2018 – Neuseeland — Waitomo, New Plymouth, Wellington

21.11.2018 Von Paihia nach Waitomo:

Nach unserer ersten gemeinsamen Nacht im Wohnmobil, das durchaus auch Abenteuercharakter hatte, stand heute ein Fahrtag auf dem Programm.
Im Wohnmobil zu Übernachten hat durchaus seine Vorteile: man ist in jedem Fall vor Sturm und Regen geschützt, man kann aus dem Bett direkt den Kühlschrank aufmachen und sich bedienen, man kann relativ schnell Frühstück im Bett geniessen ….
Es hat allerdings auch einige Nachteile: das Bett für 2 ist nur 1,80 x 1;20 gross, wenn man etwas schief geparkt hat könnte man nach vorne rausrutschen, wenn man an den Seitenwänden ankommt ist es sehr kalt, wenn der Heizlüfter streikt ist es ohnehin superkalt (dafür kann das Bett aber nichts), …. – ABER man hat es auf jeden Fall lustig.

Also ging es nach einem kleinen Frühstück um 7:00 Uhr morgens auf die Reise. Etappe 1: Auckland Britz zum Heizlüfter besorgen. Das ging eigentlich sehr schnell, fast wie beim drive-through; wir haben den kaputten quasi beim Fenster rausgereicht, jemand hat uns einen fabriksneuen in die Hand gedrückt, und schon ging es weiter in Richtung Süden.

Auf dem Weg haben wir noch Bekanntschaft mit Bernd Meiländer gemacht: die Autobahnpolizei sperrt wohl ungern eine Autobahn, um aber den Verkehr vor einer Unfallstelle zu verlangsamen, fährt einfach ein Polizeiauto in Schlagenlinien auf der 3 spurigen Autobahn vor Dir her (so als ob es die Reifen aufwärmen wollte), und nach Passieren der Unfallstelle gibt es die Strecke wieder frei, und Bernd Meiländer fährt wieder in die Box.

Ansonsten war der Tag relativ ereignislos, ausser dass es nach wie vor regnet (was so nicht bestellt wurde), aber wir haben ja noch einige Wochen Zeit ums das zu korregieren. Ausserdem mit dem Besuch der 3 Höhlen morgen (Waitomo Glowworm, Aranui und Ruakuri) sind wir ohnehin morgen fast ausschliesslich unter Tag.

Also bis bald

 

22.11.2018 Waitomo:

Der Tag hat heute wieder einiges zu bieten. Jetzt wo wir uns mittlerweile ganz gut mit dem Indoor-Schlafen auskennen, haben wir einer wunderbaren Nacht in Erwartung eines aufregenden Tages verbracht (Heizlüfter !!!). Dann ging es in der Früh gleich mal mit dem Dreh eines Geburtstags-Videos für die kleine Schwester los, und um 8:15 brachen wir in Richtung erste Tropfsteinhöhle auf.

Davor hatten wir allerdings noch das Vergnügen, Spatzen beim Balzen zuzusehen. So etwas war uns auch neu, wie die Spatzen-Männer sich Scheingefechte liefern, ziemlich komisch durch die Gegend tanzen und man hat das Gefühl, dass sie vor lauter Liebestaumel relativ leicht die Orientierung verlieren.

 

 

Die Ruakuri Höhle stand als erster am Programm: die Tour dauert ca. 2 Stunden und führt bis ca 60 Meter unter Tag über die Teufelsspirale, einer sehr gewagten Abstiegs- und Aufstiegsarchitektur ins Nichts hinunter. Unten angekommen geht man durch unzählige Hallen und Nischen, wo Stalaktiten und Stalakmiten sehr, sehr langsam vor sich hin wachsen, und unzählige schwer beschreibbare Formationen bilden. Unser Führer Jim, ein wirklich wissender Mensch, war leider etwas kiwimässig geschwätzig, aber es war natürlich dementsprechend sehr informativ (insbesondere die Bedeutung der Höhle für die Maori und die ewigen Streitigkeiten wem die Höhle gehört, wer sie benutzen kann, wo die geheiligten Bereiche sind, …..). Nicht zu vergessen ist natürlich der erste Eindruck von unzähligsten Glühwürmchen in der Höhle und die Geschichte, die Ernährungsweise und das kurze Leben dieser Fliegen.

 

 

 

 

 

 

 

Die nächste Verabredung hatten wir dann um 11:30 wo es nach einem kurzen Bushwalk in die Aranui Cave ging. Diese ist eine wunderschöne und Gott sei Dank sehr vernachlässigte Höhle, da sich dort keine Glühwürmchen befinden, und aus diesem Grund waren wir nur eine Gruppe von 5 Besuchern und der Guide, der sich dankenswerterweise mit seinen Wortspenden sehr zurückhielt. Viel brauchte er nicht zu sagen, diese Höhle wirkt für sich selbst.

Nach einer kurzen Mittagspause marschierten wir dann von unserem Campground zur Waitomo Glowworm Cave – DER Glühwürmchenhöhle. Obwohl diese Besichtigung eine absolute Massenabfertigung ist, versuchen die Guides doch einiges an Wissen zu transportieren. Nach dem Abstieg und der ersten Sichtung von Abertausenden von Glühwürmchen, geht es mit dem Boot den fast strömungslosen Waitomo River hindurch durch die tatsächlichen Glühwürmchen Höhlen.

Jeder hat eine andere Beschreibung dieses an der Decke befindlichen Schauspieles: Gerhard würde sie als Milchstrasse beschreiben, Doris befand sich in einem finsteren Wald im Unterholz wo von oben der Vollmond draufschien. Absolut super spektakulär die kleinen Dinger.

Allerdings muss man doch noch einige korregierende Worte zum Thema Glühwürmchen anbringen: erstens mal zeigen sie Dir den Arsch der eben leuchtet, zweitens wenn sie fertig verwandelt sind, sind es einfach nur Fliegen, drittens sind sie Kanibalen und haben auch sonst noch einige negative Eigenschaften – ABER die Tour durch die Waitomo Glowworm Cave war einfach nur grossartig (leider ohne Photos, da dies nicht erlaubt ist).

Morgen geht es dann wieder mal weiter – diesmal ans Meer zum verschmäten Vulkan Mt. Edmont – bis bald

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23.11.2018 Fahrt nach New Plymouth:

Nachdem wir wieder eine Nacht im Mobil verbracht haben, da wir zeitig aufbrechen wollten, und es immer noch sehr, sehr feucht und kalt war, ging es bereits so gegen 7:00 in Richtung New Plymouth los. Die Strecke an sich sollte nicht besonders lange sein – nur um die 200 km – sie hatte es aber in sich.
Es war grossartig zu fahren und der Ausblick auf grüne Berghügel ähnlich wie bei uns Hochalmen wo die Morgennebel noch im Tal liegen, bis hin zum ersten Blick aufs Meer am State Highway Nr. 3. Unterwegs machten wir noch einen kurzen Fotostop bei den Three Sisters, drei Felsen, die malerisch vor einer Bucht im Meer stehen.

 

 

Ab der Hälfte war schon der Mt. Taranaki (schneebedeckt) zu sehen, was in Summe ein skuriles Bild ergibt, wenn man bei strahlendem Sonnenschein an der Küste zur Tasman See entlangfährt, und im Landesinneren einen schneebedeckten Vulkan sieht. Nach der Maori-Geschichte ist dieser Mt. Egmont ein verschmäter Liebhaber, da ursprünglich 3 Vulkane auf der Nordinsel zusammenstanden, aber das eine Vulkan-Fräulein sich für den Tarangiri Vulkan entschieden hat, und der Egmont hat sich gramgebäugt in Richtung Küste verabschiedet, und trägt seither zumindest immer Wolken um sein Haupt und ist meistens auch noch beschneit – armer Kerl.

Anzusteuern war das Mt. Egmont North Visitor Center, aber wie man bereits vermuten kann, war es wieder einmal nicht dort wo es Google und TomTom erwarteten. Diesmal hat uns kein Maori Ranger aus der Patsche geholfen, sondern einfach ein Strassenschild das das Visitor Center 7 km weiter am Berg ankündigte. So war es dann auch, und wir haben der dort mässig motivierten Rangerin eine Empfehlung für eine 4 – 5 Stunden Wanderung für den nächsten Tag abgerungen. Ausserdem soll es regnen, aber für einen Durchschnitts-Kiwi nicht wirklich viel (was immer das auch heissen mag).
Auf dem Weg nach draussen, hat uns dann ein Touristenpärchen angesprochhen, und uns deren Wanderinfos überlassen – Touristen sind halt einfach nett zueinander.

Die nächste Etappe lässt sich mit unserer verzweifelten Suche nach einem Fischgeschäft umschreiben. UND wird haben es gefunden: schon wieder etwas ausserhalb von New Plymouth in einem Industrieviertel, wo eigentlich nur Speditionen und Grosshändler angesiedelt sind. Egmont Seafood ist auch einer davon, hat aber einen kleinen Laden wo Frischfisch und Meeresfrüchte verkauft werden. Dort geht es zu wie in einem Taubenschlag, in Minutenrythmus bleiben die Wissenden stehen, und versorgen sich mit allem Frischen was Egmont zu bieten hat.
Eine gorssartige und wunderbare Auswahl an Fischfilets wurde von uns eingekauft, wobei wir nicht wissen welche Fische das eigentlich sind – aber egal. Besonders haben es uns aber die geräucherten Muscheln angetan (garlic, sweet-chili und habanero mariniert). Nachdem wir nach einer Kostprobe mal gleich mit 4 Packerl Muschel zugeschlagen hatten sind losgefahren, um nach 100 Metern einen u-turn zu machen, um nochmals 2 Packungen einzukaufen. Wir hatten es sehr lustig, die Verkäuferinnen auch, und wir haben uns mit einem „see you tomorrow“ verabschiedet.

Dann ging es nach einem kurzen Einkauf aber zu unserem Campground diesmal im Norden von New Plymouth – wieder einem Top 10. Nach Erledigung der Hausfrauentätigkeiten, wie sortieren und Wäsche waschen, gab es dann gegen späterem Nachmittag noch einen Strandspaziergang. Dunkler Lava-Sandstrand und elends lange hätten wir wandern können, wir nutzten aber den kurzen Abstecher einfach nur um ein paar Spuren im Sand zu hinterlassen, und den Frischegrad des Meeres zu testen. Wieder mit einem Ausblick auf den sich immer wieder in Wolken versteckenden Mt. Taranaki, den wir ja morgen teilweise bewandern werden.

 

 

 

 

 

 

 

Eine super runde Sache her heutige Tag: eine grossartige Fahrt, ein sehr erfolgreicher Einkauf, ein gegrillter Fisch am Abend – und das Alles zur Abwechslung bei 22 Grad und strahlendem Sonnenschein.

 

 

 

Sonst noch Wünsche – KEINE !

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24.11.2018 New Plymouth:

Man sollte denken, wenn der Morgen bereits mit einem Regenbogen beginnt, kann ja war nichts mehr schiefgehen. Es war zwar nichts schief, dafür aber durchgehend nass.


Nach einem ausgedehnten Rührei-Frühstück haben wir den Vormittag damit verbracht das Wetter zu beobachten. Das erste vermeintliche Regenfenster nutzten wir dafür unser Häuschen abzubauen, und beim BBQ Bereich beschützt zum Trocknen aufzuhängen.
Da wir uns permanent gegenseitig überzeugt haben, dass eine Wanderung auf denn Mt. Egmont heute zu gefährlich gewesen wäre, da wir das Terrain nicht kennen und den Berg auch nicht, haben wir mittlerweile unseren Frieden damit gemacht. Ausserdem konnten wir ihn ja gestern in vollem Ausmass geniessen.

Aber nur rumstinken geht auch nicht, und da es zwar permanent nieselt, aber nicht weiter stark regnet, haben wir uns die Wanderschuhe angezogen, und uns in Richtung Beach aufgemacht. Auf dem Beach Walk sind wir nach New Plymouth bei Flut hinein maschiert. Von der Stimmung her war es grossartig: feucht, starke Brandung, überspülter Lavastrand und viele unverdrossene surfende Kiwis auf dem Weg in die Altstadt.

Ach ja Altstadt: hier tut man sich in NEU Plymouth ein wenig schwer, obwohl durchaus ein paar wenige Häuschen aus den Jahren 18xx vorhanden sind, handelt es sich doch um eine gezirkelte Durchfahrts-Stadt mit keinem richtigen alten Kern. Wir haben wirklich unser bestes gegeben einen zu finden, taten uns aber einigermassen schwer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Drum ging es nach einem Einkauf bei unserem Lieblings-Supermarkt wieder über den Beach Walk zurück zu unserem Campground Nr. 10, wo mittlerweile auch das getrocknete Zelt im BBQ Bereich zur Abholung bereit stand.

Leider zeigt die Grosswetterlage noch an, dass einiges an Durchhaltevermögen angesagt sein wird, da sich so ein grausliches Tief über Neuseeland im Kreis dreht, aber ab Mittwoch/Donnerstag soll es wieder trocken sein – weil kalt ist es ja nicht.

Morgen also Aufbruch in Richtung Hauptstadt – Wellington, um von dort auf die Südinsel überzusetzen, und dann wird man mal sehen, was uns die Kiwis dort zu bieten haben.

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25.11.2018 Wellington und Anreise:

Da steht man also auf, und was sieht man als erstes: den Mt. Sagbauer. Diesen neuen Namen hat sich Mt. Egmont leider verdient, da er gestern wie wir ihn besteigen wollten sehr, sehr zickig war und sich rar gemacht hat, und heute beim Austehen steht er da in voller Pacht, und lacht uns nahezu aus.
Es ist aber trotzdem ein traumhaft anzusehender Vulkan, den wir auf unserer Fahrt nach Wellington zumindest nochmals grösstenteils umrundet haben.

Gott sei Dank, hat die Wettervorhersage heute nicht zugetroffen, und wir konnten unsere 380 km trockenen Fusses abspulen. Zu sehen gab es auf dem Weg relativ wenig, da man meist durch Viehwirtschafts- und Landwirtschaftsgegend fährt. Kühe und Schafe ja, dazwischen ein paar Strassenorte, aber ansonsten nicht aufregendes.

In Wellington angekommen, besser gesagt in Lower Hutt, wurde erst mal unser Campground Nr. 2 besiedelt, allerdings nicht sehr intensiv, und nur als Parkplatz genutzt, da es morgen gleich wieder weiter geht.

Mit dem Bus Nr. 83 fuhren wir dann gegen Down Town, um einen 1. Eindruck von der neuseeländischen Hauptstadt zu ergattern.
Schlauerweise hatten wir keinen Plan und dementsprechend nicht einmal ansatzweise einen Plan, was was ist, wo wir eigentlich genau sind, und ob wir das Zentrum überhaupt getroffen haben oder nicht.
Man sollte eben Landeshauptstädte nicht ohne geringste Vorbereitung besuchen, und drum gingen wir einfach mal spazieren.

Wellington schaut ziemlich lustig und entspannt aus, und die Kiwis die dem Sonntags-nachmittags Chillen frönen sind es auch. Es mischt sich bunt sehr neue mit alter Architektur, und bei der Gestaltung on Gemeinschaftszonen und Plätzen haben die Kiwis ein extrem gutes Händchen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In jedem Fall machten wir auch einen Abstecher ins Te Papa (DAS Nationalmuseums Neuseelands), um sich diverse Exhibitions und vor allem die Maori-Austellung anzusehen. Es war zwar beeindruckend, hielt aber unseren Erwartungen in Summe nicht wirklich stand, da die positiven Kritiken überschwenglicher waren.

 

 

 

 

 

 

 

Also dann, nach dem ersten Eindruck und nachdem wir unseren Heisshunger auf Pommes gestillt hatten, ging es mit den Öffies wieder retour.
Es wartete noch eine sehr grosse Aufgabe auf uns – im wahrsten Sinne des Wortes: 2 T-Bone Steaks mit in Summe 900 Gramm.

Was soll man sagen: mit Hilfe der lokalen Barbeque Grillstation schmecken in Neuseeland T-Bones von glücklichen neuseeländischen Kühen einfach zum niederknien.

Jetzt sind wir gerüstet für morgen und die Überfahrt in den Süden, da nach diesem guten Schmaus schaut nicht mal mehr ein Bein heraus.

Bis gleich, ….

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