Eigentlich müssen wir damit beginnen, wie der gestrige Tag geendet hat. Wir haben uns ja schon ausführlichst über die Fliegenplage im Mungo NP beschwert, die uns dazu gezwungen hat nur schnell etwas Kaltes zu essen und dann schnell, schnell ins Zelt zu kriechen.
Leider kam mit dem Abgang der Fliegen nach Sonnenuntergang ein mächtiger Sturm auf. Im Endeffekt sind wir stürmische Zeltzeiten gewohnt, aber diesmal im Outback war er damit verbunden uns ausreichend Sand ins Zelt zu drücken.
Die Vermutung war, wenn wir nicht etwas unternehmen, wachen wir in einer Sanddüne in der Früh auf. An Schlaf war ohnehin nicht zu denken.
Darum wurde noch ein schneller Entschluss um 11:00 Uhr nachts getroffen, nämlich ins Auto zu übersiedeln und das Zelt mal sicherheitshalber abzubauen. Wieder einmal konnten wir feststellen, dass es sich bewährt hat, wenn man Dinge nicht zum ersten Mal tut. Ganze 7 Minuten später war das Zelt abgebaut und verstaut, das neue Bett im Auto hergerichtet, und wir lagen schon wieder im Schlafsack, wo die Nacht doch einigermassen friedlich verlaufen ist.
Trotz charmanter Frühstücksbelagerung von unzähligen Kangaroos in der Früh war es auch schon gegen 6:00 Uhr nicht mehr auszuhalten. Wo anderswo erst mit Sonnenaufgang die Fliegenparade anfängt, scheinen sie im Mungo NP nur auf uns gewartet zu haben. Darum gibt es heute nur einen ganz, ganz schnellen Tee und 1 1/2 Scones zu zweit – und wir sind schon unterwegs. Heute sind es 146 km nach Balranald, und wir wissen nicht wieviel Gravel dabei ist. In jedem Fall muss man in der Früh verdammt aufpassen was den Wildwechsel betrifft: Kangaroos sowieso, Ziegen, Schafe und Hasen stehen auf der Rammliste.
Das Fahren verläuft aber einigermaßen zügig, und wir sind bereits um 9:30 Uhr vor Ort beim Caravanpark Balranald angekommen. Leider öffnet die Rezeption hier erst um 11:00 Uhr, was uns die Zeit gibt endlich einmal ein ausgiebiges australisches Frühstück in der örtlichen Bakery zu geniessen. Punkt 11:00 ist es dann soweit und wir können auch schon unseren Campground beziehen und den Rest des bereits langen Tages gemütlich zu verbringen.
Ein kleiner Spaziergang bringt uns noch und schon wieder an den Überflutungen in der Gegend vorbei, aber das war es heute im Wesentlichen – sollte man Glauben.
DER EHEMANN HAT GEBURTSTAG – eine kleine aber von Herzen zelebrierte spontane Feierlichkeit mit Brownies und Kerzen musste da schon drin sein, und noch dazu war die Besorgung der Utensilien auch noch ziemlich nett.
Ausserdem haben wir dann gleich mal die nächsten 2 Wochen umgeplant, denn wir stellen fest, dass wir zwar unverwüstlich sind, das Outback mit seinen Temperaturen und vor allem den lästigen Bewohnern uns doch mehr zusetzen als wir wollen – und darum schlagen wir uns als nächstes eher in höhere Gefilde als uns am Rande der Zivilisation auf die Probe zu stellen.