Die Sassolungo ruft

Hoch motiviert von unserer gestrigen Wanderoute nehmen wir uns heute nach dem Frühstück gleich das nächste Grossprojekt vor: die Wanderung Nr. 39 „Rund um die gesamte Langkofelgruppe“ mit 18 km und beschriebenen 760 Höhenmetern die dann im Endeffekt über 1.000 waren.
Ausgangspunkt ist Campitello, 29 km von uns über den Karapass im Fassatal, und um genau zu sein die Col-Rodella-Seilbahn, die uns gleich mal auf den höchsten Punkt der Wanderung auf 2.395 Meter bringt.
Trickreich wie die hier so sind, bauen die ihre Bergstationen immer genau über dem Geschehen, was zur Folge hat, dass man in jedem Fall am Ende einer Wanderung noch einen ziemlich lästigen Aufstieg bis zur Seilbahn/Kabinenbahn etc. zu absolvieren hat. So war es gestern und das steht uns auch heute bevor.
Um diese missliche Situation einigermassen zu entschärfen, beschliessen wir die Langkofelrunde entgegen dem Uhrzeigersinn und der Beschreibung anzugehen, denn so ist der lästige Aufstieg dann nur halb so lange, wie der lästige Abstieg zu Beginn der Wanderung.
Wir sind so gegen 9:30 also oben am Start bei leicht durchwachsenem Wetter – leider. Vor uns breitet sich nämlich ein herrliches Panorama mit der Sellagruppe und der Marmolata aus.
Leider wird das Wetter auf dem gesamten 18 km nur punktuell besser, darum bleiben uns auch die grossartigen Panoramen rund um den Langkofel verwehrt.
Aber egal, wir haben ja eine Mission.
Es geht also los mal bergab in Richtung Sellajochhaus, wo wir kurz die Serpetinen, die Motorradfahrer so lieben, streifen. Ausserdem haben wir gleich mal einen Blick auf das Prodoj Joch und die Bergstation des Sellajochs.
Dann geht es mal eine Zeit lang durch ein wunderschönes, versteinerte Hochalmgebiet bis zur Comicihütte. Hier hätten wir uns fast mal wieder leicht vergangen, aber Gott sei Dank haben wir doch eine Schneise direkt an den Langkofel gefunden. Darum geht es von da an einige Zeit immer an der Wand lang, bis wir am Ende des Langkofels vor einem riesigen Schneefeld stehen.

Dieses wir einfach umgangen, und stellt so gesehen kein Hindernis dar, womit wir auch gleich am Nordende des Langkofels beim Piz Ciaulong ankommen. Kurz später stellt sich nicht einmal die Frage ob wir eine kleine Erweitung zur Langkofel-Hütte mache, wir lassen sie einfach links liegen – gesehen haben wir sie aber immerhin.
Nachdem wir den tiefsten Punkt unserer Wanderung passiert haben, und eine Schnitzelpause eingelegt hatten, ging es ab nun wieder ausschliesslich bergauf. Meist eher moderat mit einigen wenigen grauslichen Anstiegen landen wir ca. bei km 12 bei der Plattkofelhütte.
Nachdem Gerhard den verführerischen Duft von Kaiserschmarrn zu vernehmen glaubte, machen wir gleich die Probe aufs Exempel und rufen eine Hollunderwasser/Kaiserschmarrenpause aus. Es sind ja immerhin nur mehr 5 km bis zum Ende der Runde und dem grauslichen letzten Aufstieg.
Weiter geht es dann im letzten Abschnitt über die Friedrich-August-Hütte, wo auch Jacks wohnen, bis hinauf zu unserem Ausgangspunkt.
Stramme 18 km nach dem Start stehen wir also wieder am höchsten Punkt und erwarten sehnlich die Seilbahn, die uns wieder ins Tal bringt.


Eine gemütliche Runde also, ohne besonderen Höhen und Tiefen wandertechnisch, mit trotz verhangenem Wetter grossartigem Panorama.
Danach ist auch schnell der Entschluss gefasst, dass wir den Abend bei einer italiensichen Brotzeit in unserem Apartment verbringen werden, das morgige Wetter mal abwarten, das laut Vorhersage nicht so besonders aussieht, und es ansonsten mit dem Planen für heute sein lassen.

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