Auf heiligen Pfaden

Heute heisst es also Abschied von Andorra zu nehmen. Das Wetter bestärkt uns zusätzlich darin ein Hauserl weiter zu ziehen, denn es herrscht in der Früh dichter Nebel, der uns auch noch durch das Tunnel am Grau Roig bis hinunter auf die französische Seite begleitet. Die Strecke, die wir heute vorhaben ist lange – ca. 280 km – gespickt mit Kultur am Weg.

 

Nachdem wir also die Pyrenäen vorerst mal hinter uns gelassen habe, ist unser erstes Kulturabenteuer in Foix zu finden. Die Festung von Foix ist in jedem Reiseführer beschrieben und auch schon gut von weitem, thronend über der Altstadt von Foix zu sehen. Nach intensiver Parkplatzsuche und einem kurzen Schlenker durch die Altstadt von Foix im Niesel, stellen wir allerdings fest, dass die Festung immer Montags geschlossen hat.

Darum bleibt uns nur eine Aussensicht auf die Dinge, wobei ein einigermassen imposantes Gerüst an der Festungsmauer und einem Turm erahnen lässt, dass wir das Gemäuer ohnehin nicht in gesamter Pracht besichtigen hätten können.
Darum zeihen wir uns nach ca. 30 Minuten Foix wieder zurück, und steuern unserem nächsten kulturellen Höhepunkt entgegen: Saint Lizier.

 

Die Anfahrt und dann in weiterer Folge das Umfeld von Saint Lizier ist vorweg mal gesagt, ziemlich langweilig und sehr, sehr ausgestorben. Viel Grün, Wiesen, ausgestorbene Dörfer und ein paar Kühe – das wars dann bis zur Autobahn.
Aber zurück zu Ober- und Unter-Saint Lizier. Die Anlage besteht im wesentlichen aus 2 Basilikas, die beide ab dem 14. Jahrhundert entstanden sind. Die untere Basilika ist von einem kleinen Ortskern umgeben.

 

Die Kirche selbst ist dunkel und wenig beeindruckend, im Vergleich dazu was man so langläufig unter einer Basilika versteht, aber der hinterliegende Kreuzgang überzeugt dann doch. Zu bemerken ist noch dazu, dass wir uns in diesem Gemäuer ganz allein befinden, was die Sache ein wenig gespenstisch macht.
Auch die Basilika von Ober-Saint-Lizier ist UNESCO Weltkulturerbe, und so steigen wir den kleinen Hügel hinauf bis zu den oberen Anlagen. Die Basilika ist in ein 4 stöckiges Museum eingebettet, welches gleichzeitig mit einem Hoteleriebetrieb innerhalb der Festungsmauern betrieben wird.

 

 

Wie die untere Kirche vermuten lässt, ist auch die obere Basilika im Verhältnis recht unscheinbar und klein – das alles ist wohl dem ärmlichen Umfeld und dem 14. Jahrhundert geschuldet. Aber man muss es schon mal gesehen haben.
Nach all diesen Eindrücken bewegen wir uns weiter zum „Highlight“ des heutigen Tages: Lourdes.

 

Nach glücklicher Parkplatzfindung bei den Markthallen ist der Weg in Richtung Rosenkranz Basilika nicht weiter schwer zu finden: je mehr sich die Anzahl der Souveniergeschäfte erhöht, umso näher kommt man den Sehenswürdigkeiten. Alles was einigermassen auf den Beinen sein kann, ob Jung oder Alt, gebrechlich, im Rollstuhl geschoben, Pfadfinder oder dieser Tage beim internationalen Soldatentreffen von 37 Nationen – alles ist in Richtung Basilikas, Krypta und Grotte unterwegs.

Und jetzt ist genauso wie wir uns gedacht haben: natürlich beeindruckende Gebäudekomplexe mit viel Pomp und viele Menschen. Irgendwo im Hintergrund der Rosenkranz Basilika wird gerade eine Messe gelesen, wenn man die Aufgänge zur Basilika hinaufläuft, eröffnet sich ein riesiger Platz mit Sicht auf die Burg.
Eigentlich alles ein bissl zu viel erzkatholisch für unsere Verhältnisse, wobei natürlich von der Architektur beeindruckend, beschliessen wir keine weitere Kirche oder dergleichen zu besuchen, sondern suchen einfach das Weite.


Wir haben es nicht mehr weit zu unserem heutigen Ziel: Adast – eine wirklich sehr nette Appartmentunterkunft auf dem Lande. Davor haben wir noch einige Infos beim Tourismusbüro in Argeles-Gazost eingeholt, womit dem wanderbaren Frankreich der nächsten Tage auch nichts mehr im Wege steht. Jetzt ist mal Rückzug in unserem Appartment angesagt inkl. der Vorbereitung auf den hoffentlich sonnigen morgigen Tag.

 

 

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