Städte-Tour „zum Karl“

Der heutige Tag ist dem Städtetourismus gewidmet – wir wollen Funchal unsicher machen. Allerdings hat Gerhard noch eine Fotoserie um 5:00 Uhr morgens geplant, da wir nämlich auch herausgefunden haben, dass Madeira und vor allem ein Platz am Infinitypool der ideale Ort ist um die erste Mondfinsternis 2022 zu beobachten.
So gesehen war dann auch alles bereit, ausser dem Mond – oder eigentlich das Wetter, das nicht mitspielte und darum war Gerhard auch wieder sehr schnell von seinem Ausflug retour.

Also dann doch ausschliesslich Städtetourismus; das Hotel bietet einen kostenlosen Shuttle nach Funchal so oft wie gewünscht um 9:00 Uhr morgens und retour um 16:30 an, was wir gerne in Anspruch nehmen.
Nach einer halben Stunde Fahrt werden wir am Ende der Promenade vor dem Ronaldo Museum abgesetzt.
Zielgerichtet aber doch ein wenig ohne Plan begeben wir uns also vorerst einmal in Richtung historisches Zentrum.
Als erstes sticht einem die Festung von Funchal (Residencia do Governo Regional) ins Auge – wunderschön restauriert und unglaublich, dass eine derart kleine Burg all den bösen Piraten Stand gehalten hat.
Weiter geht es über den Praca do Infante und die Avenida M. Arriaga zur Kathedrale von Funchal. Wie die Altstadt von Funchal eher überschaubar gehalten ist, ist auch die Kathedrale eher kleiner ausgefallen – hübsch aber als Kathedralbau wird sie wohl keinen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen.
Von dort geht es über die Fussgängerzone in Richtung Mercado de Lavradores – den oft beschriebenen und gelobten Markthallen von Funchal. Der Markt besteht vorwiegend aus Obst- und Gemüsestandeln sowie teilweise Blumen und Pflanzen und in einem abgesonderten Bereich befindet sich der Fischmarkt.
Offensichtlich muss man für den Marktbesuch tatsächlich ein Early Bird sein, denn der Fischmarkt ist so gut wie ausverkauft, Fleisch- und Wurst fehlen auch kein Käse – nur die Obst- und Gemüsehändler versuchen dir lautstark vor allem exotisches Obst zu verkaufen.

Nicht besonders beeindruckt also begeben wir uns weiter in das ehemalige Fischer- und Hurenviertel von Funchal – in die Rua de Santa Maria. Ebenfalls noch zu früh um eine belebte Strasse zu sehen, gibt es uns allerdings die Gelegenheit jene bemalten Türen und Eingänge zu finden, für die diese Strasse berühmt ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da sich am Ende des Viertels und auch gleichzeitig am Ende der Promenade die Doppelmayr Seilbahn auf den Monte befindet, wagen wir uns in die Schlange und stellen uns für den Aufstieg an. Massenhaft strömen Touristen nach oben, allerdings bewegen sich die Massen stetig und darum hat man nie den Eindruck das nichts weitergeht.

 

Mit der Seilbahn ist man in gut 20 Minuten oben angelangt, und nach wenigen Schritten ebenso bei der Walfahrtskirche Nossa Senhora do Monte, wo unser letzter Kaiser – Karl I (mittlerweile seliggesprochener Habsburger) beigesetzt ist. Von oben weg rodelnd sieht man auch die berühmten Korbschlitten Lenker, die auf ihre Kunden warten um sie mit ihren Gefährten atemberaubend schnell talwärts befördern. Diesem Vergnügen fröhnten wir allerdings nicht, denn wir hatten als nächstes Etappenziel den Botanischen Garten im Blick.
Wieder musste der Hr. Doppelmayr herhalten, der uns über 3 windige Schluchten in einer doch einigermassen schaukelnden Kabine beim Eingang des botanischen Gartens absetzt.

 

 

Wie botanische Gärten eben so sind, ist auch dieser in unterschiedliche Zonen eingeteilt. Was bei diesem allerdings besonders heraussticht ist die Kakteenabteilung. Dort gibt es wirklich alles an Kakteenarten (soweit wir das überhaupt beurteilen können) und in allen Grössen und unterschiedlichsten Farben – wirklich sehr, sehr beeindruckend.
Das zweite Highlight sind die choreographierten Gärten, die als eine Art Labyrinth aber mit niedrigwachsenden Pflanzen angelegt sind.
Leider muss man Blüten eher suchen, aber der Garten an sich ist wunderschön natürlich angelegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Von noch immer hoch oben auf dem Berg, beschliessen wir zu Fuß hinunter zum Meer zu marschieren. Das Gefälle der madeirischen Strassen ist uns in der Zwischenzeit wohl bekannt, und trotzdem legen wir auf 1,5 km gefühlte 600 – 800 Höhenmeter zurück bis wir wieder auf die Promenade bei der Monteseilbahn stossen.


Da uns jetzt noch einige Zeit verblieben ist, verbringen wir diese bis zur Abholung durch das Shuttle mit 2 Einkehrschwüngen in der Fussgängerzone und an der Marina, versuchen ohne Erfolg einen Supermarkt zu finden und eine Gelateria, die diesen Namen auch verdient.
Ausserdem statten wir dem Ronaldo Museum noch einen Kurzbesuch ab und besuchen auch noch 2 Souvenirgeschäfte. Dies sei insoferne erwähnt, da wir schon sehr oft sehr viel Scheuslichkeiten als Mitbringsel auf unseren diversen Reisen gesehen haben – Madeira eröffnet allerdings eine ganz neue Kategorie.
Wieder im Hotel angekommen beschliessen wir den heutigen Tag mit einigen Runden im Infinity pool und einem lecker Abendessen auf der eigenen Terrasse – denn Eindrücke und Leute haben wir heute schon genug gehabt.
Was der morgige Tag bringt: abhängig vom Wetter entweder eine richtige oder eine leicht geschummelte Gipfelwanderung im Osten der Insel – mal sehen; für heute sind wir in jedem Fall sehr erfolgreich gewesen und entsprechend zufrieden und doch ein klein wenig erschöpft.

 

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