Bevor wir uns mit der heutigen Route beschäftigen, müssen wir eine Kleinigkeit klarstellen: da wir nicht genau wissen, wann wir die Grenze zwischen Irland und Nordirland überschritten haben, wissen wir auch nicht genau, wann sich die Geschwindigkeitsbeschränkungen von km/h auf Meilen geändert haben. Fährt man jetzt lt Anzeige 96 ist es dann eigentlich 120 oder bei 28 ist es 40 oder, oder, oder,…
Sicher ist nur dass wir uns wohl öfter mal irren, oder irren sich auch die Iren – wir wissen es nicht genau. Aber nun zurück zum heutigen Tag: unser Weg führt uns heute aus Belfast hinaus an die Küste und über die Causeway Coastal Route nach Portrush. Lt. Reiseführer gibt es viele stop overs, die zum Verweilen einladen, wenn man es schafft sich im Laufe des Tages an das irische Wetter anzupassen. Wenig regnet es eigentlich nur dann, wenn wir gerade im Auto sitzen, denn immer wenn wir eine Parkmöglichkeit ansteuern frischt der Wind auf und die Wolken machen auch wieder auf.
Man lernt allerdings auch sehr schnell sich entspechend viele Schichten an- und auszuziehen um den Verhältnissen zu trotzen und doch einiges anzuschauen. Unser erster Zwischenstop befindet sich in Carrickfergus mit dem ebensolchen Castle aus dem 12 Jahrhundert. Gut erhalten und entsprechend restauriert macht es Spass dort über die Höfe zu spazieren, den Tower zu besteigen, aus den Schiessscharten hinauszuschauen oder die Wohnburg zu begutachten. Da hätten die bösen Schotten, Engländer und Franzosen schon einiges zu tun gehabt, dieses Gemäuer zu erobern und das Burgfräulein zu stehlen.
Weiter geht es dann an der Küste entlang bis nach Glenarm. Dort hätten wir ebenfalls eine Burg finden müssen, haben wir aber nicht. Anstelle dessen aber ein Anwesen mit kleinen Geschäften, die unter dem Titel „past and present“ laufen und eine Tierklinik. Der Park wäre auch nicht zu verachten gewesen, aber in Anbetracht unserer Beziehung zum Wetter entschliessen wir uns weiter zu reisen. Und zwar zuerst mal durch Glenariff durch nach Ballycastle.
Auf dem Weg dorthin – nämlich nach Glenariff – haben wir einen unverhofften Aufenthalt, denn ein Kleinlaster ist in einen anderen nordirischen PKW hineingefahren, und bis zur Auflösung des Unfalles auf der 1,5 spurigen Strasse dauert es eben ein wenig – aber wir sind auf Urlaub und drum macht uns eine kleine Pause mit der Beobachtung des Geschehens nichts aus. Ballycastle ist eine sehr nette Kleinstadt mit schnuckeligem Hafen, die sich gerade auf den alljährlichen Viehversteigerungsmarkt /Ould Lammas Fair) vorbereitet.
Neben dem Viehverkauf von Kühen, Schafen und Pferden seit 1606 scheint es ansonsten auch noch ein sehr reges Markttreiben inklusive Rummel zu geben. Leider sind wir um 5 Tage zu früh dran. So können wir nur den Aufbau beobachten und uns das Städtchen noch im Ruhezustand ansehen. Als letzten Punkt heute auf der Karte wäre dann die White Park Bay. Allerdings finden wir davor noch eine Abzweigung hinunter zu den Klippen – nämlich Ballintoy bei Ebbe.
Nett und sehr windig als kleiner Zwischenstop ist der Abstecher allemal bevor es zur Bay geht. Ein sehr, sehr langer Sandstrand, grünes Weideland und Klippen machen diese Bay aus, und es wäre sicher schön einen ausgedehnten Spaziergang dort zu machen. Da es nicht weit von unserem heutigen Quartier ist, haben wir sie auch noch auf die Liste für ev. morgen gesetzt.
Mittlerweile war es schon fast 16:00 Uhr geworden und wir hatten auch schon genug an Eindrücken, und so fahren wir über Bushmills nach Portrush ins Avarest B&B um hier für 2 Tage einzuziehen. Herrliche fish & chips noch als Belohnung im Harbor Bistro machen den Tag zur einer runden und beeindruckenden Sache trotz aller Wetterwidrigkeiten. Mal schauen was der Blick aus dem Fenster dann morgen so alles verspricht.