Küsten in allen Farben und Formen

Heute ist wie bereits erwähnt Wandertag. Aber zuerst mal eine kleine Exkursion, weil wir meinen wieder etwas in Irland verstanden zu haben: nämlich warum sitzen die Iren so gerne im Auto. Es kann strahlender Sonnenschein sein, oder auch ein wenig bewölkt – egal, irgendwann unverhofft und total plötzlich kübelt es unglaublich heftig und dann ist es auch nach wenigen Minuten wieder vorbei und das Spiel beginnt von neuem. Offensichtlich weiss das der gelernte Ire und bleibt einfach im Auto sitzen bis die Sinnflut vorbei ist, und danach macht er/sie einfach seinen Ausflug weiter.

Also sehr praktisch dieses Inselvolk. Vor Wind und Sturm fürchten sie sich gar nicht – das ist dem Iren einfach egal. Aber nun zurück zum heutigen Tag. Nach einem traditionellen irischen Frühstück mit Black- und White-Pudding geht es ca. 40 km nach Südwesten in Richtung Bunglass Point. Auf dem Weg dorthin müssen wir den Glengesh Pass, der eine spektakuläre Aussicht über das einsame Hochland bietet. Angekommen beginnt unsere Wanderung heute um den Slieve League zu erkunden.

Dieser Berg zeichnet sich dadurch aus, dass von ihm 600 Meter steile Klippen ins Meer abfallen und dementsprechend einen wunderbaren Blick auf die Küste bieten. Man wandert vom Bunglass Point am Bergkamm entlang hinauf um auf verschiedenen Höhen die Klippen zu beobachten.Entrischer wird der Ausblick heute vor allem deswegen noch etwas mehr, da das Wetter sehr durchwachsen ist und sich Sonne, Wolken und Regen immer wieder abwechseln.

Stürmisch ist es da oben sowieso. Wir erklimmen nicht ganz den Gipfel, sondern geben uns mit der halben Strecke zufrieden, wo auch ein grossartiger Ausblick ins Tal des Owenwee Rivers und Aughera zu bestaunen ist.

 

 

 

 

Nach dem Abstieg auf gleichem Weg steht dann unser zweites Tagesziel auf dem Programm: der Maghera Beach inkl. Caves am Strand. Die Anfahrt erfolgt fast ausschliesslich über einspurige malerische Wegstrecken inkl. Steinmäuerchen am Strassenrand oder mannshohe Büsche, aufdass man ja den herannahenden Verkehr nicht sehen kann. Gott sei Dank ist das Verkehrsaufkommen sehr, sehr gering und es gibt doch mit ein wenig Aufpassen immer wieder geeignete Ausweichstellen aufdass man doch aneinander vorbeikommt – irgendwie!

Der Maghera Beach ist gar nicht so leicht zu finden gewesen, aber nach einem weiteren Stop im Auto, weil wieder mal ein Kübel über uns ausgeschüttet wurde, können wir endlich unseren Strandspaziergang beginnen. Breiter, elends langer Sandstrand bei Ebbe liegt vor uns und hinter uns Felsklippen die Höhlen, Arches und Tunnels beinhalten. Nachzulesen war eine ausgedehnte Warnung, dass man sich an den Klippen nur bei Ebbe aufhalten soll, denn die Höhlen werden bei Flut grösstenteils geflutet, und wieder Rauskommen wäre dann wohl ein heftigeres Problem.

Wir haben Ebbe und machen einen ausgedehnten Strandspaziergang bis ans Ende der Bucht mit Wasserfall. Die Felsformationen sind teilweise mit Seegras und Tang bewachsen und das satte Grün in Kombination mit den Felswänden und bernsteinfarbenem Wasser aus kleinen Rinnsalen ergeben eine wunderbare Farbenpracht. Nach dieser entspannenden Episode ist es dann aber genug für heute. Wir kehren noch auf Kuchen und Kaffee in Ardara ein, machen uns wegen des Abendessens in Nancy‘s Bar schlau und ziehen uns vorm Abendessen noch in unser Woodhill House zurück. Schlussendlich beschliessen wir den Abend bei Burger und Chowder bei Nancy‘s um uns langsam aber sicher auf die Weiterreise morgen vorzubereiten.

 

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