Nachdem uns die Nacht ein ungeplantes Antarktis-Tief bescherte, und wir uns wirklich den Arsch abgefroren haben, liessen wir uns trotz grausslicher Wettervorhersage von unserem Kulturtag nicht abbringen. Wir sind jetzt aber so was von Maori. Wir verbrachten den Tag auf dem Waitangi Treaty Ground, dort wo 1840 Great Britain mit 221 Maori Chiefs ihren Staatsvertrag unterschrieben. Wir haben natürlich das ganze Programm inkl. Führung und einer cultural performance mitgemacht, und es war toll und beeinruckend.
Danach sind wir wirklich nach Kawakawa gefahren, aber nicht um uns das Hundertwasser Häusl anzusehen.
Nach der ersten perfekten Nacht in unserem grünen Salonschlafzimmer, ging es entlang dem Kauri Costal Highway und dem Twin Ocean Highway nach Paihia. Der must-see Zwischenstop war der Waipoua Forrest, wo wir die Bekanntschaft mit einem Gott sei Dank sehr zuvorkommenden Maori Ranger machten, der uns aus dem tiefen Wald wieder hinauslotste nachdem uns unser klarer Menschenverstand verlassen hatte, und wir uns unserem Navi gehorchend plötzlich mitten in einem verwunschenen Privatwald wiederfanden. Wieder auf dem rechten Weg zurück konnten wir dann aber doch diesen grossartigen Nationalpark durchwandern und bestaunen.
Na heute ging es aber los; die Adoption von Stan ging innerhalb von 50 Minuten, und schon waren wir auf dem Highway! Dann haben wir gleich mehrmals unseren neuen Lieblingssupermarkt „Countdown“ heimgesucht, um für die kommenden Tage und Wochen verpflegt zu sein, und schon sitzen wir auf dem ersten Campground in Baylys Beach; auf in den hohen Norden war die Devise, wo Überlieferungen zufolge es sicher nicht Kapitän Koch war, der hier als erster angelandet ist – weil der hat Aotearoa sicher nicht entdeckt.
Die lange Anreise mit Alice ins Wunderland: Man kann schon sagen, wenn man sich eine 31 stündige Premium-Anreise vornimmt, und dann ohne grössere Mühe bei den Kiwis anlandet, passt der Beginn des Abenteuers schon mal. Die kleineren Hürden des Weges sind in kurzen Worten nicht wiederzugeben, drum muss sich der geneigte Leser schon mal den ganzen Bericht zu Gemüte führen. Faktum ist, Auckland und die Neuseeländer haben uns erst mal herzlich aufgenommen – sogar die Biosicherheit ist mit uns äusserst zufrieden, und morgen wird Stan, the Van in unsere kleine Familie aufgenommen, um uns ein wenig die Gegend zu zeigen.