In Anbetracht zweier Tatsachen, machen wir für heute gleich wieder einen neuen Plan: 1. ab Nachmittag solls Gewitter haben und 2. die 3 Zinnen kennen wir bereits. Darum schlägt es uns heute auf die andere Seite, nämlich auf den Karnischen Höhenweg. Geplanterweise fahren wir mit dem Bus 446 zur Talstation der 3 Zinnen Bahn und dort mal ganz alleine nach oben zum Stiergarten auf 2.050 Meter Seehöhe.
Irrigerweise nehmen wir an, dass es eine gemütliche Partie sein wird, mit in Summe 7,5 km und 570 Höhenmetern – allerdings sagt einem ja keiner, dass diese 500 Höhenmeter gleich mal ALLE beim Aufstieg auf das Hornischegg zu absolvieren sind.Aber wir sind natürlich tapfer und haun uns ins Gebirge. Oben auf dem Hornischegg angelangt, wissen wir wieder mal wofür die Strapaze gut war: auf der einen Seite Italien, auf der anderen Seite Österreich und rechts und links den Kamm entlang der Karnische Höhenweg, der nicht zu übersehen ist.
Aussicht braucht man nicht weiter erwähnen – gnadenlos schön: man steht auf den Karnischen Alpen, links die Dolomiten und rechts der Blick nach Sillian bis hin zum Grossvenediger auf der österreichischen Seite. Leider wie erwartet stösst man auch auf ganz viele verfallenen Kriegsrelikte aus dem 1. Weltkrieg – verfallen und Zeugen dieser doch nicht rühmlichen Vergangenheit.
Also oben noch schnell das Gipfelkreuz umarmt schwingen wir unsere Wadeln weiter in Richtung Sillianerhütte, dem Mt. Elmo (unser zweiter Gipfel heute), den Hüttensteig hinunter bis nahe an die Bergstation des Helm.
Die Runterfahrtstickets haben wir zwar in der Tasche, aber anscheinend ist es uns noch nicht genug mit der Wanderei, und darum beschliessen wir gleich mal den ganzen Weg vom Helm nach Moos abzusteigen. Mit einigen kleinen Verirrungen, Forststrassen und doch immer Moos im Auge haben wir es dann nach ca. 12,5 km geschafft, sind unten, haben einen Tisch fürs Abendessen reserviert und schauen jetzt beim Fenster raus – weil es doch tatsächlich über uns gewittert und das nicht zu knapp.