Gut versteckt, der Sundlsee

Heute ist die Frau 60 Jahre alt geworden – und ja das ist wohl auch ein weiterer Grund, warum wir in der Gaal wandern sind; ein bissl ducken und verstecken und einen gemütlichen Tag verbringen. Natürlich ist doch einiges zu tun gewesen, aber in Abwesenheit eines Netzes über die meiste Zeit des Tages komprimiert sich die Dankesorgie doch auf einige wenige 1/2 Stunden.
Nun aber zum Wesentlichen des Tages – wir haben aufgrund des oftmaligen Schwärmens von Berni heute den Sundlsee ins Auge gefasst.


Nach einem gemütlichen Frühstück und bereits auf dem Weg in Richtung Ingeringseestrasse, erblicken wir dann noch schnell mal die Kalteneggers am Hof und müssen selbstverständlich auf ein kleines Schwätzchen stehen bleiben. Damit ergibt sich auch gleich gut, dass wir uns für Samstag ausmachen, dass wir nicht nur der Schwester Andrea den wunderbaren Krugsee zeigen wollen, sondern dass sich Berni und Toni auch den Vormittag frei machen können, um mit uns gemeinsam zu wandern.

Eine wunderbare Idee und wir sind uns sicher, dass es ein ganz launiger Ausflug werden wird.
Dann geht es aber los und wir fahren in Richtung Ingeringsee. Kurz nach Ende der Asphaltstrasse nach P2 stehen wir vor einem verriegeltem Tor bei einem Forstweg. Das ist unser heutiger Eingang in den Wald und rauf auf den Berg in Richtung Sundlsee.
Nach ca 2 km ist die Untere Sundlhütte erreicht, die ganz einsam und nicht besonders einladend am Weg liegt.
Wir wissen, dass der Weg ungefähr 7 km pro Richtung ist, und natürlich erst mal die gesamte Strecke so gut wie ausschliesslich bergauf.
Nach weiteren 2 km und bereits 400 absolvierten Höhenmetern erreichen wir dann die Obere Sundlhütte, die viel mehr zu einer kleinen Pause einlädt. Ein kleines abgegrenztes Gärtchen, ein Brunnen mit eingekühlter Bierpalette und ein stilisiertes Edelweiss an der Hüttentür zwingen uns quasi zu einem kurzen Ausschnaufen.

 

Die Jungrindviecher gleich neben der Hütte zeichnen sich auch durch Status „super entspannt“ aus und darum bleiben wir erst mal.

Danach ruft aber wieder der Berg, und wir nähern uns langsam aber stetig der Baumgrenze. Noch einige Weidetore später stehen wir dann auf der Sundlalm zwischen Heidelbeeren, Latschen und Gebirgsblumen.

 

Man muss schon zugestehen, dass sich der letzte Kilometer als sehr zach darstellt, denn es gibt noch einen steilen Hang hinauf zu absolvieren, durch ein Latschenfeld zu finden und auf den moorigen Untergrund aufzupassen. Grausam an diesen Almseen ist immer ,dass man sie aus der Entfernung nicht sehen kann, und immer nur vermutet, dass er endlich nach der nächsten Kuppe einfach mal da ist.
Aber wir schaffen es natürlich – im Endeffekt nach etwas mehr als 8 km und 900 Höhenmetern.

Der Sundlsee liegt an der hinteren Seite von Pletzen und grossem Ringkogel, die wir ja bereits kennen. Ausreichend Schneefelder sind auf dieser Höhe noch vorhanden, und spiegeln sich malerisch im grünlich-bernsteinfarbenen See.
Die Anstrengung muss jetzt dann doch mit einer Jause und Pause abgeschüttelt werden – denn ja auch den Sundlsee muss man sich erarbeiten.

 

 

Vorteil an diesem Ziel ist, dass man weiss, dass wir mit Ausnahme von ca. 150 Metern nun ausschliesslich bergab gehen werden.
Und genau so ist es, der Zug ins Tal treibt uns ein wenig an, und so sind wir nach ca 5 Stunden wieder an unserem Ausgangspunkt und unserem Auto retour.
Und ja – es war schweineheiss und schweisstreibend sowieso, nur die Anstrengung hat sich in jedem Fall ausgezahlt.
Nach einem kleinen Abstecher zum Sparladen haben wir unser Tagwerk mehr oder weniger abgeschlossen – nur mehr das Abendessen fehlt – und wir können uns zufrieden beim Wachter in den Gaalgraben zurückziehen.
Schön wäre jetzt zum Abschluss noch ein reinigendes Gewitter mit etwas Abkühlung, aber schaun wir mal ob sich dieser Geburtstagswunsch noch erfüllt.

 

 

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