Unser erster Tag in den Haute Pyrenäen heute bei unseren wunderbaren Vermietern in Adast fängt mit einem herrlichen französischen Frühstück, das auch noch aufs Zimmer geliefert wird an. Neben der Empfehlung des Tourismusbüros in Argeles-Gazost hat auch unser Vermieter den Lac de Gaube für den heutigen Tag empfohlen – insbesondere auch deswegen, weil im Gegensatz zum grauslichen Wetter gestern, heute die Sonne lacht.
Das sollte auch noch den ganzen Tag so bleiben.
Wir machen uns also in der Früh auf in Richtung Cauterets und von dort weiter zur Pont d‘Espagne – dem Ausflugsziel in der Umgebung und vor allem im Vallee de Gaube. In ca. 20 km überwinden wir an die 900 Höhenmeter ins Tal hinein, um an unseren Ausgangspunkt, der Pont d‘Espagne, zu kommen.
Nachdem wir alle Halbschuhtouristen hinter uns gelassen haben, die ohnehin nur die Brücke und das anliegende Restaurant besuchen wollen, geht es entlang des Sesselliftes hinauf bis zur Bergstation. Von dort weg und nach 300 Höhenmetern gelangen wir über einen Weg facile zu unserem heutigen angepeilten See – eben dem Lac de Gaube.
Dieser herrlich auf 1.800 Metern gelegene Bergsee liegt ruhig in einer Senke mit nur einem Restaurant am Ufer, welches wir natürlich dann für den Abstieg im Auge behalten.
Den See entlang kann man dann weiter wandern und nochmals einige Höhenstufen überwinden um ans Refuge de Gaube zu gelangen. Unzählige Wasserfälle begleiten uns bergauf auf dem Weg in Richtung Refuge.
Der Weg ist steinig aber nicht unangenehm steil und lässt sich gut bewandern. Einige Steilstufen wechseln sich mit geraden Passagen ab, damit man auch wieder durchschnaufen kann.
Hier entwickelt sich wirkliches Hochalmgefühl mit vielen kleinen Rinnsalen nach der Schneeschmelze und eben dem Bach Gaube, der sich in den beschriebenen Wasserfällen die Hänge hinunterstürzt.
Das Refuge werden wir nicht erreichen, das war auch nicht unbedingt ausgemachtes Ziel, sondern wir beschliessen solange bergauf zu wandern wie es Spass macht, und dann nach einer Umkehrpause wieder in Richtung Tal zu wandern.
Mehr oder weniger geht es den gleichen Weg retour, allerdings nicht ohne – wie man sich schon denken kann – einen Einkehrschwung im Restaurant am See zu machen.
Gestärkt mit Kaffee, Fanta und einem Gateau Basque treten wir dann die letzten 300 Höhenmeter wieder retour zu unserem Ausgangspunkt an.
Überraschendenweise ist für einen Dienstag hier in den Bergen doch einiges los – die Franzosen scheinen doch einigermassen Nachmittagswanderer zu sein, denn bei unserem Aufstieg waren wir noch ziemlich alleine.
Sehr befriedet treten wir wieder die Heimreise nach Adast an. Entgegen unserem ursprünglichen Plan allerdings, der das hiess heute einer weiteren Empfehlung unseres Vermieters zu folgen und Essen zu gehen, beschlossen wir notgedrungener Weise zu Hause zu Speisen. Das Lokal unserer Wahl hat Dienstags nämlich Ruhetag.
Aber auch egal, man weiss sich ja zu beschäftigen und auf der Liste stand es ohnehin: wir besuchen den Waschsalon in Argeles-Gazost; tatsächlich sind wir auch erfolgreich, nachdem wir herausgefunden haben was Waschmittel auf französisch heisst und auch eines gekauft haben, kam auch alle Wäsche wiederverwendbar sowohl aus der Waschmaschine als auch aus dem Trockner wieder raus.
Sich die Wartezeit in einer Partiserie am Platz zu vertreiben, war in der Zwischenzeit auch nicht das schlechteste.
So sind wir rundum zufrieden und erfolgreich doch einigermassen müd und freuen uns schon auf morgen – obwohl wir noch keinen Plan haben.