Geschüttet hat es unter anderem gestern, und wenn wir dem australischen Hr. Watzak oder Gerhards Freundin der Fr. Kummer glauben wollen, dann ist heute zwar nicht so warm (nur 28 Grad) aber dafür trocken. Nach einer feinen Nacht im Auto gehen wir es gemütlich an, denn die Strecke, die wir uns heute vorgenommen haben ist nicht besonders weit. Das bezieht sich gleichermassen auf das Fahren als auch auf Wandern.
Allerdings zeigt sich schon beim Losfahren, dass wohl auch bei den australischen Wetterfröschen so manches im Argen liegt -denn die haben uns einfach angelogen. Egal, wir machen uns trotzdem auf den Weg in Richtung Springbrook Nationalpark in den Regenwald – also sollte es dort ja wohl egal sein.
Zuerst steuern wir das Springbrook Visitor Center an, das allerdings verwaist ist und uns nur mit einer Brochüre Hilfestellung leistet. Dann geht es weiter zum Springbrook Information Center, von dem wir uns mehr erwarten. Allerdings die beiden Ranger, die wir dort antreffen, drehen gerade mal das Licht im Schauraum auf, stellen ein Fähnchen mit „open“ an die Strasse, und fluggs sind sie auch schon wieder weg. Sind wir eben auf uns allein gestellt, aber das sind wir ja schon oftmals gewohnt gewesen.
Da einige grössere Tracks im NP gesperrt sind, nehmen wir uns den Twins Falls circuit vor, der von der Tallanbana Picnic Area losgeht. Mittlerweile wissen wir kaum mehr, ob es wirklich nieselt, oder ob einfach der Regenwald in dem wir von jetzt an stehen so viel Nässe abgibt, dass wir gut daran tun uns ein wenig zu bedecken.
Der Weg führt zuerst über eine kleine Brücke on top der Twin Falls in den Regenwald hinein. Steinig, bissl rutschig, viele Wurzeln und unglaubliche verschiedene Grüne erwarten uns. Der Weg ist ausserdem immer wieder rechts und links von enormen Boldern gesäumt. Ganz alte Regenwaldbäume und viele Farme machen uns das Staunen leicht.
Am oberen Ende der Twin Falls vorbei geht der Weg immer weiter bergab in Richtung Tamarraai Falls. Mittlerweile werden wir nicht mehr nur vom Regen des Regenwaldes nass, sondern auch die diversen Wasserfälle tun das ihrige dazu. Man hat wohl für viele dieser Pritschelein keinen Namen, denn über die Felswände tropft oder fliesst es eigentlich ziemlich überall herunter.
Auf dem Weg schrecken wir auch einige blaue Waldkrebse auf, die standhaft ihr Revier verteidigen. Den genauen zoologischen Namen herauszufinden haben wir uns erspart, das möge man uns verzeihen.
Weiter den Trail entlang geht es zu den Blackfellow Falls, hinter denen man den Pfad durchgehen muss – und schon wieder ist es egal, wo das Nass herkommt. Es macht einfach Spass so durch den Wald zu laufen – Wasser hin oder her.
Nach ca. 5 km und und auch noch der Sichtung von einigen wenigen Buschwolebis kehren wir wieder zum Parkplatz zurück, und sind von dem Trail hellauf begeistert.
Spät ist es noch nicht, und da uns auf der Fahrt schon die Abzweigung zum „All the Best“ lookout angesprochen hat, müssen wir uns diesen auch noch ansehen. Wir fahren im Nebel also noch gute 8 km weiter um dann dementsprechend nur Nebel zu lookouten. Es lässt sich erahnen, dass der Ausblick von da oben wirklich sehr schön und vor allem weit bis hin nach Gold Coast sein muss – allerdings nicht heute.
Wir haben von den Eindrücken her gesehen, allerdings doch schon das gute Mass voll und kehren etwas früher als gedacht wieder zu unserer Homebase zurück, um den Nachmittag mit hausfraulichen Tätigkeiten, wie z.B. Wäsche waschen und weitere Route planen, zu verbringen.
In Summe ein ausgewogener Tag, und morgen nehmen wir uns den nächsten Nationalpark gleich ums Eck vor.