Was wir schon lange auf dem Schirm hatten, wird ab heute endlich in die Tat umgesetzt. Aus mittlerweile einigen Gründen mussten wir einfach nach Irland fahren, denn wir wollen das Gerücht widerlegen, dass es hier ständig regnet durch eigene Beschau. Angeblich ist es hier auch immer ziemlich grün – auch das wollen wir genau wissen. Und mittlerweile ist auch ein guter Grund, den Wiener Tropennächten zu entkommen.
Darum also ab auf die Insel.
Der Plan ist über Zürich nach Dublin zu fliegen, dort bei Sixt ein Auto zu entern und sich im Linksverkehr am ersten Tag gleich mal nach Nordirland, ergo Belfast, durchzuschlagen. Gesagt – gebucht. Für 2,5 Wochen werden wir beide Länder aufs genaueste unter die Lupe nehmen.
Was wir mittlerweile wissen sollten und was sich wieder einmal bestätigt, ist das das Anreisen doch einigermassen mühsam ist.
Auch so ein Europatrip ist damit verbunden, dass um 5:30 Uhr ein Flughafentaxi in Kratochwjle vor der Tür steht, dass man in Zürich dann von einem Gate zu anderen hechtet um den Anschlussflug nicht zu verpassen um dann doch mit einer halben Stunde Verspätung weiter zu fliegen. Dann wartet man auch noch fast eine Stunde auf sein zweites Gepäckstück, und glaubt schon das es irgendwo auf dem Weg nach Timbuktu ist und bis wir Sixt dann unser Auto abluchsen könnnen, dauert es nochmals eine Stunde.
Also zusammengefasst: ein wenig anstrengend das Ganze, aber gemeckert wird hier nicht, weil wir wollten ja unbedingt auf die Insel.
Also sind mal alle Formalitäten erledigt, geht es jetzt nur mehr darum sich aber ganz geschwind an den Linksverkehr zu gewöhnen und über die M1 von Dublin nach Belfast zu reisen. Es sind nur an die 160 km, aber zu dem Zeitpunkt der Abreise wissen wir noch nicht, wie sich das jetzt mit Irland und Nordirland verhält, mit EU und nicht-EU. Faktum ist auf jeden Fall schon mal, dass Irland nicht im Schengenraum ist, und wie wir auf der Insel lernen, ist die Grenze zwischen den beiden Irländern sehr, sehr grün. Man bemerkt nicht, dass man plötzlich in Nordirland unterwegs ist, ausser dass sich die Farbe der britischen Autokennzeichen immer mehr in Richtung Gelb statt Weiss bewegt.
Die Autofahrt war dementsprechend sehr kurzweilig konzentriert, denn mit den Kreisverkehren im Linksverkehr muss man sich erst anfreunden, aber Doris hatte das Recht der ersten Fahrt – und wir sind beschwerdefrei angekommen.
Da wir nur eine Nacht in Belfast verweilen werden, haben wir mal kurz bei der Rezeption der Tara Lodge nachgefragt, in welche Richtung man sich so bewegen soll: als Hinweis haben wir den Weg zur City Hall und der Kathedrale bekommen und so sind wir einfach drauf los gestapft.
Eine weiter Empfehlung ging in Richtung Abendessen, fish and chips und Pub, dass sich ebenfalls in City Centre befinden sollte.
Kurz und gut: im Reiseführer steht, dass Belfast nur für einen Tag gut ist, was man aus unserer Sicht gerne auf 2 – 3 Stunden korregieren kann.
Das Stadtzentrum ist winzig klein, besteht aus einigen Gassen Fussgängerzone und nach Ladenschluss herrscht dort eine beängstigende Atmosphäre; wir haben in einigen vielen Grossstädten schon Obdachlose gesehen, was sich allerdings im Zentrum von Belfast zeigt, ist mehr als erschreckend.
Das betrifft sowohl die Anzahl der Gestrandeten und auch die offensichtliche Alkoholkrankeit der Leute.
Das Nicht-Wohlfühlgefühl ist auch der Grund, dass wir down town sehr rasch auch wieder den Rücken gekehrt haben und sogar auf fish & chips verzichteten. Wenn man genau hinschaut, findet man aber doch die eine oder andere nette Ecke in Belfast – um der Stadt nicht ganz Unrecht zu tun.
Mittlerweile seit 18 Stunden auf den Beinen gönnten wir uns noch einen herrlichen Ausflug in die thailändische Küche nicht weit vom Hotel entfernt und werden jetzt sehr, sehr bald erschöpft in die Kissen fallen um morgen unserem Abenteuerdrang voll nachgeben zu können.