Ernsthaft mal ein Tag wo gar nichts besonderes los ist. Nach vier Tagen haben wir Chiltern den Rücken gekehrt, und heute in der Früh mussten wir feststellen: es ist gut so. Denn obwohl man es am Wochenende kaum bemerkt, führt keine 300 Meter am Campground vorbei einerseits die Hauptbahnstrecke zwischen Sydney und Melbourne und auch der wichtigste Freeway, der diese beiden Städte verbindet. Teilweise hatten wir das Gefühl in der Nacht, dass entweder ein Zug durchs Zelt braust, oder grad mal ein Road Train bei uns Halt macht.
Aber egal, wir sind ja ohnehin unterwegs in Richtung Berge. Nach einem kurzen vergeblichen Abstecher bei RV World und Ultimate Fastners in Wodango, weil uns schon wieder ein Teil unseres Mobils (besser gesagt der Pergola) abhanden gekommen ist und einem erfolgreichen Woolworth Überfall geht es in Richtung Khancoban – und damit das letzte mal über die Victoria/New South Wales Grenze.
Auf dem Weg kommen wir durchaus nur durch bekannte Gefilde: grüne Wiesen, Almen, Steaks wachsen überall, Hügel, Bäche, Bäume – wie es sich ein einem Alpenland gehört.
Natürlich sitzen wir mitten in Australien, und da noch dazu an einem kleinen Stausee mit unserem Camper, aber irgendwie bewahrheitet sich das Waldmenschsein doch immer wieder.
Outback werden wir auf dieser Reise noch genug geniessen dürfen.
Wie es sich also gehört in Regionen wie diesen, regnet es mal heftig am Nachmittag, und die Nachttemperaturen werden auf 12 Grad runterrauschen – denn man gönnt sich ja sonst nichts.
In Summe ein erfolgreicher Tag ohne besondere Vorkommnisse. Der Abend gestaltet sich auch gemütlich und ruhig, halt in langem Leiberl und langer Hose.
Die Campküche wurde heute mit Sauerkrautduft verunstaltet, denn wie man weiss braucht ein gutes Sauerkraut schon seine 3 Stunden – und wenn man schon ein echtes polnisches Sauerkraut in Australien kriegt, muss man zuschlagen; wegen dem Heimweh warats gwesn. Morgen geht es ohnehin wieder hinein ins Ungewisse mit einem längeren Trail und einigen hundert Höhenmetern – da wird es wieder spannend genug.
Auch an dieser Stelle wieder allerbeste Grüsse an Dino, Huhn, Max und die Fr. OAAA – sowie alle weiteren geneigten Leserinnen und Leser, wie z.B. Sabina !