Raus aus dem Regen

Es ist doch wirklich ein ruhiger Tag heute, dachten wir uns in der Früh.
Kurz nur zur Abrundung von gestern: Gerhard hat ein kleines Locherl ins Zelt gerissen – nicht unsere Schuld, es ist Materialermüdung. Da es gestern nachmittag die ganze Zeit geschifft hat und das Zelt nass war, wollte er das Innenzelt von der Aussenhaut ein wenig trennen, und da ist es eben passiert. Duct Ttape macht alles wieder heile.


Ausserdem haben wir gestern noch herrliche Tacos produziert, aber das nur am Rande.
Also heute zeitiger Aufbruch mit einem nassen und bissl löchrigem Zelt, aber alles in aller Ruhe. Wir haben heute nur 190 km vor uns, und das alles am New England Highway – also keine grosse Sache.
Irgendwie sind auch die ganzen Orte hier so wie in New England – der britische Einfluss ist fast schon erschreckend, z.B. in Glen Innes.

Unser heutiges Ziel ist Tenterfield, das genau zwischen dem Bald Rock Nationalpark und dem Boonoo Boonoo NP liegt, und daher der perfekte Ausgangspunkt für die nächsten beiden Tage.
Bei der Touristeninformation erkundigen wir uns noch nach der Empfehlung des besten Campgroundes in Town, und schon buchen wir uns beim Tenterfield Lodge Caravan Park.

 

Eine herrliche Anlage begrüsst und mit einer sehr netten Host Familie. Typisch hier ist, dass man sowohl die männliche als auch die weibliche Handschrift der Besitzer sieht.
Da man sich sonst ja nichts gönnt, gibt es vor dem Einchecken noch einen kurze Abstecher in der örtlichen Bakery – die aber an der weiteren Geschichte nicht Schuld ist.

 

Einen Bienenstich und eine Pfefferminzschnitte später geniessen wir am Campground am frühen Nachmittag unser Tässchen Kaffee/Tee bis so aus dem Nichts bei Doris ein Teil ihrer Prothese am Vorderzahn rausbricht. Na bravo, jetzt ist das Auto endlich wieder auf dem letzten Stand und macht uns hoffentlich keine Schwierigkeiten mehr, dann bricht die Prothese auseinander. Freitag ist auch noch, und Tenterfield ist bei Gott keine Metropole.


Mit etwas Glück und ein bissl herumtelefonieren gelingt es aber für Dienstag an der Gold Coast in Robina bei einem Zahnarzt, -techniker, – labor einen Termin zu bekommen. Mal schauen, was das australische Dentalsystem so her gibt – aber in jedem Fall heisst das tendenziell eine kleinere Umplanung der Route. Nebenbei muss man auch sagen, dass wir so früher wieder ans Meer kommen als gedacht.

Da das nun alles erledigt war, machen wir noch einen Abstecher ins nur 300 Meter entfernte Railway Museum von Tenterfield.
Eine herrliche, extrem liebevoll gemachte Museumsanlage, wo man wirklich überall reinschauen und reingehen kann. Ein schnuckeliges Bahnhofsgebäude gehören ebenso dazu, wie unzählige Waggons, alterümliche Beförderungsmittel, Werkzeuge, Anlagen, ….. also alles was einem alten Eisenbahner das Herz höher schlagen lässt.

Ausserdem schliess das Museum um 16:00, und da wir erst 15:15 Uhr dort waren, durften wir auch noch gratis hinein. Wir konnten es uns aber nicht nehmen lassen, weil die Anlage wirklich so herzig ist, den Eintrittspreis dann also Donation zu hinterlassen.
Ein leckeres Abendessen noch auf unserem leckeren Campground, und morgen geht es an die Eroberung des Bald Rock Nationalparks – in jedem Fall ohne weitere neuartige Überraschungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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