Einmal wandern mit Allem und Schnee

Als Stadtmensch ist total beeindruckend, dass es hier mangels Lichtverschmutzung in der finsteren Nacht vollkommen egal ist, ob man die Augen geschlossen hält oder nicht – es ist immer gleich finster: grossartig.
Nach einer sehr, sehr ruhigen Nacht schauten wir so gegen 7:00 Uhr mal aus dem Fenster, und man kann durchaus sagen: die Sonne bemüht sich – hat aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewonnen. Wir haben ja Zeit, also nicht so schlimm, und ausserdem wartete erstmals ein leckeres Frühstück auf uns.

Sowohl Toni als auch der Wachter bestätigten uns dieser Tage, dass wohl heute und morgen die besten Wandertage sein werden. Laut Auskunft sollte man allerdings die Südseite der Seckauer Alpen noch etwas meiden, da dort wohl noch wesentlich mehr Schnee liegt als auf den Hängen der anderen Seite des Tals. Darum beschliessen wir heute einer Alpenvereins-Wanderung zu folgen und nicht zu übertreiben. Ziel ist eine Runde auf die Wildinger Höhe.

 

Also geht es so gegen 10:00 Uhr los in Richtung Sommertörl bis zum Ende der asphaltierten Strasse, da ab dort ohnehin noch Wintersperre ist und wir nicht weiterkämen.
Im Gegensatz zu Wachters Parkplatz bläst uns dort mal schon eine steife Brise von den Berghängen her entgegen, und es graupelt auch noch.
Egal als für alle Fälle vorbereitete Wanderer ziehen wir an alles was greifbar ist, und begeben uns dem Schotterweg entlang in Richtung Sommertörl.
Glücklicherweise bläst der Wind nur an ausgesetzten Stellen, und sobald man im Wald ist und die Wolken ein wenig Sonne durchlassen, fühlt man das diese schon durchaus Kraft hat.

Wir tanken uns also die Serpentinen nach oben, wobei wir auf dem Weg nur 2 Wanderern und einem Holzarbeiter begegnen – und das war es dann auch in Summe während der ganzen Wanderung.
Knapp vor dem Sommertörl biegen wir dann links auf den Wanderweg 987 in Richtung Wildinger Höhe und Pöls ab.
So weit so gut, von dort weg geht es sehr gemächlich voran, denn die meisten Höhenmeter haben wir anscheinend schon gemacht.
Leider mussten wird dann vor einem riesigen Schneehaufen abbremsen, denn Weg war keiner mehr zu sehen, und die GPS Informationen führten uns gleich mal wieder querfeld ein durch den Wald, bis wir wieder auf eine Markierung stiessen.

Das schrie natürlich mal nach erster kurzen Pause, bevor wir uns zielsicher in die falsche Richtung weiterbegaben. Gott sei Dank haben wir es früh gemerkt und sind in Richtung Wildinger Höhe umgekehrt, die wir dann nach einem kurzen Spaziergang auch erreicht haben.
Die Wildingerhöhe selber muss man ehrlicherweise nicht gesehen haben, noch dazu da man sie fast übersieht. ABER, die Tatsache, dass man durch gefühlsmässig unerforschtes Waldgebiet wandert, die Natur gerade erst versucht aufzuwachen, alles feucht, moosig und weich ist, lässt erkennen, dass es eigentlich fast egal ist ob da auch noch eine Wildingerhöhe dabei ist oder nicht. Nach diesem höchsten Punkt auf fast 1.700 Meter Seehöhe ging es dann in der Runde wieder retour quer durch den Wald (mit nur mehr einem kurzen Schlenkerer, der nicht hätte sein müssen) zu unserem Ausgangspunkt.

Wettertechnisch muss man sagen, es war alles dabei: Sonne, Wind, bissl Nieseln, Graupeln, Schnee und vor allem Schnee und Sonne gemeinsam. Als einzige Kritik des heutigen Tages (bisher) muss man sagen, dass diese Alpenvereins-Tracking-Informationen nichts taugen, super ungenau sind und durch Gelände führen mitten im Wald, wo es eigentlich schade und wahrscheinlich verboten ist, da überhaupt durchzulaufen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zusammenfassend kann man sagen: ca. 11 km mit 500 Höhenmetern, nicht übertrieben, sehr abwechslungsreich, unsere Kondition ist sensationell und so ganz allein auch teilweise ein wenig entrisch.

Jetzt gibt es mal einen Rückzug zum Wachter und ein Schnitzerl am Abend, und dann werden wir morgen wieder in der Früh aus dem Fenster schauen und kurzfristig beschliessen was so auf dem Programm steht.

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