RERE

Wie gesagt, die Tagesplanung beginnt wie schon die Tage davor mit einem Blick aus dem Fenster: AHA, es regnet und windet ! Nun gut, noch ahnen wir nichts böses, wie wir zu unserer ersten Rauchpause vors Hotel gehen – aber man muss gestehen, es ist verdammt glatt;
Wir denken uns aber noch nichts dabei und gönnen uns erstmal ein ausgiebiges Frühstück bei dem wir beschliessen unserem ursprünglichen Plan – Regen hin oder her – zu folgen, und zuerst mal die Königs zu besuchen.

 

 

 

Allerdings als ersten Tribut wollen wir mit der U-Bahn von Radmansgatan nach Gamla Stan fahren. Schon auf den nur 400 Metern bis zur U-Bahn Station erahnen wir was uns heute erwarten wird.
Die Kombination aus Kälte der letzten Tage, zusammengedrücktem Schnee und Gatsch und darüber jetzt geregnet, verwandelt halb Stockholm in einen Eislaufplatz.

 


RERE == (Regen + Eis = wie gehen auf Rohen Eiern)

 

Weil es im Laufe des Tages wärmer wird wechseln sich Rinnsale, Eisplatten, Lacken und Schneematsch in wirrer Reihenfolge ab, und wir bewegen uns heute fast den ganzen Tag wie auf rohen Eiern. Gerhard hat Doris als Gentleman allerdings immer an der Hand, und so gelingt es uns langsam aber sturzfrei den Tag zu überstehen.
Also geht es auf zu Königs.

 

 

Allein der nicht einmal erwähnenswerte Hügel hinauf zum Kungliga Slott bedeutet, dass wir nicht den direkten Weg über eine kleine Kopfsteinpflastergasse nehmen können, sondern im „Aufstieg“ bereits einen Umweg gehen müssen.
Aber um 10:00 Uhr pünktlich stehen wir beim Ticketshop beim Schloss und besorgen uns unsere Eintrittspässe.
Zuerst führt uns der Weg in die Prunkräume von Gustav und Silvia und natürlich bereits allen verblichenen Ahnen des Königshauses.

Wie wir auch gestern in Waldemarsudde bemerken, ist es hier meistens zumindest wesentlich heller in den Prunkräumen wie in manch anderen herrschaftlichen Anwesen – also lässt sich aufgrund der Farben und des Lichtes doch schliessen, dass es die Schweden mit Depressionen nicht so haben; verwunderlich bei so viel Dunkelheit im Winter.
Nach den Prunkräumen führt uns der nächste Weg in den anderen Trakt des Schlosses zur Ordensammlung und zum Silberthronsaal, wo auch immerhin unser Ex-BP Fischer verewigt ist.

 

Leider ist dieses doch beeindruckende Indoor-Erlebnis nicht lange genug um dem Regen ausgewichen zu sein, und wir begeben uns wieder aus um die Ecke um auch noch die königliche Schatzkammer unter die Lupe zu nehmen – im Keller, wie es sich gehört.
Dann ist es soweit, und wir müssen den Hügel wieder runter – diesmal im Gänsemarsch !!

 

Wir geben allerdings nicht auf, und haben als nächstes Ziel die Markthalle, die Saluhall, ins Auge gefasst. Auf dem Weg dorthin erleben wir diesmal, wie sich ein mit Eisschollen teilweise verstopftes Hafenbecken darstellt. Ein kleiner Eisbrecher patrolliert und hält den Weg für die wenigen Fährschiffe frei, die trotzdem fahren. In heute gewohnter Geschwindigkeit erreichen wir die Food Halle. Lauter lokale Leckerlies gibt es hier zu sehen: Fischhändler die ihren Namen verdienen, Süsskram, Fleischhauer, und eine ganze Menge Gastro – alles sehr einladend, aber für eine Jausenpause noch zu früh.
Weiter wandeln wir zur naheliegenden Nationalbibiliothek. Nettes altes Gebäude, allerdings wenn man so verwöhnt ist wie wir mit der Österreichischen Nationalbibliothek am Josefsplatz ist man doch nicht so besonders angetan von dieser hier.
Nach dann doch einer Pause in einem kleinen Bistro mit Zimtschnecke und Streuselkuchen hat es mittlerweile auch zu regnen aufgehört und die Temperatur ist merklich gestiegen. Jetzt rinnt uns Stockholm davon – es taut merklich, aber aufgrund der Dicke der Eisschollen auf dem Weg ist die Gefahr noch nicht vorüber, aber es wird besser !
Haben wir schon genug: nein haben wir nicht und beschliessen bei Kaffee und Kuchen noch das Moderna Museet zu besuchen. Auf 3/4 des Weges nach Skeppsholmen erinnern wir uns aber doch daran dass auch dieses Haus am Montag geschlossen hat, und so bleibt uns nur mehr umzukehren und uns in Richtung Rathaus zu bewegen. Wieder eine neue Insel – Kungsholmen. Erwartet haben wir uns das Rathaus alleine und mit unserer Stockholm Card erkunden zu können, aber beides stellt sich als nicht machbar heraus. Darum könnte das Rathaus morgen nochmals mit einer Führung auf dem Plan stehen – aber schauen wir mal.
Jetzt war es dann für heute aber genug, obwohl wir mittlerweile fast durchgehend im normalen Tempo unterwegs sind, ist es doch bereits angegrauter Nachmittag und wir ziehen uns nach „getaner Arbeit“ ins Hotel zurück um uns zu sortieren. Die Empfehlung unseres Rezeptionisten führt uns des Abends noch ins „Der alte Mann und das Meer“, einen grossartigen Italiener, zum Abschluss des Tages.
Wie wir es uns in Stockholm angewöhnt haben, entsteht der morgige Plan nach einem Blick aus dem Fenster.

 

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