu machen.
Der Campground öffnete seine Tore um 7:30 und um 7:31 bogen wir in die Hot Water Beach Road ein, um uns auf den Weg zu Britz zu machen.
Ein letztes Mal warfen wir einen Blick auf die Coromandel Strände und fuhren über Thames und ein paar noch zu überwindende Bergstrassen in Richtung Auckland. Diese letzte Etappe war Gott sei Dank nicht so besonders weit – nämlich nur ca. 170 km und ein wenig mehr als 2 berechnete Stunden – und was wesentlich war, wir fuhren absolut in die richtige Richtung. Die Autoschlange in Richtung Meer und Coromandel war doch einigermassen merkbar, und da auch das Wochenende nahte und Neuseeländer die Tendenz haben aus der Stadt zu flüchten, staute es in die andere Richtung ganz gewaltig.
Wir waren allerdings nach einer ruhigen und stressfreien Landpartie so gegen 10:00 Uhr beim Britz beim Car Return. Es wurde noch die Dieselsteuer abgerechnet, die sich bei gefahrenen 5.600 km mit NZD 380,— zu Buche schlug, und schon waren wir unseren fahrbaren Untersatz endgültig los.
Wir gratulierten uns noch ein letztes Mal, dass wir Mitte November losgefahren sind, denn der Stau bei der Autoübergabe war heute entsprechend wesentlich grösser – kein Wunder, da Britz, Maui und Mighty am gleichen Standort übergeben.
Ein uns gerufenes Taxi brachte uns dann um den charmanten Preis von NZD 35,— zum Pullman Auckland, und wir konnten auch gleich mit unserem neuen indischen Freund (Taxifahrer names Sal) den Shuttle am Samstag zum Flughafen klar machen.
Wir hatten im Hotel auch noch Glück, und unser Zimmer war bereits bezugsfertig, obwohl es erst 11:00 Uhr vormittags war, und so konnten wir mal kurzfristig alles fallen lassen, und unsere mehr oder weniger sorgfältig gepackten Habseligkeiten wieder auseinander sortieren.
Da es allerdings unser Eigen ist, unsere Füsse nicht extrem lang still halten zu können, organisierten wir uns kurzerhand bei der Rezeption gleich mal einen Stadtplan, und schon ging es los in Richtung Queen-Street (5 min von uns entfernt, und die Kärntnerstrasse Aucklands).
Da das Wetter gnadenlos grossartig ist, liessen wir uns hinreissen auf den Skytower hinaufzufahren – ca. 186 m über den Dächern und dem Hafen von Auckland, mit einem drehenden Restaurant und Aussichtplattform.
Gemeinerweise sind im Aussichtsbereich, Plexiglasscheiben in den Boden eingearbeitet, also man kann nicht nur geradeausschauen, sondern auch zwischen seinen eigenen Füssen hindurch nach unten (wenn man sich traut).
Die ganz Durchgeknallten kaufen sich unten nicht nur ein Ticket zum Rauf- und Runterfahren, nein: sie fahren rauf und springen runter. Nicht umsonst ist das Bungee Jumpen in Neuseeland erfunden worden.
Durch Auckland selbst war es ein gemütlicher Spaziergang, mit einiger aber weniger alter Bausubstanz, aber mit der Tatsache dass alte Gemäuer nicht abgerissen sondern einfach umbaut werden. Das ergibt in jedem Fall eine spannende Mischung aus alt und neu, abgesehen davon, dass man den Eindruck hat, dass ohnehin hier an jeder Ecke gebaut wird.
Nach einer doch langwierigen aber am Ende erfolgsgekrönten Suche nach einer neuseeländischen Postfiliale ging es über den Waterloo Quadrant wieder zurück, wo wir uns dann fertig machen um den Abend in einem (empfohlenen) indischen Restaurant zu beschliessen. Ausschlafen und Morgen die restlichen Geheimnisse von Auckland zu erkunden, ist die Devise: z.B. Den Fish Market und das Auckland Museum (eventuell aber eher weniger mit unserer letzten Mauri Performance in diesem Jahr).
28.12.2018 Städteurlaub wie er sein soll:
Wenn es schon mal damit beginnt, sich nicht selbst um das Frühstück zu kümmern, kann der Tag ja nicht ganz so schlecht werden. Noch dazu hat das Pullman durchaus ein Einsehen mit den Frühaufstehern, da es ab 6:00 morgens Frühstück gibt. Nach einmal kräftig Zuschlagen, ging es dann auch gleich bei herrlichem Wetter los in Richtung unseres ersten Tagespunktes.
Wir gingen vorbei am Stadion, wo ab 31.12. ein ATP Tennisturnier zur Vorbereitung auf die Australien Open stattfindet, und gelangten durch den Auckland Domain Park hinauf auf den Museums Hügel. Da wir allerdings zu früh dran waren, und auch noch zusätzlich zwei Wintergärten entdeckten, mussten wir dort natürlich zuerst einmal reinschauen. Ganz toll gemacht, mit einem kleinen Innenhof und Teich und unzähligen exotischen Pflanzen hat dann der Tag schon mal gut angefangen.
Um 10:00 Uhr öffneten dann die Türen des Auckland Museums, das für seine Maori Ausstellung sehr bekannt ist. Man kann nur sagen: absolut zu Recht.
Das ganze verfügbare Erdgeschoss ist voll (aber nicht überladen) mit Schnitzereien, einem Versammlungshaus, Booten, Statuen diverser Art, Waffen, Steinen und Werkzeugen.
Das Obergeschoss wurde auch noch kurz in Augenschein genommen, wo die neuseeländische Fauna und Flora bearbeitet wird.
Danach ging es in einer Schleife durch Parnell (Auckland Bezirk) hinunter in Richtung Hafen und Quay. Auf dem Weg entdeckten wir wie meistens noch ein paar bemerkenswerte Kirchen: die erwähnenswerteste ist wohl die Holy Trinity Church gewesen, die architektonisch genial einen alten Kirchenbau mit neuester Glas-Architektur verbindet. Daneben auch noch eine alte, komplett aus Holz gebaute Zweite.
Am Hafen angelangt, haben wir dann auch noch eine unserem Hotel nächstliegende Postfiliale gefunden, wo wir dann am späten Nachmittag unser Souvenir-Paket abgegeben haben.
Wieder zurück im Hotel wurde jetzt final verpackt, alles nochmals extra klein zusammengefaltet und -gedrückt, damit wir für morgen auch tatsächlich nichts mehr zu tun haben. Unser Abholer (Sal) sollte um 5:30 Uhr vor der Tür stehen, und viel Denken in der Früh muss ja auch nicht sein.
Den Abend wollten wir dann NOCH einen Spaziergang in Richtung North Wharf zum Fish Market machen, wo angeblich morgens und vormittags Fishsauktionen stattfinden, und wo sich im Umfeld auch viele Lokale angesiedelt haben. Der Spaziergang dorthin am und durch den Yachthafen (immer noch bei strahlendem Wetter) zeigte wieder einmal, dass es Dinge gibt die man sich nie leisten können wird. Andererseits lagen auch die Sport-Segelboote des letzten America Cups vor Ort (den ja Neuseeland wie man weiss gewonnen hat) vor Anker.
Obwohl uns die Portionsgrösse im Fish Market Restaurant nicht gross beeindruckt haben, tat es die Qualität und die Zubereitung umso mehr.
Nach einem abschliessenden Schlenker durch Down-Town und die Queen-Street sind wir dann letztendlich im Hotel und im Zimmer gelandet, wo wir nun auch bereit sind, endgültig Adieu zu sagen – denn unser nächstes Ziel wartet schon ungeduldig auf uns: SYDNEY und AUSTRALIEN.