Laurin’s Geheimnis

Am Ankunftsabend gabs schnell eine Pizza – in Ermangelung von Alternativen – und dann fielen wir doch mal ganz schnell ins Bettchen.
Ausserdem steht für heute ziemlich viel auf der todo Liste und das will ja alles ausgeschlafen begonnen werden. Nach einem üblichen Frühstück fahren wir zuerst mal nach Deutschnofen da dort jeden Dienstag ein Bauernmarkt ist. Allerdings stellte sich heraus das eben nur 2 Bauern ihre Veggies feilboten, und wir direkt umgekehrt haben da so überhaupt keine Ausbeute zu erwarten war.
Der Vorteil der Geschichte wir waren sehr schnell wieder retour und konnten uns für die geplante Kleine Rosengarten-Runde bereit machen.
Der erste Weg führt uns zur Kassa bei der Welschnofen Laurin 1 Kabinenbahn, wo wir 2 Mountain Pässe erwerben. Damit können wir innerhalb der nächsten 6 Tage 3 x Rosengarten, Latemar und Schlern rauf- und runterfahren je nach Belieben – und das ganze um 45 EUR pro Person.
Also rein in den ersten Doppelmayr – die besagte Welschnofen Laurin 1, und danach in König Laurin 1 und 2 bis wir oben bei der Kölner Hütte auf 2.337 Metern Seehöhe ausgespuckt werden.
Vor haben wir die Rosengarten Runde – eine schwarze Wanderung mit ca. 11 km und um die 1.200 Höhenmetern.
Es geht mal gleich los mit einer dynamischen Kraxlerei auf das Tschager Joch – lt. Gerhard doch eine Kletterei 1 + und darum auch das erste Mal für die Ehefrau. Einige Seilpassagen, Tritteisen, natürliche Treppen und auf allen Vieren geht es hinauf um an dem Sattel den Blick in Richtung Violettürme bei strahlendem Sonnenschein freizugeben.
Schon jetzt hat sich die Quelerei und die neue Erfahrung eindeutig gelohnt. Pause und blöd schauen war die Devise – die wir noch einige weitere Male zelebrieren werden, denn die Eindrücke sind einfach unglaublich für so kleine Menschlein wie wir.
Als kleine Exkursion denken wir uns auch die Violethütte zu besuchen, denn der Weg scheint einerseits relativ geradlinig an den Violettürmen zu sein – und ausserdem man gönnt sich ja sonst nichts.
Allerdings finden wir auf ca. 2/3 des kurzen Weges schon wieder ein Plätzchen zum extra blöd schauen in alle Richtungen also machen wir eine kurze Müslizeit (keine Brotzeit diesmal), und lassen genüsslich diese unfassbar imposante Landschaft auf uns wirken.
Irgendwann ist es dann aber doch Zeit unseren Platz neben dem gefundenen, und natürlich nicht gepfücktem, Edelweiss wieder zu verlasssen, die kurze Strecke zum eigentlichen Weg zurückzuwandern.


Es wartet nämlich der Cigoladepass auf uns – wieder 2.579 Meter hoch.


Dieser Aufstieg ist diesmal nicht soo besonders lecker, da man sich über viel Reröll und Schotter sehr, sehr steil in Serpentinen hinaufschraubt.
Aber was soll man sagen, der Ausblick ins Violettal, die Latemar am Rosengarten sitzend macht alles wieder vergessen – auch wenn es eine 2. aber letzte Quälerei war.
Von dort oben geht es dann mehr oder weniger kontinuierlich retour zur Kölnerhütte. Es dauert allerdings noch einige Zeit, da wir erst die Hälfte der Strecke hinter uns haben.


Zuerst erfolgt der Abstieg zur Rotwandhütte und danach geht es an der Flanke des Rosengartens entlang.


Wir passieren auch noch das Adlermonument und oberhalb der Paolinahütte geht es retour zum Ausgangspunkt.


Die aller, allerletzten 500 Meter – der nochmalige Aufstieg zur Kölner Hütte – erweisen sich zwar als extrem entbehrlich am Ende der Wanderung, aber mit diesem letzten Aufstieg haben wir die gesamte Rosengartenrunde geschafft.


Wirklich körperlich und mental geschafft, zufrieden und gefüllt mit 
Eindrücken bis in die Haarspitzen setzen wir uns mit den 3 Aufstiegs- und nunmehrigen Abstiegshilfen wieder in Richtung Parkplatz und Sparladen in Bewegung.
Obwohl dieser Beitrag wohl lang geworden ist, ist es doch nahezu unmöglich die gesamten Eindrücke nur einigermassen in Worte zu fassen, und man kann die vielen, vielen Bilder einfach nur für sich sprechen lassen.
Für den perfekten Tag fehlt nur mehr jetzt das Rosengarten-Omelett, das wir nur selber zubereiten können. Mit viel Speck, Bergkäse, Eier, Paradeiser, …. und ein paar Vinschgerl klingt dieser unglaublich grossartige Tag aus. Wir hatten bisher noch nicht einmal Zeit uns über den Morgigen zu unterhalten – weil die Köpfe sind voller Berge.

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Wiederholungstäter

Jawohl, und schon wieder geht es auf kleine Reise – diesmal eben nach Welschnofen in Südtirol. Wegen der Faszination die Latemar und Rosengarten letztes Jahr auf uns ausgeübt haben, beschlossen wir schon 2020 nochmals in diese Gegend fahren zu müssen.
Diesmal haben wir uns allerdings für ein Appartment für eine Woche entschieden – relativ zentral um in diverse Wandergebiete ausschwärmen zu können und nach Belieben Höhenmeter zu machen, nicht zu machen, mal faul zu sein, Kultur einzubauen, Gipfelstürme ohne Zahl zu absolvieren – oder einfach zu machen was wir wollen.
Los geht es mehr oder weniger bei Sinnen um 5:30 morgens mit Aufstehen. Wenn man es nicht mehr gewohnt ist, fällt einem das gar nicht so leicht und auch der Guten-Morgen Tee trägt nichts zu einem schnelleren Aufwachprozess bei.
Ca. 20 nach 6 Uhr begeben wir uns in Richtung U1 VIC, da unsere U-Bahn Station gesperrt ist. Bei der Station Nestroyplatz werden wir erstmals eingebremst ohne genau zu wissen was los ist, und am Schwedenplatz erfahren wir dann, dass aufgrund eines defekten Zuges wohl einige Verzögerung zu erwarten ist – also in Summe mal ein toller Start.
Aber da wir ja ohnehin als early zu früh birds bekannt sind, erreichen wir den Hauptbahnhof doch immerhin 25 Minuten vor Abfahrt Richtung Innsbruck. Um 7:30 Uhr pünktlich geht es also mit dem Turbo-Railjet in Richtung Westen.
Bis nach Salzburg geht es immerhin in 2:30 Stunden, allerdings bremste uns das kleine deutsche Eck auf dem Weg nach Kufstein wegen Gleisbauarbeiten dann wieder mit + 15 Minuten aus.

Schlussendlich kommen wir in Innsbruck Hauptbahnhof an und schwingen uns in den städtischen Bus in Richtung Flughafen.
Die nächste Bremse erwartet uns allerdings dort, denn der Hertz Schalter ist verwaist. Wir finden allerdings einen hilfreichen Geist – oder besser gesagt er uns – der einen entsprechenden Hertz Mitarbeiter organisiert um uns unser Mietauto zu übergeben. Verzögerung allerdings wieder + 30 Minuten.

Egal – wir sind ja immerhin Pensionisten und auf Reisen sind wir auch. Ausserdem haben wir uns bei unserer Unterkunft erst für 17:00 Uhr angesagt.
Nach dem Wocheneinkauf im Innsbruck West Einkaufszentrum können wir uns jetzt endlich dann auf die Brenner-Autobahn schwingen um in Richtung Italien zu fahren.
Bei Sterzing, ohne zwischenzeitliche Grenz- oder Corona-Kontrollen, bezahlen wir noch für einen u-turn EUR 1,30 um uns ins Sarnthal zu begeben. Hier beginnt nun wirklich das Cruisen. Wir erklimmen das Penserjoch auf 2.200 Meter Seehöhe (eine dedizitierte Motorradstrecke) um dann in Sarnthal selbst noch einen kleinen Rundgang und eine Pause zu machen.
Von hier ist es nicht mehr weit – rund 40 km durch Bozen ins Eggental und dort nach Welschnofen.
Unser Haus Manuela ist schnell gefunden, das Appartment bezogen und eingezogen.
Damit haben wir den Anreisetag sehr entspannt, aber doch mit ein paar Höhen und Tiefen hinter uns gebracht und können nun entspannt in die Berge reinschauen.
Dann warten die Marmolata, der Langkofel, Latemar und der Rosengarten auf uns, genau so wir diverse Südtiroler Bauernmärkte zwischendurch.