Etwas Hauptstadt muß sein

Beide hatten wir heute eine eher durchwachsene Nacht, und warum: weil wir keine Südländer sind, und wenn man erst nach 20:00 Uhr das Abendessen beginnt, es 3-gängig ist und man erst um 21:30 fertig ist, totmüde, weil das ganze Blut im Bauch ist, ins Bett fällt – ja dann ist man am Morgen nicht wirklich ausgeschlafen und fit.

 

Aber nicht ganz so schlimm, denn heute steht die Überstellung unsererseits nach Torla-Ordesa mit ein wenig sightseeing am Weg auf dem Programm.


 

 

 

 

 

 

Wir begeben uns also am Vormittag nach einem sehr leichten Frühstück nach Huesca, der Provinzhauptstadt der Provinz Huesca, in der Autonomen Region Aragonien.

Abgesehen davon, dass uns die Anreise bereits wunderschöne Blicke auf die Pyrenäengipfel am Horizont bescherte, finden wir Huesca noch ziemlich verschlafen vor.
Eine wunderschöne Kathedrale am Rande der Altstadt können wir noch vor dem ersten Gottesdienst besichtigen, und danach flanieren wir durch die verwaisten Gassen im Zentrum der Stadt. Der hübsche Platz im Zentrum ist leider durch einen Literaturmarkt mit Standln vollgestellt, aber wir entdecken noch sowas wie die Kärntnerstrasse und auch noch eine zweite Basilika – die Basilica Real Y Parroquial De St. Lorenzo, die ebenfalls „veranstaltungsfrei“ ist.
Nach diesem kurzweiligen Beine vertreten, geht es dann aber ab in die Berge in Richtung Torla.
Die Bergdörfer, die wir durchfahren, zeigen ein typisches Bild: Steinhäuser mit engen Gässchen in die Hänge gebaut.

Genauso zeigt sich auch Torla bereits aus der Ferne, mit dem grandiosen Massif des Parque Nacional de Ordesa y Monte Perdido.
Der Blick macht jetzt schon Lust auf die bevorstehenden beiden Tage. Wir bleiben noch bei der Nationalparkinformation stehen um uns über mögliche Wanderungen zu erkundigen, bevor wir im Hotel Silken Ordesa einchecken. Ein feines Zimmer mit Terrasse wird uns die nächsten 3 Nächte beherbergen.
Des späteren Nachmittags beschliessen wir noch uns den Ort anzusehen, und dies verbunden mit dem Einkauf eines leichten Abendessens auf unserer Terrasse.
Was der Ort beim Durchfahren versprochen hat, bewahrheitet sich auch: klein, verwinkelt und einfach herzig. Abendessen Einkauf ist am Sonntag nicht so unproblematisch, aber wir haben es dann mit einiger Wartezeit für die Wiedereröffnung der Trafik und einem Abstecher nach Broto mit dem Auto doch geschafft unseren Plan des ruhigen Ausklingens in die Tat umzusetzen.

 

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Woan de kan Almdudler hab’n, geh i wieder ham

Heute haben wir für eine weitere Wanderung im Valle del Aragon entschieden, und zwar in das Valle del Izas bis zum Refugio Vuelta de Iserias und dann weiter zum Ibon (See) de Iserias. Bei der Anfahrt zum Ausgangspunkt der Tour kam dann gleich mal Zweifel auf, als die Strasse in eine Forststrasse mit Schranken überging. Um auf der sicheren Seite zu bleiben parken wir unser Auto noch vor dem Schranken und wandern von dort los.

 

Der Weg führt einen Bach entlang, mal eben durch den Wald, mal steil über Geröll den Hang hinauf.
Doris hat nach so einer Steilstufe entschieden, das es für ihr Knie besser ist, die Tour abzubrechen und wieder Richtung Auto zu gehen. Tapfer übernimmt Gerhard die Erkundungstour mit dem Versprechen mit vielen Fotos zum Angeben zurück zu kommen.
Der Weg geht weiter über eine Hochalm zu einem Wasserfall. Ab da wird es anstrengend, über endlos viele Serpentinen steigt man aus dem Tal hinaus.

Und überall hört man das Murmeltier pfeifen, zu sehen sind diese Biester aber nicht. Aber eine Gemse ist in weiter Ferne zu erspähen, und steht wie meist für ein Arschfoto zur Verfügung. Wie wir es schon kennen: ein echtes Suchbild.
Dann ist noch ein Schneefeld zu queren, ein letztes mal den Hang hinüber und schon ist das Refugio zu sehen.

 

Das Refugio ist kein Refugio wie wir es verstehen, für uns ist ein Refugio immer bewirtet (sprich es gibt Kuchen und Kaffee), hier ist es eine Biwakschachtel. Also Erstens, der Weg bis zum See würde noch eine Stunde dauern und Zweitens „Woan de kan Almdudler hab’n, geh i wieder ham“.

 

 


Nach einer Müsli- und Zigaretten-Pause geht es wieder den selben Weg zurück zum Auto, das von Doris schon bis zum Wanderparkplatz nach dem Schranken umgeparkt wurde.

 

 

 

Glücklich schliesst sich das Ehepaar Holland-Hermann wieder in die Arme und begibt sich über den steinigen Forstweg (armer Fiat 500) wieder runter und retour nach Jaca ins Hotel.
Jetzt zum Abschluss haben wir auch endlich herausgefunden, wann man hier auf die Piste muss: nicht vor 20:00 Uhr; die Stadt ist voll, alles flaniert und man glaubt es kaum, es gibt unzählige Restauraunts. Ein Menu im Biarritz musste jetzt noch sein: Essen wie Gott in Frankreich ist out – die Spanier können es mindestens genauso gut !

 

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